Österreich Wein & Wein Burgenland: Neues Team und neue Ziele

Christian Zechmeister, der ehemalige Geschäftsführer von Wein Burgenland, ist seit 1. Jänner 2020 Prokurist bei der Österreich Wein Marketing in Wien, wo er dem neuen Chef, Chris Yorke, zur Seite steht. Seine Aufgaben im Burgenland hat Georg Schweitzer übernommen. Im Interview mit SCHNAPPEN.AT im Hotel Burgenland in Eisenstadt (Österreich) erläutern die drei Wein-Experten die aktuelle Lage rund um den Wein und welche Wege man beschreiten möchte. Mehr über

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  • das Interview mit Georg Schweitzer, dem neuen Geschäftsführer der Wein Burgenland - hier
  • das Interview mit Georg Schweitzer im Mai 2020 über die Auswirkungen der Coronakrise - hier
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Fotos: Wilhelm Böhm

 

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Christian Zechmeister nun Prokurist bei Österreich Wein Marketing

ChristianZechmeisterOesterreichWeinMarketingFotoWilhelmBoehmSCHNAPPEN.AT: Herr Zechmeister, ist Ihnen der Abschied vom Burgenland schwer gefallen?

Christian Zechmeister: Absolut.Ich habe meine Arbeit immer mit Herzblut gemacht und zusammen mit meinem Team durfte ich eine wunderbare Zeit erleben. Aber nach 13 Jahren suchte ich neue Herausforderung, bei der ich meine Erfahrung voll einbringen kann.

SCHNAPPEN.AT: Wie ist es zum Einstieg bei der Österreich Wein Marketing gekommen?

Christian Zechmeister: Mein Vertrag bei Wein Burgenland wäre noch zwei Jahre gelaufen aber nachdem der neue Chef der Österreich Wein Marketing GmbH, Chris Yorke, angefragt hat, ob ich neben ihm Prokurist werden möchte, habe ich nach langer, reiflicher Überlegung zugesagt. Ich wollte weiter im Marketing tätig sein. Allerdings ist das bei der Österreich Wein Marketing nun eine andere Dimension, denn als Dachorganisation laufen bei ihr alle maßgeblichen Fäden in Sachen österreichischer Wein zusammen.

Dachmarke Burgenland & flächendeckende DAC-Gebiete

SCHNAPPEN.AT: Wie zufrieden waren Sie mit ihrem letzten Jahr bei Wein Burgenland?

Christian Zechmeister: Es war sehr arbeitsintensiv, denn es gab so viele Präsentationen wie nie zuvor. Zweimal Wien, einmal Linz aber auch Innsbruck, Zürich und München. Sehr aktiv waren die Exportmärkte -  insbesondere USA und Deutschland, aber auch die Schweiz -  wobei es immer wieder zu Kooperationen mit anderen Bundesländern kam. Erfolgreich forciert wurden von uns auch die Publikumspräsentationen. Im Endeffekt wurde daher das Hauptziel, den Bekanntheitsgrad des burgenländischen Weines und den Absatz zu steigern, deutlich erreicht. Auch unsere DAC Gebiete kamen sehr gut zur Geltung.und in den USA ist ein starker Anstieg des Rotweinexportes zu verzeichnen. Insgesamt gelang es in meinen 13 Jahren, das Weinland Burgenland mit der Dachmarke Burgenland und den flächendeckenden DAC-Gebieten fertig zu bauen. In Hinblick auf die Märkte ist es so, dass der Heimmarkt cirka zwei Drittel ausmacht. Deutschland ist international am wichtigsten für uns aber die USA, Schweiz, die Beneluxländer sowie Polen und Russland gewinnen an Bedeutung. Bei China gibt es aber noch viele Risken, wobei wir zunächst nur als Weinland Östereich dort auftreten sollten.

Wechsel zu Österreich Wein Marketing

SCHNAPPEN.AT: Was wird Ihre Zuständigkeit als Prokurist sein?

BurgenlandWeinChrisYorkeOesterreichWeinMarketingChristianZechmeisterFotoWilhelmBoehmChristian Zechmeister: Meine direkten Bereiche werden der Heimmarkt Österreich so wie der deutsche Markt und auch die Regionalisierung sein. Spannend wird auch die Zusammenarbeit mit Chris Yorke. Unter ihm wurde Neuseeland im Export viemal stärker als Österreich, obwohl es von der Produktion her in etwa gleich ist. Seine externe Sicht der Dinge wird uns weiterbringen.

SCHNAPPEN.AT: Herr Yorke, freuen Sie sich schon auf die Zusammenarbeit mit Christian Zechmeister?

Chris Yorke: Auf jeden Fall. Wir kennen uns nun schon seit Anfang Dezember und ich habe von ihm einiges über das Burgenland und Österreich gehört. Wir wollen den Heimmarkt stärken und auch in Deutschland unsere Möglichkeiten durch viele Kooperationen erweitern. In meiner 15jährigen Tätigkeit in Neuseeland habe ich gelernt, Märkte aufzubauen und neu zu erschließen.. Auch Österreich soll mit seinen tollen Weinen im Export zulegen.

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Georg Schweitzer: Burgenländer, Weinakademiker & Exportmanager

GeorgSchweitzerGeschaeftsfuehrerWeinBurgenlandFotoWilhelmBoehmSCHNAPPEN.AT: Herr Schweitzer, wie ist Ihr Bezug zum Wein?

Georg Schweitzer: Als Burgenländer, der in St.Georgen wohnt und aus Donnerskirchen stammt, kommt man um das Thema Wein nicht herum. Zunächst aber war ich in der Nachrichtentechnik, die ich auch studiert habe, im Bereich Verkauf und Marketing tätig, ehe ich 2001 in Rust zum Weinakademiker wurde und in weiterer Folge dort auch unterrichte. Nun mit 52 Jahren und nach einigen Jahren als Exportmanager bei Leo Hillinger, folge ich dem Gedanken, dass ich der Region aus der ich komme, etwas zurückgeben möchte. Meine neue Tätigkeit bei Wein Burgenland eignet sich dazu hervorragend, zumal ich überzeugt bin, dass aus dem burgenländischen Wein noch viel zu machen ist.

Rotwein und Weißwein im Burgenland

SCHNAPPEN.AT: Wo sehen Sie die Herausforderungen der nächsten Jahre für Wein Burgenland?

Georg Schweitzer: Sicherlich darin, dass wir nach einer relativ starken Ernte 2018 und einer normalen 2019 sehr viel Wein haben, den wir an den Mann/Frau bringen wollen. Mit 1% am Weltmarkt sind wir aber eine Nische, die dazu eigene Strategien benötigt. Ein Know how-Export und die Nutzung von Rebsorten, wie Blaufränkisch oder Welschriesling gehen in diese Richtung. Es wird daher wichtig sein, in anderen Ländern Seminare und Workshops zu machen, um die Vorzüge unserer stilistisch einzigartigen und essensaffinen Weine zu erklären. Betonen muss man sowohl das sehr gute Preisleistungsverhältnis als auch die DAC-Gebiete. Es sollten aber auch Sommeliers, Gastronomen und Tourismus in Kampagnen eingebunden sein.

Wein & der Österreich- und Burgenland-Bezug in den USA

SCHNAPPEN.AT: Sehen Sie Märkte, wo wir noch präsenter sein könnten?

Georg Schweitzer: Man kann auch noch am heimischen Markt stärker werden, aber im Ausland sehe ich größeres Wachstumspotential, wobei man sich den chinesischen Markt noch genauer ansehen sollte. Das Preisgefüge dort liegt noch oft weit unter dem wir produzieren können. Eine weitere Gefahr im asiatischen Raum liegt bei der Zahlungsmoral, die doch eine andere ist, als wir sie gewohnt sind. Großes Wachstumspotential orte ich in den Staaten in der Mitte der USA. Dort gibt es geschichtlich einen großen Österreich- und Burgenland Bezug.

Die Märkte in Europa & internationale Weinmärkte

SCHNAPPEN.AT: Und wie bewerten Sie die Märkte in Europa?

Georg Schweitzer: Deutschland, Schweiz sind nach wie vor die Hauptmärkte. Zugelegen wollen wir bei den ehemaligen Ostblockländern wie Slowakei und Polen. Persönlich glaube ich auch, dass man die ebenfalls geschichtlich relevanten Länder wie Slowenien, Kroatien, Bosnien nicht außer Acht lassen sollte.

Kooperation Burgenland Tourismus & Wein Burgenland

SCHNAPPEN.AT: Wie soll die Kooperation Burgenland Tourismus - Wein Burgenland aussehen?

ProstAufeineGuteZusammenarbeitWeinBurgenlandWeinOesterreichFotoWilhelmBoehmGeorg Schweitzer: Ich finde, dass wir den Link zwischen Tourismus und Wein sehr eng gestalten müssen. Deshalb werde ich dahingehend die Zusammenarbeit suchen.

Burgenländischer Wein & Genuss

SCHNAPPEN.AT: Was bedeutet Wein für sie persönlich?

Georg Schweitzer: Er ist ein integraler Bestandteil des Lebens. Die Kombination Essen und Wein ist einfach hervorragend. Ein gutes Gläschen Wein zum richtigen Zeitpunkt möchte ich einfach nicht missen und frei nach dem Motto – die Dosis macht das Gift – geht es mir nur um den Genuss.

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