Aus fuer Wiener Tierball: Boykott oder Flop?

Nachdem beim Wiener Tierball am 6.11.2014 die Stühle leer blieben und die Tierliebhaberin Dolly Buster noch vor der Eröffnung gegangen ist, sieht sich die Tierball-Organisatorin boykottiert und wird in Österreich keinen Ball mehr veranstalten. Boykott oder Flop ? Alles "für die Katz " oder "auf den Hund gekommen "? In jedem Fall ein Desaster und kein Geld für die Tiere. Mehr dazu - hier.

 

Fotos / Redaktion (c): Annemarie Prinz

3. Wiener Tierball - Boykott

Der erste Tierball im Jahr 2012 eskalierte und endete mit einem Streit um die Spendengelder. Beim zweiten Tierball warteten die Veranstalter, der Verein "Event & Plattform gegen Tierleid" mit einem tollen Programm auf (schnappen.at berichtete). Der dritte Wiener Tierball im Schutzhaus der Zukunft auf der Schmelz in Wien (Österreich, Europa) entpuppte sich als Schlamassel.

BrigitteMartzakFotoAnnemariePrinzEs sind außer ein paar Fotografen und Medienleute und der Tierliebhaberin und ehemaligen Pornodarstellerin Dolly Buster, die eigens zum Tierball aus Deutschland angreist war, gerade einmal eine Handvoll Besucher zum Tierball gekommen.

Und das, obwohl der beliebte Kabarettist Gunkl (mehr über den Auftritt von Gunkl - hier) und die Stimmungs- und Disco-Band "Crazy Heels" (mehr über Crazy Heels) ihre Auftritte entgeltlos als Charity-Partner zur Verfügung stellten.

Ball-Veranstalterin Brigitte Martzak spricht von einem Internet-Boykott, denn immerhin hätte es 70 bis 80 Vorreservierungen für den Ball gegeben: "Es war ein Hacker, der mit Hilfe eines Trojaners via Email die Meldungen rausgegeben hat, dass der Tierball abgesagt wurde. Deshalb ist vermutlich niemand gekommen. Seit einem halben Jahr habe ich schon Probleme mit meinen Mails".

Tierschützerin Martzak vermutet politische und wirtschaftliche Interessen von Gegnern, möglicherweise der Jägerschaft und erklärt: "Wir werden der Sache nachgehen. Ich setze mich nicht für den Tierschutz ein, wenn ich boykottiert werde".

Dr. Franz Vetrovsky vom Verein der Ballorganisatorin: "Es waren ca. 58 Gäste. Da aber viele auch draussen sich aufgehalten haben, teilweise später gekommen sind, war dies schwer auszumachen. Eines ist aber klar, es wurde kolportiert, dass der Ball abgesagt wurde."

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Riesen Minus - wer haftet?

Welche Kosten sind dem Tierschützerverein enstanden und wer haftet jetzt dafür?

Ballorganisatorin Brigitte Martzak: "Ich bin gut drauf und mit einem blauen Aug' davongekommen. Gunkl hat nichts verlangt und die Band hat nichts verlangt, alle haben kostenlos gearbeitet und Saalmiete ist auch keine angefallen."

Tierschützerin Martzak, die aber selbst seit einem Jahr keine Haustiere mehr hat, sagt weiter: "Auch Dolly Buster - die große Tierschützerin - ist freiwillig und kostenlos für den Ball aus Deutschland angereist. Wegen Migräne hat Dolly Buster den Ball aber schon vor der feierlichen Eröffnung durch das Tanzkomitee Badin verlassen."

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CrazyHeelsWienerTierballFotoAnnemariePrinzAlles fuer die Katz'?

Auch die Stimmungs- und Disco-Band "Crazy Heels" hat gratis "für die Tiere" gespielt. Manfred Krumpholz, Crazy-Heels-Musiker und -Manager: "Dass das so eine Katastrophe wird, wußten wir nicht. Es lag an der Organisation. Die Tierball-Veranstalter wollten uns für den Ball haben, für uns war das eine Charity-Veranstaltung. Aber ich mache so etwas - aufgrund dieser Erfahrung - nicht mehr".

Um 22.30 Uhr war der Ball zu Ende, das Licht wurde eingeschalten, die Technik abgebaut und die Tische abgeräumt. Die noch anwesenden vier bis fünf Ballgäste, die für die "berauschende Ballnacht" Eintrittsgeld bezahlt hatten,  gingen, nachdem auch keine Tombola mehr stattgefunden hat, enttäuscht nach Hause. Ball-Veranstalterin Brigitte Martzak: "Es tut mir leid für die, die extra gekommen sind."

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Auf den Hund gekommen?

"Event & Plattform gegen Tierleid" ist die Bezeichnung für einen Verein. Der Verein sei offiziell nur mit dem Vorstand eingetragen, erklärt Vorsitzende und Verantwortliche Brigitte Martzak und sagt: "Im Moment haben wir gar keine Mitglieder. Im Moment kommt auch kein Geld über den Verein herein. Durch Sponsoring hatten wir - wegen der Turbulenzen beim Tierball 2012, ich habe 35.000 Euro privat investiert - fast keine Einnahmen." Auch wenn der Verein "Event & Plattform gegen Tierleid" etwas auf den Hund gekommen zu sein scheint "ist das nicht so", möchte der Verein klargestellt wissen.

Dr. Franz Vetrovsky vom Verein "Event & Plattform gegen Tierleid": "Der Tierball wurde vor allem ins Leben gerufen, um Menschen auf den Tierschutz aufmerksam zu machen und nicht, um irgendwelche Organisationen finanziell zu unterstützen. Natürlich wollen wir auch da helfen, wenn wir können. Aber dies ist als Entgegenkommen zu sehen und mehr nicht." Vetrovsky weiter: "Der Ball dient nicht dazu Einnahmen zu lukrieren, sondern Tierschutz bekannter zu machen. Daher werden wir natürlich, wie schon viele Jahre wir es tun, weiter bedürftige Tierschützer unterstützen, wie schon immer, mit unserem Privatgeld."

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Naechster Tierball in Deutschland?

schnappen.at zur Ballorganisatorin Brigitte Martzak: War es ein Desaster für Sie, dass die Ball-Besucher ausblieben?

Brigitte Martzak: "Natürlich habe ich geschaut. Aber ich mache den Job schon so lange, es war kein Desaster". "Aber", so Martzak weiter, "ich kann den Ball auch woanders machen. In Deutschland. Ich wollte ihn schon im Vorjahr nicht mehr in Österreich veranstalten.  Ich kenne viele Tierschützer in Deutschland".

"Echte Tierfreunde werden immer für den Tierschutz was machen. Frau Martzak und und wir alle haben uns auch nicht geniert, weil der Ball, so wie geplant abgelaufen ist, ausser der Tombola. Die werden wir nachholen", versichert Vetrovsky, dass die Tombola-Preise letztendlich doch noch ihre Abnehmer finden sollen.

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Infos über die Veranstaltungslocation Schutz der Zukunft in Wien, Österreich - hier

Infos über aktuelle Ballveranstaltungen - hier