Tiergarten Schönbrunn (Wien): Das große Krabbeln & die 450 Käferarten

"Dass auch der Eichen-Prachtkäfer im Tiergarten einen Lebensraum gefunden hat, ist eine Sensation! Er war als Urwaldrelikt seit Jahrzehnten nur an vier Stellen in ganz Österreich bekannt. Solche Nachweise zeigen, dass unsere Bemühungen, auch heimischen Arten attraktive Lebensräume zu bieten, Früchte tragen", so Stephan Hering-Hagenbeck, der Direktor des Tiergartens in Schönbrunn in Wien (Österreich). 

Vom Alpenbock zum Eichen-Prachtkäfer

Bei der Käferkartierung wurden stolze 450 Käferarten dokumentiert, darunter auch seltene, streng geschützte Käfer. Besonders erfreut sind die Käferfreunde über den Nachweis des Alpenbocks, des Eremiten und des Goldgrünen Eichen-Prachtkäfers. Der Alpenbock wurde unter anderem am Tirolerhof beobachtet. In der gesamten EU gilt der auffällige blaue Käfer als gefährdet.

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Fotos (c): Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc
 
 

 

Käfer in Wäldern, blühenden Sträuchern und Gewässern

KaeferexperteAlexanderDostalFotocDanielZupancKäfer besiedeln zahlreiche Lebensräume, von Wäldern über blühende Sträucher bis hin zu Gewässern. Dementsprechend wurden bei der Erhebung der Käferarten verschiedene Fang-Methoden angewendet. Dazu gehörten Trichterfallen in den Baumkronen, nächtliche Leuchtstellen und die Untersuchung von Baumstämmen.

Im Bild: Käferexperte Alexander Dostal. Foto(c): Daniel Zupanc

Hirschkäfer

Besonders im Wald am Weg zum Tirolerhof lebt eine beachtliche Vielfalt holzbewohnender Käfer, wie etwa der Hirschkäfer.

"Das ist nur möglich, weil im Tiergarten viele abgestorbene Bäume, zumindest als Stamm, bewusst stehen gelassen werden. Diese dienen als Nährsubstrat für Käferlarven. Auch in Zukunft ist das notwendig, um die teils seltenen Arten hier zu erhalten", so Käfer-Experte Alexander Dostal, der die Erhebung durchgeführt hat. Die aus der Kartierung formulierten Empfehlungen werden künftig in die gärtnerische Arbeit im Tiergarten einfließen.

Wilde Ecken

So soll die Schönbrunner Käfervielfalt weiter gefördert werden. Wer Käfern im eigenen Garten helfen möchte, kann dies durch Totholzstapel, "wilde Ecken", in denen heimische Gräser und Kräuter wachsen, und den Verzicht auf Pestizide tun.

 

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