In Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) tun sich mindestens zwei TeilnehmerInnen zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Strom und Wärme zusammen, um die produzierte Energie aus Wind und Sonne gemeinschaftlich zu nutzen. Das unterstützt nicht nur den Weg aus der Abhängigkeit von Öl, Gas und Strom, sondern auch die Möglichkeit Netzentgelte zu sparen.
Am 9. Mai 2022 wurde im Campus Eisenstadt im Burgenland das Projekt "Erneuerbare Energie-Gemeinschaften für Gemeinden" vorgestellt, um den Ausstieg aus Öl und Gas weiter voranzutreiben. Die 171 burgenländischen Gemeinden können dabei eine wichtige Vorreiterrolle einnehmen.
Am 11., 12. und 31. Mai 2022 finden dazu bereits die ersten Webinare für Gemeindevertreter statt. Mehr über
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"Mut, Änderungen und Zusammenhalt auf allen Ebenen"
Am 9. Mai 2022 stellte LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf gemeinsam mit Bürgermeister Dieter Posch aus Neudörfl, Martin Zloklikovits, dem Geschäftsführer der Forschungs- und Innovations GmbH und der Geschäftsführerin der Akademie Burgenland Bettina Frank den Weg zu eneuerbaren Energiegemeinschaften im Burgenland vor.
Klimaneutralität
Die Klimaneutralität und die Abhängigkeit von Energie aus dem Ausland trägt dazu bei, dass die Projekte um die erneuerbaren Energiegemeinschaften vorangetrieben werden.
Die Bevölkerung kann sich zu Energiegemeinschaften zusammenschließen um Energie gemeinsam zu nutzen.
Mitglieder der Energiegemeinschaften geben überschüssige Energie ab und Interessenten aus der Stromgemeinschaft können den Strom dann zu geringeren Strom- und Netzkosten beziehen.
Die Energiegemeinschaften können ihre Preise und Bedingungen selbst festlegen. LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: "Energie kann lokal erzeugt und lokal verbraucht werden."
Mut, Änderung & Gemeinsamkeit
Astrid Eisenkopf: "Es ist unabdingbar, dass wir auch preislich unabhängig werden. Es braucht Mut, es braucht Änderungen in unseren Energiesystemen und es braucht richtige Initiativen".
Eisenkopf weiter: "Und es braucht eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen, egal ob im Land, beim Bund oder in Gemeinden."
Eisenkopf zeigt sich überzeugt, dass es im Burgenland gelingen kann, bereits 2030 klimaneutral zu sein: "Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam an Lösungen arbeiten."
Gemeinde, ein wichtiger Motor für den Klimaschutz
Eisenkopf sieht die 171 burgenländischen Gemeinden als wichtigen Motor für den Klimaschutz, die eine Vorreiterrolle einnehmen könnten: "Eine ganz wichtige Rolle spielen die burgenländischen Gemeinden. Die Gemeinden können auf der einen Seite selbst Klimaschutzmaßnahmen setzen, andererseits die Rahmenbedingungen schaffen, damit auch in der Bevölkerung klimaschonendes Handeln ermöglicht wird. Einen zusätzlicher Anreiz sollen die Erneuerbaren Energiegemeinschaften bilden."
Neudörfl & das Fernwärmeprojekt
Dieter Posch, Bürgermeister in Neudörfl sprach bei der Pressekonferenz über das Fernwärmeprojekt in Neudörfl, an das bereits alle öffentlichen Gebäude in Neudörfl angschlossen sind und auch über den Start der Erneuerbaren Energiegemeinschaft: "Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ist in Neudörfl in allen öffentlichen Gebäuden bereits vollzogen. Mit Fernwärme, die nicht mit Gas erzeugt wird, sondern aus Produktionswärme, die aus einem Biomassekraftwerk eines großen Unternehmens frei wird."
"Die Welt retten"
Posch weiter: "Niemand konnte sich vor einigen Wochen vorstellen, dass in Europa ein Krieg ausbricht. Und plötzlich wurde das theoretische Klimaschutz-Thema 'die Welt zu retten', eines, das mitten ins Wohnzimmer kracht und plötzlich hatten alle Angst davor. Das hat auch dazu geführt, dass über 150 Menschen bei einer Veranstaltung in Neudörfl, bei der es um erneuerbare Energie-Gemeinschaften ging, teilgenommen haben."
EEG: Was ist das, was bringt es und wie funktioniert's?
Was eine Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) ist, welche Vorteile sie bringt und wie die Energiewende im Rahmen der Erneuerbaren Energiegemeinschaften funktionieren kann, erklärt die Broschüre, die von der Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften und dem Land Burgenland im Mai 2022 herausgebracht wurde.
Auch sollen nun Webinare für Gemeinden abgehalten werden, wo Gemeindevertreter über die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energiegemeinschaften genau informiert werden sollen.
Bürgermeister Dieter Posch über die Vorbildwirkung der Gemeinden: "Wir werden mit dieser Seminarreihe ordentlich unterstützt. Motiviert sind viele und das Land ist darauf vorbereitet, aber es herrscht bei BürgerInnen eine gewisse Skepsis, weil man sich auf ein komplett neues Terrain begibt. "
Die EEG-Webinare finden am 11. Mai um 17:30 Uhr, am 12.5.2022 um 14 Uhr und am 31.5.2022 um 10 Uhr statt.
Private Energiegemeinschaften? "Wir stehen in Startlöchern"
Martin Zloklikovits: "Ja, es gibt auch private Energiegemeinschaften. Jeder Verein, jede Genossenschaft und auch Privathaushalte können dazu motoviert werden. Der Entwurf für die Umsetzung der EEG ist schon lange da, aber es fehlt noch an der Einigung. Wir sind in den Startlöchern und ich denke, wir werden in ein paar Wochen so weit sein."
Rechtliche Rahmenbedingungen
Astrid Eisenkopf: "Jetzt muss das EEG, das im Juli 2021 beschlossen wurde, in trockenen Tüchern sein, wir warten auf den Bund. Wir machen die Vorbereitungsarbeiten. Es kommt darauf an, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen komplett klar sind und alle Verordnungen erlassen werden. Ich hoffe, dass es relativ schnell geht. Wie lange es dauert bis eine Erneuerbare Energiegemeinschaft funktioniert, hängt von der jeweiligen Situation ab."
Nähere Auskünfte über Erneuerbare Energiegemeinschaften erteilt die Wirtschaftsagentur Forschung- und Innovations GmH in Güssing auf forschungsinnovation-burgenland.at oder unter der Telefonnummer 05/9010-2175.
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