In Wien (Österreich) heißt es seit 21. Oktober 2023 wieder reparieren statt wegwerfen, wenn mit bis zu 50 Prozent und insgesamt 100 Euro Reparaturen gefördert werden. "Reparieren vermeidet Abfall, schont die Ressourcen, schützt das Klima und sorgt für Arbeitsplätze in der Region. Deshalb fördert die Stadt Wien Reparaturen im Reparaturnetzwerk mit dem Wiener Reparaturbon", so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky über den Wiener Reparaturbon.
140 teilnehmende Betriebe
Statt Gegenstände wegzuschmeißen werden sie in den insgesamt 140 teilnehmenden Reparatur-Fachbetrieben repariert. "Mit dem Wiener Reparaturbon werden in Wien Reparaturen gefördert, die nicht Elektrogeräte betreffen: also von Handtaschen, Spielzeug und Uhren bis hin zu Fahrrädern und Möbeln. Auch fürs Messerschleifen, Hosenflicken, die Reparatur von Musikinstrumenten und vieles mehr kann der Wiener Reparaturbon bei Betrieben des Reparaturnetzwerks eingelöst werden", erklärt Markus Piringer von "Die Umweltberatung". Mehr über
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- die Reparaturbon-Aktion im Jahr 2021 - hier
- weitere Reparaturaktionen in Wien, z.B. das Demontage- und Recyling-Zentrum in Wien - hier
Puppendoktor-Chefin Karin Haider und Stadtrat Jürgen Czernohorszky mit dem Reparaturbon für 2023.
Foto: PID /Gökmen
Mobiltelefone, Tablets, Fahrräder, Uhren, Kleidung und Möbeln
Stadt Wien fördert Reparaturkosten mit bis zu 50 Prozent, wobei ein Förderbetrag von bis zu 100 Euro bei jeder Reparaturverrechnung in Anspruch genommen werden kann. Kostenvoranschläge werden mit bis zu 55 Euro gefördert
Eingelöst werden kann der Reparaturbon ausschließlich bei einem Betrieb, der dem Wiener Reparaturnetzwerk angehört und der am Reparatur-Förderprogramm der Stadt teilnimmt.
Im Bild: Radreparatur und bis zu 100 Euro Förderung für Reparaturkosten in Wien. Foto (c): PID/C. Jobst
8000 Teile : Reparaturbon 2021
Seit der Gründung des Wiener Reparaturbons wurden in Wien schon mehr als 900.000 Reparaturen durchgeführt. Allein 2020 wurden im Rahmen des Wiener Reparaturbons über 8000 Produkte repariert.
Reparieren statt in den Müll
Umfragen bei den Betrieben ergaben, dass durch den Reparaturbon deutlich mehr Dinge repariert wurden, die ohne den Bon höchstwahrscheinlich im Müll gelandet wären. Cirka 65 Prozent der reparierten Teile waren elektrische und elektronische Geräte, mehr als die Hälfte Mobiltelefone und Tablets. Auch viele Fahrräder, Uhren, Kleidungsstücke und Möbelstücke leisten durch die geförderte Reparatur weitere Dienste.
Eine Million
"Die Nachfrage hat im Vorjahr alle Erwartungen übertroffen – über 10.000 Bons wurden innerhalb weniger Wochen heruntergeladen, über 8.000 Produkte repariert. Deshalb werden wir für 2021 die Gesamtsumme auf insgesamt 1 Mio. Euro ausweiten", erklärten Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky schon bei der Reparaturbon-Aktion Ende Februar 2021.
Klimaschutz
Die Stadt Wien möchte mit dieser Aktion aber nicht nur Betriebe fördern, sondern aktiven Klimaschutz betreiben. Czernohorszky: "Der Umsatz der Wiener Betriebe wurde angekurbelt und das Mehr an Reparaturen schont Ressourcen und spart dadurch auch Treibhausgasemissionen. Kaputte Dinge lieber reparieren zu lassen anstatt sie wegzuwerfen, ist auch ein aktiver Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft."
CO2 einsparen
"Denn die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur ein einziges Jahr verlängern, könnten rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden", erklärte Jürgen Czernohorszky.
Der Klimastadtrat weiter: "Das wäre dieselbe Einsparung, die man erreichen würde, wenn ein Jahr lang rund zwei Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären!"
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