Beim BirdRace, dem Wettbewerb unter OrnithologInnen, bei dem es auch 2024 wieder darum ging, innerhalb von 24 Stunden so viele Vogelarten wie möglich festzustellen, wurden 2024 österreichweit 242 Vogelarten gezählt.
Rekorde
Rekordverdächtig waren die "gesammelten" Bergvogelarten neben einigen besonderen Zugvogelarten. Die Sieger der Relativwertung des Wettbewerbs waren in der Bundeshauptstadt Wien unterwegs und konnten dabei gezählte 110 Vogelarten beobachten (das entspricht 114 Prozent der Richtmarke für Wien) - ein neuer Wien-Rekord. In der Absolutwertung knackte ein burgenländisches Team mit sensationellen 158 beobachteten Arten den Team-Rekord. Ein weiterer Rekord betraf die Spenden: Insgesamt wurden knapp 10.000 Euro für den Vogelschutz gesammelt. Mehr über
- BirdRace 2024 im ganzen Land - hier
- den BirdRace 2022 in Österreich - hier
- BirdRace 2022 & 239 Vogelarten - hier
- die Birdlife-Aktion "Stunde der Wintervögel" - hier
Fotos (c): Birdlife, Leander Khil, Florian Billinger, Roland Gutzinger, Lisa Lugerbauer, Jonas Auer, Bernhard Paces
Ziegenkehlchen machten Nacht zum Tag
Das Wiener Siegerteam "Ziegenkehlchen" machte die Nacht zum Tag und beobachtete in 20 Stunden auf 100 km Länge in der Bundeshauptstadt von den alten Schanzen über die Donauinsel bis in die Lobau und den Prater stolze 110 Vogelarten. Damit erreichten sie einen neuen BirdRace-Rekord in Wien.
Im Bild: "Ziegenkehlchen", das Wiener Team erreichte mit 110 gemeldeten Vogelarten den 1. Platz in der Relativwertung. Foto(c) Bernhard Pages
Wiener Landschaft
Bernhard Paces, Teammitglied von "Ziegenkehlchen": "Es zeigt sich, dass naturnahe Lebensräume wie der Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen, der Wiener Teil des Natura 2000-Gebiets Bisamberg sowie das Landschaftsschutzgebiet Prater nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Vögel wichtige Refugien darstellen. Großzügige, naturnahe Erholungsräume sind für Menschen eine Wohltat, aber auch überlebenswichtige Rückzugsorte für Wildtiere – selbst in Mitten einer Großstadt!"
Neusiedlersee Seewinkel
Mit unglaublichen 158 Vogelarten pulverisierte das burgenländische Team "Möwen statt Löwen – Seewinkelsafari" den Burgenland-Rekord und zugleich den bisherigen österreichweiten Rekord von 151 Arten aus dem Jahr 2014. Sie beobachteten mit vollem Einsatz und akribischer Planung 24 Stunden auf 103 km im Nordburgenland vom Naturschutzgebiet Batthyanyfeld bis zum Neusiedlersee Seewinkel. Platz 1 der Absolutwertung!
Im Bild: Das Burgenland-Team "Möwen statt Löwen - Seewinkelsafari" schafften mit 158 gezählten Vogelarten den Sieg in der Absolutwertung. Foto (c)Leander Khil
Oberösterreich
Aber noch nicht genug der Rekorde: Das Team "Langstrecken-ZUGvögel" aus Oberösterreich "erbirdete" 128 Vogelarten in 18 Stunden auf 225 km im oberösterreichischen Zentralraum und am Unteren Inn. Sie stellten damit einen neuen Arten-Rekord für Oberösterreich auf.
Besonderheiten
Das Auftreten des Graubruststrandläufers, ein Irrgast aus Nordamerika oder Ostsibirien, war heuer als größte Besonderheit im Burgenland zu nennen. Des Weiteren wurden Schwarzhalstaucher und Rothalstaucher gesichtet.
N
eben der Beobachtung nicht-heimischer Durchzügler wie Rotkehlpieper, Brandseeschwalbe und Fischadler wurden die ersten der spät zurückkehrenden Brutvögel in diesem Jahr wie Zwergschnäpper oder Zwergohreule erfasst. Erste Jungvögel der Gänsesäger oder Kiebitz-Junge entzückten ebenso.
Im Bild: Vogelbeobachter in Österreich. Foto (c) Lisa Lugerbauer
Amsel, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke
Zu den häufigsten während des Wettbewerbs beobachteten Vogelarten zählten bekannte und allgegenwärtige Arten wie Amsel, Kohlmeise und Mönchsgrasmücke.
Im Bild: Der Nachtreiher Foto(c) Roland Gutzinger
Alpenarten
Im Gegensatz zu dem vorjährigen BirdRace "birdeten" in diesem Jahr mehr Teams im Gebirge. Sechs Teams aus der Steiermark, Tirol und Vorarlberg bewältigten Strecken über 1.000 Höhenmeter.
Es wurden daher heuer besonders viele Alpenarten wie Alpenbirkenzeisig, Birkhuhn, Raufußkauz, Schneesperling, Alpenschneehuhn und Alpenbraunelle beobachtet.
Feuchtgebiete als Vogel-Hotspots
Die Strecken der Siegerteams und ihrer Artenzahlen betont die Bedeutung der großen Flüsse und Feuchtgebiete: Diese Hotspots für die Vogelbeobachtung wie der Untere Inn in Oberösterreich, die March-Thaya-Donau-Auen in Niederösterreich und Wien, das burgenländische Neusiedler See-Gebiet, das Vorarlberger Rheindelta oder der Tiroler Lech verdienen als wichtige Rast- und Brutgebiete besonderen Schutz und naturschutzfachliches Management.
342 VogelfreundInnen in 128 Teams beim BirdRace 2022
Beim Wettbewerb der OrnithologInnen wurden Mitte Mai 2022 österreichweit 239 Vogelarten gezählt.
Das Siegerteam aus Kärnten lokalisierte 103 Vogelarten. Die am häufigsten beobachteten Vogelarten waren die bekannten Arten wie Amsel, Kohlmeise und Star, die von fast allen Teams entedeckt wurden. Mehr über
Fotos (c): Birdlife, Günther Wiss, Patrick Mösinger, Bernhard Zens, Günter Komarnicki
BirdRace 2022: 239 verschiedene Vogelarten in 24 Stunden gezählt
Der Austrian BirdRace fand 2022 bereits zum 19. Mal statt. BirdRace-Initiator Christoph Roland: "Von West bis Ost wurden diesmal erstaunlich viele Vogelarten beobachtet. Das sonnige Wetter bot beste Beobachtungsbedingungen und so wurden sowohl einige Hochgebirgsarten erspäht, die man nur sehr schwer vor das Fernglas bekommt, als auch viele spezielle Durchzügler."
Sommerliche Temperaturen
Die 342 teilnehmenden VogelfreundInnen in 128 Teams registrierten bei den sommerlichen Temperaturen neben Gastvögeln wie der Trauerseeschwalbe, dem Sichelstrandläufer und der Zwergseeschwalbe auch die Rotflügel-Brachschwalbe und eine Eisente.
Bis zum Seewinkel
"Diese Vogelarten machen auf ihrem Weg in ihre nördlichen Brutgebiete bei uns Rast. Sie sind auf Feuchtgebiete wie den Unteren Inn, die Drau, das Rheindelta oder den Seewinkel angewiesen, um für ihren Weiterflug Kräfte zu tanken", so Ornithologe Roland.
Spenden für Feuchtwiesenvogelarten
Da durch Entwässerungen und Drainagierungen feuchter Flächen viele dieser artenreichen Ökosysteme und mit ihnen ihre Bewohner sukzessive verschwinden, wird das eingenommene Spendengeld von rund 7.000 Euro für Schutzmaßnahmen für bedrohte Feuchtwiesenvogelarten verwendet.
Rallenreiher & Nachtreiher
Bei der Relativwertung des BirdRace-Gruppenbewerbes schafften es die Kärntner "Stauseeläufer" Werner Petutschnig, Werner Sturm, Peter Rass udn Philipp Rauscher aus Kärnten mit 103 gemeldeten Vogelarten auf Platz eins.
Die Kärntner durchfrosteten auf einer Strecke von neun Kiolometern die Drau von Brenndorf bis zur Draubrücke-Gurkmündungen auf Vogelarten und beobachteten u.a. Rallenreiher, Nachtreiher und die Weißflügel-Seeschwalbe.
Zwergseeschwalbe & Steinkauz
Bei der Absolutwertung ging der erste Platz an das Team "Radlreiher" mit Stefan Prost, Rene Meissner und Martin Kapun aus dem Burgenland, die auf dem 135 Kilometer langen Weg im Nordburgenland 128 Vogelarten zählten, u.a. Zwergseeschwalbe, Steinkauz, Zwergohreule und Sprosser.
Beim Bird Race Solo-Bewerb ging der erste Platz an "In d'Luft Schauga" Patrick Mösinger aus Tirol, der 84 Vogelarten entdeckte.
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