Aufgrund des niedrigen Wasserstandes und der zunehmenden Verschlammung im Neusiedler See im Burgenland (Österreich) ist der See nur mehr erschwert benützbar. Damit zumindest Segelboote und Ausflugsschiffe problemlos fahren können, startete die Gemeinde Rust im Juli 2022 ein Pilotprojekt für die Schlammbeseitigung im Bereich der Hafenzufahrt und den Anlegestellen des Schiffsverkehrs. Schlamm wird abgesaugt, um eine Fahrrinne für Boote in der Ruster Bucht freizumachen.
Lokalaugenschein
"Nach ersten Schlammentfernungsarbeiten können wieder verschiedene Wassersportarten ausgeübt werden", so Landesrat Heinrich Dorner bei einem Lokalaugenschein am 11.8.2022 mit Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Bürgermeister Gerold Stagl in Rust.
"Mit der Prüfung einer Wasserzuleitung, der Schlammentfernung und des Schilfgürtelmanagements setzt das Land ein breits Spektrum an Maßnahmen gleichzeitig zur Anhebung des Wasserstandes", so Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.
WWF schlägt Alarm
Der WWF warnt vor der Zerstörung des Neusiedler Sees durch eine künstliche Wasserzuleitung. WWF-Biologe Kohler: "Ein Steppensee lebt nun mal von den Extremen. Und er braucht regelmäßige Trockenphasen, in denen sich der angesammelte Schlamm an der Luft zersetzen kann." Mehr über
- die Pressekonferenz am 11.8.2022: "Schlammabsaugung rettet Saison" - hier
- Oktober 2022: Amphibienbaggern entfernen Schlamm aus dem See - hier
- die Warnung des WWF vor der Zerstörung des Neusiedler Sees - hier
- das Pilotprojekt im Hafen Rust für die Schlammbeseitigung - hier
- die vom Land Burgenland gegründete Seemanagement GmbH zur Schilf- und Schlammentfernung - hier
- Herbst 2022: Zugvögel finden in trockenen Seewinkel-Lacken keine Nahrung - hier
- September 2022: Experten einig über Rettung von Neusiedler See & den Lacken im Seewinkel - hier
- den See, der dringend Wasser braucht! Doskozil reiste im Juli 2022 zu Gesprächen nach Budapest - hier
- das Lackensterben im Seewinkel Hilfeschrei von BirdLife 2022 - hier
- 2021: Wasser aus Ungarn soll Seewinkel-Lacken & Neusiedlersee retten - hier
- 2020: Wasserzufuhr in Neusiedlersee als Schutz vor Austrocknung - hier
- den Neusiedlersee und die angrenzenden Orte - hier
- das Burgenland auf Burgenland - Aktuell
Fotos (c): Bgld. Landesmedienservice, AP, SCHNAPPEN.AT
Schlammabsaugung rettet Saison
Bürgermeister Gerold Stagl aus Rust am Neusiedler See bei der Pressekonferenz am 11. August 2022: "Die Saison ist dadurch gerettet. Der Betrieb ist aufrecht".
11.000 Kubikmeter Schlamm
Punktuell wurden mit dem Saugroboter bereits 11.000 Kubikmeter Schlamm aus der Ruster Bucht abgesaugt und über einen kilometerlangen blauen Schlauch in ein Absetzbecken transportiert. "90.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. In Relation dazu, was der Schaden hätte sein können, ist das nichts", so Stagl.
Schilf abbrennen
Gleichzeitig wird überlegt, durch ein kontrolliertes Abbrennen des Schilfs, was zur Zeit rechtlich nicht zulässig ist, den Neusiedler See zu verjüngen, um Vögel wieder mehr Lebensraum zu geben.
Zu wenig Grundwasser
Durch die Hitze in den vergangenen Jahren und die geringen Niederschlagsmengen sowie die Entnahme des Grundwassers für Bewässerungssysteme trocknen nicht nur die, für die Tierwelt so wichtigen Lacken im Seewinkel aus, sondern auch der Wasserstand im Neusiedler See sinkt enorm.
"In einer der trockensten Regionen Europas gehört der Einsatz effektiver Bewässerungssysteme und der Anbau trockenheitsrestistenter Kulturgattungen forciert und gefördert", betonen die Landesvertreter.
Komplexer ökologischer Lebensraum
Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: "Der Neusiedler See und insbesondere die umliegenden Lacken im Seewinkel sind ein sehr komplexer ökologischer Lebensraum. Mit der Prüfung einer Wasserzuleitung, Schlammentfernungsmaßnahmen und ein sensibler Vorgang im Bereich des Schilfgürtelmanagements setzt das Land ein breites Spektrum an Maßnahmen gleichzeitig zur Anhebung des Wasserstandes."
Interessensverteter vereinen
"Wir müssen nun rasch alle Interessensvertreter vereinen und verschiedene Hebel in Bewegung setzen um eine Erhaltung und nachhaltige Nutzung des Lebensraums Neusiedler See sicher zu stellen", so Landesrat Heinrich Dorner.
WWF warnt vor Zerstörung Sees: "Trockenperiode zulassen!"
Ebenfalls am 11. August 2022 warnt der WWF in einer Presseaussendung vor der Zerstörung des Neusiedler Sees durch eine künstliche Wasserzuleitung.
Katastrophale Folgen
"Eine Zuleitung von Donauwasser hätte nicht nur katastrophale ökologische Folgen, sie wäre auch für das eigentliche Ziel völlig kontraproduktiv, würde sie doch letztlich zur Verlandung des Sees führen", erklärt der Biologe Bernhard Kohler vom WWF Österreich.
Kohler, der langjährige Kenner des Neusiedler Sees fordert stattdessen die Wiederanbindung verloren gegangener Überschwemmungsräume, um in nassen Zeiten mehr Wasser im See zurückhalten zu können.
13.000 Jahre altes Bestehen
"Als echter Steppensee schwankt der Neusiedler See regelmäßig zwischen tiefer Überflutung und gänzlicher Austrocknung. Genau dieser Abfolge verdankt der See jedoch sein mittlerweile 13.000 Jahre altes Bestehen", erklärt der Biologe.
"Donauwasser würde Salzgehalt senken"
Kohler weiter: "Der Salzgehalt und die starke Trübe des Sees schützen ihn seit Jahrtausenden vor Verlandung, denn sie verhindern, dass sich abgestorbenes pflanzliches Material als Schlamm auf dem Seegrund ansammelt und den seichten See nach und nach ausfüllt. Die Zuleitung von Donauwasser würde den Salzgehalt dramatisch senken und die Trübe zum Ausfallen bringen, was letztlich zum Verschwinden des Sees führen würde."
Naturnaher Wasserhaushalt
Um diese Trockenphasen zu ermöglichen und gleichzeitig den Salzanteil zu erhalten, fordert der WWF die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushaltes am Neusiedler See.
Hochwasserphasen nutzen
"In den immer wiederkehrenden Hochwasserphasen muss möglichst viel Wasser im See zurückgehalten werden, um Vorräte für die unweigerlich folgenden Dürrezeiten zu bilden. Derzeit wird in nassen Jahren noch immer unnötig viel Wasser aus dem See über den Einserkanal zur Donau abgeleitet. Mit dem Wasser fließt auch kostbares Salz davon", warnt Bernhard Kohler.
"Statt wertvolles Wasser und Salz abzuleiten und dafür Donauwasser zuzuleiten, sollten daher frühere Überschwemmungsräume im Südosten des Sees wieder angebunden werden, um Hochwässer aufzufangen und insgesamt mehr Wasser im See halten zu können", fügt Kohler hinzu.
Wo sieht der WWF die Lösung?
Kohler: "Die 90 Millionen Euro, die derzeit für den Bau des Kanals veranschlagt werden, würden locker ausreichen, um in Ungarn jene ehemaligen Überschwemmungsflächen abzulösen, die Anfang des 20. Jahrhunderts abgedämmt wurden und die bis heute als Acker und Weideland genutzt werden. Das stillgelegte Land könnte dem See als Speicherraum zurückgegeben werden."
Der Biologe weiter: "Dadurch könnten insgesamt höhere Wasserstände zugelassen werden – wenn, wie im Zuge der Klimaerwärmung fast mit Sicherheit zu erwarten, die Pegelstände durch Starkniederschläge plötzlich wieder ansteigen werden. Als flankierende Maßnahme könnten mit einem Teil des Geldes Seebäder und Seezufahrten hochwassersicher umgebaut werden."
In der Strategiestudie für den Neusiedler See 2014 hat man sich allerdings seitens des Landes darauf geeinigt, das eine Austrocknung vermieden werden soll. Mehr dazu - hier
Pilotprojekt im Hafen Rust: Fahrrinne für Boote
Die Hafenanlage und Hafenzufahrt in der Ruster Bucht sind aufgrund des niedrigen Wasserstandes des Neusiedler Sees und der zunehmenden Verschlammung aktuell zum Teil nur erschwert benützbar. Deshalb hat die Gemeinde im Juli 2022 ein Pilotprojekt für die Schlammbeseitigung im Bereich der Hafenzufahrt und den Anlegestellen des Schiffsverkehrs gestartet.
Am 15. Juli 2022 präsentierten Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner und der Ruster Bürgermeister Gerold Stagl das Projekt. Primäres Ziel der Schlammabsaugung sei, Bootsfahrten in der Ruster Bucht weiterhin zu ermöglichen, so der Landesrat.
Wasserzuleitung
In der Frage einer Wasserzuleitung in den Seewinkel seien in den vergangenen Monaten intensive Gespräche mit Ungarn geführt wurden. Das Land Burgenland werde demnächst mit Ungarn eine Grundsatzvereinbarung abschließen, damit das Projekt eingeleitet werden kann. Ein Termin mit dem ungarischen Außenministerium wurde für Juli 2022 fixiert.
Gesamte Region
Die nunmehr im Zuge des Pilotprojekts gestartete Schlammbeseitigung in der Fahrrinne im Ruster Hafen sei für die Bootfahrten – egal ob private Segelboote oder größere Ausflugsschiffe – von großer Bedeutung. Denn die gesamte Region profitiere vom Neusiedler See, daher seien diese Maßnahmen nun notwendig. Das Pilotprojekt diene auch dazu, Erkenntnisse für die im Herbst startenden umfangreichen Arbeiten der Seemanagement Burgenland Gmbh zu gewinnen und die besten Technologien und Gerätschaften für die Schlammbeseitigung am See auszuwählen, erklärte Dorner Mitte Juli 2022 in Rust am See.
"Schon im Februar 2022 leitete die Freistadt Rust die Maßnahmen zur Schlammbeseitigung ein", so Stagl. Alle Beteiligten, das Land Burgenland, die Gemeinde und die Grundbesitzer und Betriebe sprachen sich für den Pilotversuch zur Schlammentfernung aus.
Tourismus
Tourismus und Schifffahrt seien für die Gemeinden am Neusiedler See von großer Bedeutung, daher wurde seitens der Freistadt Rust die nun präsentierte Lösung angestrebt. Aktuell funktioniere die Schifffahrt in der Ruster Bucht noch, dennoch sei die Schlammbeseitigung notwendig.
20 Zentimeter Schlamm entfernen
Christian Sailer, der Leiter der "Task Force Neusiedler See" erklärte, dass es beim nunmehr gestarteten Projekt nur um die Schlammbeseitigung von etwa 20 Zentimeter in der Fahrrinne für Boote gehe.
Technik testen
Dies werde auf den gesamten Wasserstand des Neusiedler Sees keine Auswirkung haben. Das Projekt diene dazu, die beste Technik für weitere Maßnahmen auszutesten. Das Pilotprojekt dauere rund zehn Arbeitstage und werde nach rund einem Monat abgeschlossen sein.
Im Oktober 2022 solle, so Saier, nach einer Evaluierung festgelegt werden, mit welchen Maschinen und mit welcher Technologie weitere Schlammabsaugungen am Neusiedler See durchgeführt werden.
Für die nachhaltige Bewirtschaftung des Sees wurde die Seemanagement Burgenland Gmbh gegründet (SCHNAPPEN.AT berichtete - hier), die in Zusammenarbeit mit den Anrainergemeinden am Neusiedler See und den Esterhazy-Betrieben ab Herbst nachhaltiges Schlamm- und Schilfmanagement betreiben wird.
Bürsten, Bagger, Saugvorrichtung
Beim jetzigen Pilotprojekt wird mit Bürsten der Schlamm vom Seegrund aufgewirbelt, von einem Bagger mit einer Saugvorrichtung abgesaugt und mit Transportschläuchen an das Ufer des Sees transportiert.
Schlamm als Dämmmaterial
Über die nachhaltige und sinnvolle Nutzung des abgesaugten Schlamms wurde ein Projekt mit der Forschung Burgenland eingeleitet. So sei beispielsweise vorstellbar, sagte Sailer, dass der Schlamm als Dämmmaterial in der Bauwirtschaft oder in der Landwirtschaft genutzt werden könne. Landesrat Dorner betonte, dass das gesamte Projekt mit den Naturschutzbehörden abgestimmt wurde.
Schilf- & Schlammentfernung: Land gründet Seemanagement GmbH
Ende Juni 2022 gründete das Land Burgenland die landeseigene Seemanagement Burgenland GmbH, die sich um die Bewirtschaftung des Schilfgürtels und die Entfernung des sich auf natürliche Weise laufend bildenden Schlamms aus den Seebuchten im Neusiedlersee kümmern soll. Als Geschäftsführer wurde Erich Gebhardt bestellt.
Landesrat Heinrich Dorner: "Vorrangiges Ziel ist es, einer drohenden Austrocknung des Sees entgegenzuwirken und das sensible Ökosystem der gesamten Region langfristig abzusichern". Mehr über
- die landeseigenen Seemanagement GmbH zur Schilf- und Schlammentfernung - hier
- das Lackensterben im Seewinkel Hilfeschrei von BirdLife 2022 - hier
- 2021: Wasser aus Ungarn soll Seewinkel-Lacken & Neusiedlersee retten - hier
- 2020: Wasserzufuhr in Neusiedlersee als Schutz vor Austrocknung - hier
- den Neusiedlersee und die angrenzenden Orte - hier
- das Burgenland auf Burgenland - Aktuell
Fotos (c): AP, SCHNAPPEN.AT
Die Rettung des Neusiedlersees und der Lacken im Seewinkel
Um den Neusiedlersee vor der Austrocknung zu retten, hat das Land Burgenland 2020 eine eigene Task Force unter der Leitung von Christian Sailer gegründet.
"Es wurden in einer Machbarkeitsstudie für den Grenzbereich Österreich/Ungarn weitreichende Maßnahmen zum Zweck einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung des Seewinkels und einer Wasserzufuhr zum Neusiedler See entwickelt bzw. geprüft. betonte LR Dorner.
Gespräche Regierungsebene
Was die Zuleitung betrifft, würden zwischen dem Burgenland und Ungarn laufende Beratungen auf Beamtenebene stattfinden. Auf Regierungsebene werde es in wenigen Wochen einen gemeinsamen Gesprächstermin geben, so Dorner.
Die Seemanagement Burgenland GmbH
Parallel dazu wurde die Seemanagement Burgenland GmbH gegründet, um die Bewirtschaftung des Schilfgürtels und des Schlammes aus den Seebuchten künftig einheitlich durzuführen.
1 Mio m3 Nassschlamm
"In Zukunft wollen wir groß denken und komplette und nachhaltige Lösungen finden. Umgesetzt werden soll das von der landeseigenen Seemanagement Burgenland GmbH, die sich mit den drängendsten Fragen befassen soll. In den nächsten zehn Jahren soll insgesamt eine Million m³ Nassschlamm aus dem See geholt werden", so Landesrat Dorner über den Aufgabenbereich der neuen Landes-Gesellschaft.
"Wir wollen ausgewucherten Schilfbestand unter Kontrolle bringen und wir wollen Schlamm entnehmen", so der Landesrat.
"Zudem", so Dorner weiter, "steht die Instandhaltung und Neuerrichtung von Schilfkanälen zur Gewährleistung eines Wasseraustausches zwischen der offenen Wasserfläche und dem Schilfgürtel im Mittelpunkt".
Mit allen Seeanrainergemeinden und den Esterhazy-Betrieben seien Gespräche geführt worden, die vom Land vorgeschlagene Form der Schlamm- und Schilfbeseitigung werde von allen Seiten mitgetragen.
Pilotprojekt: Hafenanlage Ruster Bucht
Im Juli 2022 startet ein erstes Pilotprojekt in der Hafenanlage bzw. im Bereich der Hafeneinfahrt der Ruster Bucht. Dabei soll die Schlammoberkante in einigen definierten Bereichen um durchschnittlich ca. 25 cm abgesenkt werden. Normalerweise ist dies erst ab Herbst erlaubt. Allerdings kommt hier eine besonders gewässerschonende Arbeitsvariante zum Einsatz, weshalb man das nun in einem Pilotprojekt während der Sommersaison zulässt.
Mit allen weiteren Arbeiten wird dann im Herbst 2022 begonnen.
Management-Maßnahmen
Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedler See: "Die Managementmaßnahmen sind sehr wichtig. In Rust wird das Pilotprojekt gestartet, wo wir unterschiedliche Technologien ausprobieren, die am geeignetsten sind um den Schlamm effizient und kostengünstig aus dem Wasser zu schaffen."
Geschäftsführer der Seemanagement GmbH ist Erich Gebhardt
Der Geschäftsführer der Seemanangement Burgenland GmbH ist Erich Gebhardt, der bisherige Leiter für Gewässerungsprojekte in einer burgenländischen Firma.
Als Betriebsleiter war er für wirtschaftliche Themen und strategische Planung, Kalkulation, Verhandlung, Behördenwege und Personalmanagement sowie für technische Lösungsfindungen tätig. Ab Herbst startet Gebhardt mit der operativen Arbeit.
Hauptaufgabe
Erich Gebhardt: "Ich war 16 Jahren im Bereich der Gewässersanierung tätig. Hauptaufgabe der Seemanagement wird das Schlamm- und Schilfmanagement sein und natürlich auch die Sanierung und die Errichtung von Schilfskanälen."
Landwirtschaft umstellen, Grundwasser sparen
Bei den langfristigen Planungen müsse man auch die Landwirtschaft berücksichtigen. Dorner: "Wie uns der Klimawandel zwingt, in ganz vielen Bereichen umzudenken, wird auch die Landwirtschaft angehalten sein, auf eine klimafitte Bewirtschaftung im Seewinkel umzustellen", so der Landesrat.
Grundwasser sparen
Es müsse in der Landwirtschaft ein Paradigmenwechsel stattfinden, dass in Zukunft das kostbare Grundwasser nur mehr äußerst sparsam für Bewässerungen verwendet werden würde, so Dorner. Der Landesrat und Task-Force Leiter Sailer sind jedenfalls zuversichtlich, dass all die genannten Maßnahmen für den See greifen werden.
Gemanagte Naturlandschaft
Sailer über den Seewinkel und den Neusiedler See, die durch den Menschen verändert wurden: "Wir sind eigentlich in einer gemanagten Naturlandschaft, die wir auch weiterhin managen müssen. Wo wir schauen müssen, ob diese Überlegungen, die vor 60, 70 Jahren angestellt wurden, überhaupt auch für die Zukunft Gültigkeit haben. Oder ob wir hier anders agieren müssen, um die Situation zu erhalten und zu verbessern."
Sailer fügt hinzu: "Und wir müssen schauen, dass wir den Grundwasserkörper Seewinkel wieder in einen guten Zustand bringen."
- Mehr über das Lackensterben im Seewinkel Hilfeschrei von BirdLife 2022 - hier
- Mehr über den Neusiedlersee und die angrenzenden Orte - hier
- Infos über das Burgenland auf Burgenland - Aktuell