Doskozil: "Sich besinnen und nicht das Leben anderer gefährden"

Nachdem im einem Altenheim im burgenländischen Pinkafeld (Österreich) 38 Heiminsassen und 16 Angestellte Corona positiv getestet wurden, läuteten im Land die Alarmglocken. "Das ist grundsätzlich besorgniserregend", rief Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aufgrund der stark steigenden Covid-19-Fälle im Burgenland am 28. Oktober 2020 zu einer Pressekonferenz ins KUZ Eisenstadt.

Doskozil appelierte an die Bevölkerung sich zu besinnen, sich zurückzunehmen und verantwortungsvoll zu agieren: "Kein einziger Geburtstag, keine einzige persönliche Feier ist so wichtig, dass man die Gefahr in Kauf nimmt, andere Menschen zu gefährden." Ab 29. Oktober 2020 gelten für Besuche in Spitälern und Pflegeheimen strenge Maßnahmen. Mehr über

  • die Maßnahmen im Bereich der Krankenanstalten, Altenwohn- und Pflegeheime - hier
  • die zweite Corona-Welle in Österreich - hier
  • den Appell der GesundheitsreferentInnen der Bundesländer: "Situation ernst nehmen und zusammenhalten" - hier
  • die Corona-Massentests vom 4. bis 13.12.2020 in Österreich - hier
  • Aktuelles aus dem Land Burgenland - hier

Fotos (c): AP, SCHNAPPEN.AT

 

Zum Seitenbeginn

 

 

Einmal pro Woche eine Stunde Angehörige besuchen

SituationBesorgniserregendHansPeterDoskozilFotoPrinzSCHNAPPENatIm Burgenland gibt es insgesamt 52 Intensivbetten, wovon fünf derzeit mit Covid-19-Patienten belegt und 16 Betten frei sind. Damit es nicht zu Engpässen komme, präsentierte Doskozil strenge Maßnahmen: "Speziell dort, wo sich Risikopatienten aufhalten, sprich in den Altenwohnheimen und auch in den Spitälern werden explizit gesonderte Maßnahmen getroffen."

"Keine einzige private Feier ist so wichtig und es wert, die geltenden Regeln zu umgehen, sodass dann die Gefahr besteht, dass kein Intensiv-Bett zur Verfügung steht", warnt Doskozil zu höchster Vorsicht.

1x pro Woche

So ist der Besuch in einem Altenwohnheim oder in Spitälern ab 29. Oktober 2020 nur mehr möglich, wenn davor ein Corona-Schnelltest durchgeführt wurde. Das Ergebnis des Tests, der fünf Euro kostet und vor Ort bezahlt werden kann, liegt binnen 20 Minuten vor.

Doskozil: "Erst dann wird es möglich sein einmal in der Woche für eine Stunde seine Angehörigen  zu besuchen."

Vorsichtsmaßnahmen

BurgenlandsSpitaelerUndAltenheimeCovidMassnahmenFotoPrinzSCHNAPPENatDie zweite Variante für den Besuch im Altenwohn- und Pflegeheim ist die, dass der Kontakt in einem besonderen Raum, wo es eine Trennung mit Glas und dementsprechende Vorsichtsmaßnahmen gibt, stattfindet. Die persönliche Kontaktnahme ist allerdings ausgeschlossen.

Contacttracing

Um Bezirkshauptmannschaften zu entlasten, kommt es auch zu einer Neuorganisation des Contacttracing. Dazu wird bis Mitte November 2020 eine zentrale Contacttracing-Einheit eingerichtet.

Soldaten angefordert

Auch ein neues IT-Programm soll den Personaleinsatz reduzieren, ohne dass es zu Qualitätseinbußen kommt. In diesem Zusammenhang wird es zur personellen Verstärkung auch eine Assistenzanforderung von 15 Soldaten an das Österreichische Bundesheer geben.

Screening am 3.11.2020

PandemieCoronaLandesratLeonhardSchneemannFotoPrinzSCHNAPPENatDer zuständige Gesundheits- und Soziallandesrat Leonhard Schneemann kündigte für den 3. November 2020 ein großflächiges Screening in Altenwohn- und Pflegheimen sowie in Krankenhäusern an: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen und Verantwortung übernehmen, denn es ist wichtig, gemeinsam gegen diese Pandemie vorzugehen. Deshalb haben wir im Burgenland bereits im Sommer per Verordnung zum Schutz der vulnerablen Gruppen ein 4 Phasenmodell eingeführt, um hier im Bereich der Altenwohn- und Pflegeheime rasch reagieren und eine Ausbreitung des Virus verhindern zu können".

Insgesamt sollen 5.920 Tests an angestellten Personen und auch an allen Neuaufnahmen durchgeführt werden.

Zum Seitenbeginn

 

  • Aktuelles aus dem Land Burgenland - hier
  • Mehr über die Coronavirus-Krise in Österreich - hier
  • Interviews aus Kultur, Wirtschaft und Politik über die Auswirkungen und Chancen der Coronavirus-Krise- hier