Die Umplanung des Pratersterns in Wien (Österreich), den täglich bis zu 150.000 Menschen frequentieren, soll den Praterstern bis zum Sommer 2022 von einem betonlastigen Verkehrsknotenpunkt in eine begrünte Aufenthaltsoase verwandeln. Am 19. Februar 2021 präsentierten die Wiener Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai und ÖBB-Infrastruktur AG Vorständin Silvia Angelo die Pläne, die ab Herbst 2021 umgesetzt werden sollen. Mehr über
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Visualiserung des Umgestalteten Pratersterns in Wien Österreich
Fotos (c): Arge Praterstern, KENH Architekten und DnD Landschaftsplanung, PID/Christian Fürthner
Viel Grün, viele Bäume, weniger Beton & bessere Beleuchtung
"Unser Ziel war ganz klar: Viel mehr Grün, viel mehr Bäume, weniger Beton - für einen lebendigen urbanen Platz, den täglich bis zu 150.000 Menschen frequentieren. Und es ist uns gelungen, denn wir werden den Grünraum auf fast 8.000 m2 verdoppeln, auch die Anzahl der Bäume verdoppeln wir und ein fast 500 m2 großes Wasserspiel bringt Abkühlung an Hitzetagen. Die Hitzeinsel Praterstern wird mit unseren Maßnahmen massiv entschärft", so Planungsstadträtin Sima über den Praterstern, der als wichtiger zentraler Verkehrsknotenpunkt mit Straßenbahnen und Bussen auch künftig einen großen Bereich für die Öffis bieten wird.
Viel grüner und kühler
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky über die 55 neuen Bäumen, durch die der Baumbestand auf 119 Stück fast verdoppelt wird und vielen Begrünungen, die gepflanzt werden sollen: "Wir machen den Praterstern grüner und kühler. Neben einem besseren Mikroklima schaffen wir dadurch auch mehr Freiraum für die Wienerinnen und Wiener, weil der Aufenthalt am Platz wesentlich attraktiver wird."
Czernohorszky weiter: "Die Bäume, die gepflanzt werden, sind hitzeresistenter und werden besser mit Wasser versorgt. Damit können sie auch unter schwierigen Bedingungen ihre kühlende und schattenspendende Funktion erfüllen."
Bunte Leopoldstadt
Alexander Nikolai, der Leopoldstädter Bezirksvorsteher: "Der neu gestaltete Stern in der Mitte der Leopoldstadt verwandelt sich für die tausenden Menschen, die hier wohnen oder unterwegs sind, zum echten Wohlfühlort."
Nikolai weiter: "Wir haben das Potential für Entsiegelung, Baumpflanzungen und Aufenthaltsbereiche voll ausgeschöpft und ich freue mich sehr, dass eine wirklich aufwendige Rundumerneuerung zustande gekommen ist."
Polizei & Restaurant
"Gemeinsam mit der neuen Polizeistation und dem im Bau befindlichen Restaurant wird der coole, begrünte Praterstern zu einer Visitenkarte für die vielseitige und bunte Leopoldstadt", so der Bezirksvorsteher
Unterführungen besser beleuchtet
Silvia Angelo, die ÖBB-Infrastruktur AG-Vorständin über die Verbesserungen bei den Unterführungen, wie zum Beispiel die besseren Beleuchtungen bei den Wegen, die zum Praterstern führen: "Der gelungene Mix aus grünen Maßnahmen, mehr Platz zum Verweilen und besserer Beleuchtung wird den Praterstern weiter aufwerten und das Sicherheitsempfinden vor Ort verbessern. Die Menschen werden gerne hierherkommen – egal ob sie zum Zug oder zur U-Bahn müssen oder einfach entspannen wollen."
Die großen Änderungen am Praterstern
Begrünter Ring rund um den Praterstern
Durch einen begrünten Ring, der aus 2,5 Meter breiten, leicht erhöhten Pflanzenbeeten besteht, soll der ganze Praterstern eingefasst werden. Robuste, dem Stadtklima angepasste bunte Ziergräser und Kleinsträucher, die hitze- und streusalzbeständig sind, sollen auch als "psychologischer Lärmschutz" dienen, weil im Sitzen der Stra0ßenverekhr optisch ausgeblendet wird.
Grünraum und Wasserspiele am Platz
Bäume und Gräser sollen den Platz am Praterstern, auf dem künftig auch Wochenmärkte und Veranstaltungen abgehalten werden, zusätzlich vor Überhitzung schützen und Schatten spenden. Ein sternförmiges, knapp 500 m2 großes Wasserspiel beim Tegetthoff-Denkmal soll mit den Wasserstrahlern, Sprinklern und Verneblern ein kühlendes und luftreinigendes Element darstellen und eine angenehme Geräuschkulisse schaffen.
Auch das Glasvordach vor dem Bahnhofsgebäude wird bepflanzt und um die Bäume sollen Parkbesucher Sitzgelegenheiten vorfinden.
Schwammstadt-Prinzip für klimafitte Bäume
Mit dem Schwammstadtprinzip haben die Bäumen unter befestigten Flächen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung. Niederschläge und Frischwasser des Wasserspiels werden in die Schwammstadt eingeleitet und gespeichert und versorgen so die Bäume mit Wasser. Im Winter leitet ein einfaches Klappen-System das streusalzhältige Wasser direkt in den Kanal.
Übersichtlich und barrierefrei
Anstelle der ringförmigen Stahlpergola soll künftig eine durchgängige, frei nutzbare, barrierefreie und übersichtliche Fläche, die im Bereich des Tegetthoff-Denkmals mit einer Fülle an Sitzgelegenheiten ausgestattet wird, zum Verweilen einalden.