Der Wiener Gemeinderat hat am 24. Juni 2020 mit der "Wiener Kinder- und Jungendstrategie 2020 - 2025" ein historisches Dokument beschlossen. Auf 66 Seiten sind 193 Maßnahmen beschrieben, die Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt machen soll. Mehr als 22.500 Kinder und Jugendliche haben bei der "Werkstadt Junges Wien" die Themen und Ziele für die Kinder- und Jugendstrategie vorgegeben. Mehr über
- die Kinder- und Jugendstrategie und das Jugendparlament - hier
Fotos (c): PID/Votava
Mitsprache der Kinder & das Verständnis für Demokratie
Auf den 66 Seiten der Kinder- und Jugendstrategie sind Maßnahmen aus den Ressorts Umwelt, Natur, Mobilität, Verkehr, Bildung, Soziales und Kultur beschrieben, die in Wien sukzessive umgesetzt und bei denen Kinder und Jugendliche mitarbeiten werden.
Ehrenamtswoche
Zum Beispiel geht es um Projekte wie die "Ehrenamtswoche", in der sich SchülerInnen auf vielfachen Wunsch in der letzten Schulwoche ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagieren können. Zukünftig sollen außerdem Kinder und Jugendliche bei der Neugestaltung von Bildungsräumen – Schulen und Kindergärten – mitreden können.
Kinder & Politik
"Gerade jetzt in der Corona-Krise haben wir gesehen, dass Kinder und Jugendliche besonders von den Maßnahmen betroffen waren, ihre Interessen in politischen Entscheidungen aber kaum berücksichtigt wurden. Mir ist wichtig, dass die Perspektiven von Kindern und Jugendliche viel stärker in politischen Prozessen verankert werden. Das bedeutet einerseits, in allen Politikbereichen die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen, und andererseits ihnen Werkzeuge in die Hand zu geben, selbst mitzureden und mitzuentscheiden. Das machen wir in Wien", erklärt Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky.
Demokratie-Verständnis
"Wenn Kinder und Jugendliche ihre Umgebung aktiv mitgestalten und bei Entscheidungen mitreden und mitbestimmen, fördert das auch das Verständnis für demokratische Prozesse. Die Wiener Kinder- und Jugendstrategie ist der Auftakt für einen weiteren Prozess mit dem Ziel, die Lebensqualität für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt weiter zu erhöhen. Ich bin stolz in einer Stadt leben zu können, die von Kindern und Jugendlichen gestaltet wird“, sagt Gemeinderätin und SPÖ-Jugendsprecherin Marina Hanke.
Befragung & Umsetzung
Für die Umsetzung der Wiener Kinder- und Jugendstrategie wird ein Monitoring-System eingesetzt, durch das Kinder und Jugendliche überprüfen können, welche Maßnahmen umgesetzt und ob die Ziele auch tatsächlich verfolgt werden. Für die Umsetzungsberichte ist die unabhängige Kinder- und Jugendanwaltschaft zuständig, die den Kinder- und Jugendparlamenten berichtet. "Von der Befragung bis zur Umsetzung: Kinder und Jugendliche werden bei jedem Schritt eingebunden", versichert Czernohorszky.
Die Stadt der Kinder
"Und Wiens Kinder und Jugendliche wissen ganz genau, wie die Zukunft ihrer Stadt aussehen soll. Natur, Umwelt, Klima sowie Zukunftschancen stehen bei ihren Anliegen ganz oben. Darum arbeiten wir schon jetzt an einer Ökologisierung der Bauordnung, pflanzen in ganz Wien tausende Bäume und bauen mehr und modernere Schulen" fügt Gemeindrat Peter Kraus hinzu.
Jugendparlament
Die Stadt Wien wird ein Budget für Kinder- und Jugendprojekte in der Höhe von einer Million Euro zur Verfügung stellen, über deren Verwendung Kinder und Jugendliche mitentscheiden können. Bis Herbst werden Konzepte für Kinder- und Jugendparlamente ausgearbeitet, wo Kinder und Jugendliche über Ideen und Vorschläge beraten, diskutieren und Beschlüsse fassen können.
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