In Wien (Österreich) heißt es ab 1. März 2021 wieder reparieren statt wegwerfen, wenn mit bis zu 50 Prozent und insgesamt 100 Euro Reparaturen gefördert werden. "Damit unterstützen wir in einer schwierigen Zeit gezielt Wiener Betriebe und schaffen neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig ermöglichen wir der Bevölkerung kostengünstige Reparaturen und tragen zum Schutz unseres Klimas bei. Das ist sozialer Klimaschutz, der allen zugutekommt", so Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky über den Wiener Reparaturbon.
Statt Gegenstände wegzuschmeißen werden sie in den insgesamt 109 teilnehmenden Reparatur-Betrieben repariert - von Haushaltsgeräten über Lederwaren bis zu Möbeln. Mehr über
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Fotos: PID / C. Jobst
Mobiltelefone, Tablets, Fahrräder, Uhren, Kleidung und Möbeln
Die Stadt Wien fördert vom 1. März bis 30. Juni und vom 1. September bis 12. Dezember 2021 Reparaturkosten mit bis zu 50 Prozent, wobei ein Förderbetrag von bis zu 100 Euro bei jeder Reparaturverrechnung in Anspruch genommen werden kann. Kostenvoranschläge werden mit 45 Euro gefördert.
Eingelöst werden kann der Reparaturbon ausschließlich bei einem Betrieb, der dem Wiener Reparaturnetzwerk angehört und der am Reparatur-Förderprogramm der Stadt teilnimmt.
8000 Teile
Seit der Gründung des Wiener Reparaturbons wurden in Wien schon mehr als 900.000 Reparaturen durchgeführt. Allein 2020 wurden im Rahmen des Wiener Reparaturbons über 8000 Produkte repariert.
Reparieren statt in den Müll
Umfragen bei den Betrieben ergaben, dass durch den Reparaturbon deutlich mehr Dinge repariert wurden, die ohne den Bon höchstwahrscheinlich im Müll gelandet wären. Cirka 65 Prozent der reparierten Teile waren elektrische und elektronische Geräte, mehr als die Hälfte Mobiltelefone und Tablets. Auch viele Fahrräder, Uhren, Kleidungsstücke und Möbelstücke leisten durch die geförderte Reparatur weitere Dienste.
Eine Million
"Die Nachfrage hat im Vorjahr alle Erwartungen übertroffen – über 10.000 Bons wurden innerhalb weniger Wochen heruntergeladen, über 8.000 Produkte repariert. Deshalb werden wir für 2021 die Gesamtsumme auf insgesamt 1 Mio. Euro ausweiten", erklärten Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky Ende Februar 2021.
Klimaschutz
Die Stadt Wien möchte mit dieser Aktion aber nicht nur Betriebe fördern, sondern aktiven Klimaschutz betreiben. Czernohorszky: "Der Umsatz der Wiener Betriebe wurde angekurbelt und das Mehr an Reparaturen schont Ressourcen und spart dadurch auch Treibhausgasemissionen. Kaputte Dinge lieber reparieren zu lassen anstatt sie wegzuwerfen, ist auch ein aktiver Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft."
CO2 einsparen
"Denn die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur ein einziges Jahr verlängern, könnten rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden", erklärte Jürgen Czernohorszky.
Der Klimastadtrat weiter: "Das wäre dieselbe Einsparung, die man erreichen würde, wenn ein Jahr lang rund zwei Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären!"
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