Der Wasserstand am Neusiedler See sinkt und sinkt und lag am 22. Juli 2022 bei einer Wassertemperatur von 33 Grad C bereits mit 115,02 Meter über dem Meeresniveau (Adria) unter dem niedrigsten Wert, der seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1965 gemessen wurde.
Am 23. Juli 2022 zeigte die Wasserstandsmessung beim Wasserportal Burgenland nur mehr 115,012 Meter über Adria.
Erst am 19.7.2022 trocknete, wie schon so viele wichtige Lacken im Seewinkel zuvor, auch der Zicksee aus und viele Fische, wie Zander und Hechte mussten qualvoll verenden.
Sorge: Austrocknung
Die Sorge, dass der Neusiedlersee wie einst von 1865 bis 1871 komplett austrocknen könnte, ist unbeschreiblich groß. Teile des Neusiedler Sees sind bereits ohne Wasser, wie z.B. beim schönen Aussichtsplatz bei der Zufahrt zum Seebad Mörbisch (im Bild).
Das zweite Bild darunter zeigt die selbe Stelle am Neusiedler See in Mörbisch mit Wasser im Jänner 2021.
Wasser aus Ungarn
Die Lösung wäre, wie die im Burgenland eingerichtete Task Force bereits im Jahr 2021 präsentierte, Wasser aus der ungarischen Moson-Donau ins Seewinkel-Grundwasser zu leiten um dadurch den Wasserstand im See und in den Lacken wieder ins Lot zu bringen. Der Baubeginn war zwar für das Frühjahr 2022 vorgesehen, wurde aber nicht durchgeführt.
Absichtserklärung
Am 22. Juli 2022 reiste Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nach Budapest und traf sich mit Ungarns Außenminister Péter Szijjártó, um eine Absichtserklärung zu unterschreiben. Konkret vereinbart wurden bilaterale Verhandlungen über den Ausbau des Moson-Donau-Bewässerungskanals von Jánossomorja bis zur Staatsgrenze, mit dem Ziel den Wasserstand im Naturraum Seewinkel/Neusiedler See nachhaltig zu stabiliseren. Mehr über
- die Absichtserklärung & die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Österreich zu intensivieren - hier
- das Lackensterben im Seewinkel: Birdlife schlägt Alarm - hier
- Oktober 2022: Amphibienbaggern entfernen Schlamm aus dem See - hier
- Herbst 2022: Zugvögel finden in trockenen Seewinkel-Lacken keine Nahrung - hier
- September 2022: Experten einig über Rettung von Neusiedler See & den Lacken im Seewinkel - hier
- die Schlammbeseitigung aus der Ruster Bucht am Neusiedlersee Mitte Juli 2022 - hier
- die Lösung, Wasser aus der ungarischen Moson-Donau nach Österreich zu leiten - hier
- die Idee, die bereits 2021 präsentiert wurde, Wasser aus Ungarn in den Seewinkel zu leiten - hier
Fotos (c): Bgld. Landesmedienservice
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Ungarn wird intensiviert
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der ungarische Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel Péter Szijjártó unterfertigten am 22. Juli 2022 eine Absichtserklärung über den weiteren Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Infrastruktur, Energie, Umwelt
Auf Basis dieses Abkommens sollen konkrete und nachhaltige Projekte und Initiativen in Bereichen der Infrastruktur, der Energie und Umwelt, des Klimas, des öffentlichen Verkehrs und der Mobilität sowie des Tourismus in Umsetzung gebracht werden.
Von Jánossomorja bis zur Staatsgrenze
Konkret vereinbart wurden bilaterale Verhandlungen über den Ausbau des Moson-Donau-Bewässerungskanals von Jánossomorja bis zur Staatsgrenze, mit dem Ziel, den Wasserstand im Naturraum Seewinkel/Neusiedler See nachhaltig zu stabilisieren.
Wasserstand stabilisieren
"Gemeinsames Ziel ist es, den Wasserstand im Naturraum Seewinkel/Neusiedler See zu stabilisieren und das sensible Ökosystem der Region langfristig abzusichern. Seitens des Burgenlandes wurde bereits vor zwei Jahren eine Task Force installiert, die eine technische Lösung für eine Wasserzufuhr zum Neusiedler See entwickelt", so Doskozil.
Moson-Donau-Kanal politisch vorantreiben
Der Landeshauptmann weiter: "Um die Bewirtschaftung des Schilfgürtels und die Entfernung des Schlammes aus den Seebuchten auf burgenländischer Seite einheitlich durchzuführen, wurde Anfang Juli die Seemanagement Burgenland GmbH gegründet, die ab Herbst operativ tätig sein wird."
"Parallel dazu verfolgen wir mehrere Optionen zur Stabilisierung des Wasserstands – der Moson-Donau-Kanal ist eine davon, die wir nun auch auf politischer Ebene vorantreiben", erklärte Doskozil.
Schlammbeseitigung
Ein erstes Pilotprojekt im Rahmen des Seemanagements wurde vergangene Woche bereits von der Gemeinde Rust in der Hafenanlage bzw. im Bereich der Hafeneinfahrt der Ruster Bucht gestartet, von dem sich die Seemanagement Gmbh wertvolle Erkenntnisse für ihre künftige umfassende Tätigkeit in den Seegemeinden erhofft (Schlammbeseitigung aus der Ruster Bucht am Neusiedlersee Mitte Juli 2022 - hier).
UNESCO-Weltkulturerbe
Beide Vertragsparteien seien auch bestrebt, die Region Fertõ-Neusiedler See unter Wahrung ihres UNESCO-Weltkulturerbestatus weiterzuentwickeln und die länderüberschreitende Zusammenarbeit im Tourismus, insbesondere in den Bereichen Kulturerbe, Gesundheit, Wein und Kulinarik, zu verstärken.
Auch in den Bereichen öffentlicher Verkehr, umweltfreundliche Mobilität, kleinräumige Straßenverbindungen und grenzüberschreitende Wasserversorgungssysteme soll die partnerschaftliche Zusammenarbeit weiter großgeschrieben werden.
Gemeinsame Verantwortung
Ungarns Außenminister Péter Szijjártó dazu: "Wir erleben außergewöhnliche Zeiten. Umso wichtiger ist es, diesen Herausforderungen in guter und ausgewogener, grenzüberschreitender Zusammenarbeit gemeinsam auf Augenhöhe zu begegnen und zu bewältigen." Das gelte auch für die Region Neusiedler See. Hier sei das gemeinsame Ziel und die gemeinsame Verantwortung eine Lösung zu finden.
Absicherung Seewinkel/Neusiedlersee
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner über die Vereinbarung, nun die Gespräche über die Verlängerung des Moson-Donau-Bewässerungskanals auch auf politischer Ebene zu führen: "Unsere Experten in der Task Force Neusiedler See sind seit zwei Jahren in einem sehr guten Austausch mit ihren ungarischen Kollegen und haben bereits wichtige inhaltliche und fachliche Fragen abklären können. Mit der jetzigen Übereinkunft kommt nun noch mehr Bewegung rein, um eine Lösung zu finden, von der beide Länder profitieren und die eine nachhaltige Absicherung des Naturraums Seewinkel/Neusiedler gewährleistet".
Windpark in der Grenzregion
Im Bereich Energie und Umwelt wird die Errichtung und Entwicklung von Windparks in der Grenzregion geprüft, weiters soll der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr ausgebaut und Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Mobilität eruiert werden.
Das Memorandum schließt auch ein klares Bekenntnis ein, die Region Fertõ-Neusiedler See weiterzuentwickeln und dabei die Zusammenarbeit im Tourismus zu verstärken.
"Das Burgenland und Ungarn verbindet seit vielen Jahren eine partnerschaftliche und ergebnisorientierte Zusammenarbeit, die in vielen Regionen Europas Vorbildwirkung hat", betonte LH Doskozil: "Es freut mich sehr, dass wir auf dieser Basis aufbauen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter intensivieren können. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern und neue Chancen gemeinsam zu nutzen."
Ungarn und Österreich möchten die Zusammenarbeit auch im Bereich Klimaneutralität vertiefen und ein gemeinsam definiertes Energie- und Umweltziel, wie zum Beispiel die Errichtungen von Windparks in der Grenzregion, erreichen.
Lackensterben im Seewinkel Burgenland: Birdlife schlägt Alarm
"Die Lange Lacke des Seewinkels steht davor, endgültig zu verlanden und damit als eigenständiges Gewässer zu verschwinden", forderten die Experten von BirdLife Österreich Ende Juni 2022 vom Land Burgenland Maßnahmen in allerletzter Minute.
Die Soda-Lacken des Seewinkels sind eine der wichtigsten mitteleuropäischen Vogelrastplätze. "Nicht durch die Klimaerwärmung, sondern durch das Jahrzehnte lange andauernde menschliche Eingreifen in den Grundwasserhaushalt des Seewinkels können viele Lacken im Seewinkel ihr Wasser nicht mehr bzw. nicht mehr lange halten. Es ist fünf nach zwölf", so der Hilferuf von BirdLife.
Die Lösung, Wasser aus der ungarischen Moson-Donau nach Österreich zu leiten, um über das Grundwasser den Wasserstand von unten zu heben und dadurch den Neusiedlersee wie auch die Seewinkel-Lacken zu füllen, konnte bis dato leider nicht umgesetzt werden. Der Grund: "In Ungarn ist die nationale Finanzierung noch nicht sichergestellt". Mehr über
- den Hilferuf von BirdLife Österreich über das Sterben der Soda-Lacken im Seewinkel - hier
- die Lösung, Wasser aus der ungarischen Moson-Donau nach Österreich zu leiten - hier
- die Errichtung der landeseigenen Seemanagement GmbH zur Schilf- und Schlammentfernung - hier
- 2021: Wasser aus Ungarn soll Seewinkel-Lacken & Neusiedlersee retten - hier
- 2020: Wasserzufuhr in Neusiedlersee als Schutz vor Austrocknung - hier
- den Neusiedlersee und die angrenzenden Orte - hier
- das Burgenland auf Burgenland - Aktuell
Fotos (c): Michael Dvorak BirdLife Österreich, RP, AP, SCHNAPPEN.AT
Lacken trocknen aus: Nur noch 15 Prozent der Wasserfläche vorhanden
Soda-Seen sind weltweit sehr selten und ganz besondere Lebensräume für viele Tiere. Gab es im Seewinkel um 1858 noch 139 Gewässer mit einer Gesamtfläche von etwa 36 km2, waren es im Jahr 2020 nur mehr 30 Flächen mit einer Fläche von 4-5 km2.
Mehr als drei Viertel aller Lacken sind bereits verschwunden, 15 Prozent der ursprünglichen Wasserflächen sind vorhanden.
Dramatische Entwicklung
Michael Dvorak von BirdLife Österreich: "Die Lange Lacke lag bereits in früheren Trockenphasen (erstmals 1990) öfters über mehrere Monate lang trocken, konnte sich aber in den darauffolgenden Phasen höherer Wasserstände wieder regenerieren. Aktuell ist hier allerdings eine dramatische Entwicklung im Gange, die sich von bisherigen Trockenperioden stark unterscheidet!"
Der Westteil der Lacke führt bereits seit vier Jahren kein Wasser mehr und ist mittlerweile vollständig mit zum Teil invasiven Neophyten zugewachsen. Mehr als die Hälfte des etwas tiefer gelegenen Ostteiles liegt monatelang trocken und befindet sich partiell ebenfalls in einem Stadium rascher Verlandung.
Aus für Fauna, Flora & Tourismus
"Es ist zu befürchten, dass auch die noch bestehenden Lange Lacke-Teile in nur wenigen Jahren verschwunden sein werden. Der Seewinkel verliert dann mit dem unwiederbringlichen Lebensraum für Fauna und Flora auch sein touristisches Aushängeschild.", warnt Experte Dvorak.
Ursache Mensch
Die Gründe für die Austrocknung der Lacken sieht der BirdLife-Fachmann auch beim Menschen: "Groß- und kleinräumige Entwässerungen waren in den Jahrzehnten bis 1990 der hauptsächliche Treiber des Lackensterbens. So verschwand etwa die 1983 noch fast 50 ha große Huldenlacke bei Sankt Andrä nach dem Bau von weiteren Entwässerungskanälen innerhalb von zwei Jahren bis auf einen minimalen Rest."
Handlungsbedarf in der Landwirtschaft
Das die enorme Wasserentnahme aus dem Grundwasser durch die Landwirtschaft im Seewinkel ein großes Problem darstellt, bejaht Burgenlands Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner: "Ja. Wir wissen und die Landwirtschaft selbst weiß, dass es Kulturen sind, die den höchsten Wasserbedarf benötigen."
"Auf der anderen Seite wissen wir", so Dorner, "dass der Wasserbedarf ein grundsätzliches Thema ist. Diese zwei grundlegenden Aussagen bedeuten für mich, dass wir eine Veränderung herbeiführen müssen. Wir haben auch im Bereich der Landwirtschaft einen Handlungsbedarf."
Wann wird es Veränderungen geben?
Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedler See: "Ohne Wasser funktioniert die Landwirtschaft nicht, deshalb wird es in diese Richtung neue Überlegungen geben. Wir sind jetzt bei der Evaluierung und in Abstimmung mit dem Ministerium, der Landwirtschaftskammer und mit der Interessensgemeinschaft Seewinkel. Ich glaube, dass wir zumindest für Herbst oder Beginn nächsten Jahres auf alle Fälle einen neuen Ansatz präsentieren können."
Einschränkungen für Landwirte
Sailer weiter: "Ich kann als Wasserwirtschaft nicht in die unmittelbare Landwirtschaft eingreifen. Ich kann nur in die Richtung eingreifen, damit die Wasserwirtschaft und die Salzlacken nicht gefährdet sind. Ich kann vielleicht in meinen Bescheiden festlegen, was nicht bewässert werden darf."
Sailer gibt zu Bedenken: "Aber es ist in der Situation ein wichtiger Punkt den man abschätzen muss, weil natürlich Landwirte durch diese Einschränkungen Landwirtschaften nicht mehr weiter betreiben werden und die regionale Versorgungssicherheit natürlich auch ein Thema ist."
Trockenphase
"Zusätzlich kommen in der aktuellen Trockenphase weitere, beunruhigende Phänomene hinzu", so BirdLife-Experte Dvorak über die Tatsache, dass die meisten Lacken des zentralen Seewinkels in den vergangenen Jahren die Fähigkeit verloren haben, dauerhaft Wasser über längere Zeit zu halten.
Im Bild: Lange Lacke steht vor dem Verlanden. Foto: Michael Dworak, Bird Life Österreich
Im Bild unten: So sah es im Seewinkel noch vor einigen Jahren aus. Foto: Michael Dworak, BirdLife Österreich
Wasserentnahme Landwirtschaft
Dvorak: "Die rasch fallenden Grundwasserpegel im Frühjahr, mit ausgelöst durch die zunehmenden Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft, durchfeuchten den Feinsediment-Horizont unterhalb des Lackenbodens in dieser Zeit nicht mehr ausreichend und es kann kein Salz mehr aus dem Untergrund nachgeliefert werden."
Salzmangel
"Kurz formuliert: Dieser Salzmangel ermöglicht die Bildung einer Pflanzendecke auf der ursprünglich fast vegetationsfreien Lacke, es ändert sich das Mikroklima und durch damit verbundenen chemische Prozesse wird der Lackenboden undicht. Das durch Regen zugeführte Wasser verschwindet im Frühjahr viel rascher als früher, oft schon lange bevor eine nennenswerte Verdunstung durch Hitzeperioden eintritt", erklärt Michael Dvorak.
Lacken verdursten
"Die Lacken werden inkontinent, sie verdursten und sind durch Zuwachsen und Verlanden zum Verschwinden verurteilt", fordert die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich die Wiederherstellung eines naturnäheren Wasserhaushalts im Gebiet der Lacken.
Maßnahmen könnten lt. BirdLife sein:
- einen vollständigen Wasserrückhalt durch Schließung aller Entwässerungsgräben im engeren Lackengebiet, vor allem in Hochwasserjahren.
- die sofortige Einrichtung einer „Lackenschutzzone“ im zentralen Seewinkel von Apetlon im Süden, Illmitz im Westen bis zum Paulhof im Norden und Sankt Andrä im Osten mit einer weitgehenden Regulierung der Grundwasserentnahmen.
- die Förderung und Umstellung auf weniger bewässerungsintensive Kulturen in diesem Gebiet durch die Schaffung alternativer Rahmenbedingungen für die zukünftige landwirtschaftliche Nutzung.
Schützenswerte Lebensräume
Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedlersee dazu: "Die Lackensysteme sind uns sehr wichtig, weil es schützenswerte Lebensräume sind. Wir haben auch schon zweimal ein Life-Projekt eingereicht und um Förderung angesucht, es wurde zweimal abgelehnt. Wir machen jetzt den dritten Anlauf, wo es darum geht, dass wir die Bereiche der Lacken festlegen, wo die Wasserstände hin müssen mit Rückstaumaßnahmen und mit Regelungen für den Grundwasserhaushalt."
Und eineLackenschutzzone?
Sailer über die Lackenschutzzone: "Ist natürlich überlegt. Ich gehe aber davon aus, dass wir den ganzen Seewinkel als Gesamtheit betrachten müssen. Nur Bereiche herauszunehmen ist zu klein gedacht. Ich glaube, dass wir das groß überlegen müssen und daran arbeiten wir."
Lösung: Wasser aus der ungarischen Moson-Donau
Schon 2021 wurde das gemeinsame Wasserbewirtschaftungsprojekt Österreich und Ungarn der Öffentlichkeit vorgestellt, wonach Wasser aus der ungarischen Moson-Duna nach Österreich geleitet werden soll. Der Baubeginn war für das Frühjahr 2022 vorgesehen (SCHNAPPEN.AT berichtete - hier).
Landesrat Heinrich Dorner: "Wir sind seit längerem mit der ungarischen Gewässeraufsicht abgestimmt. Es ist aber ein politisches Thema und dieses politische Thema nehmen wir in den nächsten Wochen auf, damit wir dieses Projekt auch starten können."
Nationale Finanzierung fraglich
Christian Sailer, Task Force Neusiedlersee: "Auch die ungarische Seite ist sehr interessiert, dass das gebaut wird, weil auch auf ungarischer Seite bei Trockenheit landwirtschaftliche Flächen in Wassernot sind. Und daher bin ich zuversichtlich, dass dieses Projekt auch kommt. Aber es ist in Ungarn die nationale Finanzierung noch nicht sichergestellt."
Zehn Millionen
"Sobald die sichergestellt ist, das Projekt kostet zehn Millionen, das Burgenland ist mit drei Millionen Euro beteiligt", so Sailer "starten wir auch auf österreichischer Seite mit der Detailplanung."
Alternativen und Sofortmaßnahmen?
Christian Sailer, Task Force Neusiedlersee: "Das Wasser so lange wie möglich in der Region halten. Und wenn kein Wasser da ist, kann ich auch nichts halten. Die Überlegungen gehen dahin, dass wir die Entwässerungssysteme im Seewinkel bestmöglich steuern, damit einerseits der Wasserrückhalt gewährleistet ist, aber auch die Hochwassersicherheit gegeben ist."
Moson-Donau
Sailer weiter: "Als Alternative ist die Wasserzuleitung aus der Moson-Donau ein wichtiger Teil, weil wir dieses Wasser auch direkt für die Landwirtschaft verwenden könnten, ohne dass der Grundwasserkörper beansprucht wird. Das ist ein umgreifendes Konzept, dass es für die ganze Region gibt."
- Mehr über den Neusiedlersee und die angrenzenden Orte - hier
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