Am 2. Dezember 2024 wurde im Oldtimer Museum der Familie Fehr in Wiener Neustadt in Niederösterreich die Sonderausstellung "Von Gräf & Stift bis ÖAF" eröffnet.
Die Oldtimer-Ausstellung, bei der an die 15 auserwählte Raritäten zu besichtigen sind läuft vom 3.12.2024 bis 30.3.2025 täglich von 11 bis 19 Uhr. Zusätzlich zur Sonderausstellung können weitere 60 Oldtimer im Oldtimer-Museum der Familie Fehr besichtigt werden.
Spannende Erzählungen
Nach der Eröffnungsansprache von Friedrich Fehr erzählte Stefan Reitgruber, der Obman des Vereines zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken einige witzige und spannende Anekdoten über die Fahrzeuge der Oldtimer-Ausstellung.
Im Anschluss läuteten Vizebürgermeister Rainer Spenger und Friedrich Fehr mit der großen Schweizer Kuhglocke und erklärten die Ausstellung für eröffnet.
Mehr über
- die Ausstellung "Von Gräf & Stift bis ÖAF" von 3.12.2024 bis 30.3.2025 - hier
- die Sonderausstellung "125 Jahre ARBÖ" 2024 - hier
- Ausstellung "Seltene BMW-Fahrzeuge" im Jahr 2023 - hier
- das Oldtimermuseum & den Werdegang von Friedrich Fehr - hier
- die Porsche-Ausstellung vom 30.11.2022 bis 31.3.2023 - hier
- die Ausstellung "Steyr-Automobile" im Jahr 2021 - hier
- weitere historische Fahrzeuge im Oldtimer Museum der Familie Fehr - hier
- aktuelle Ausstellungstermine im Oldtimer Museum - hier
- ein tolles Freikartenspiel - hier
Die großen Highlights 2024-2025: Vom Kaiserwagen zur kleinen Pritsche
Friedrich Fehr bei der Ausstellungseröffnung am 2.12.2024 über die Sonderausstellung: "Gräf und Stift ist die älteste Automobilfabrik Österreichs. Wir haben ein dreiviertel Jahr drauf geschaut, dafür alles zusammenzubekommen."
Im Bild: Kühlergrill des Austro-Fiat. Der "Gräf & Stift"-Wagen der Österreichischen Automobil Fabrik AG .
Highlights im Oldtimer-Museum
Friedrich Fehr über die ganz besonderen Fahrzeuge im Wiener Neustädter Oldtimer-Museum: "Wir haben zum Beispiel im Obergeschoß den Rolls-Royce von König George VI, dann haben wir auch den Bentley von Frank Sinatra, den Jaguar von Fritz Muliar und noch weitere solche Highlights. Die Kombination von Oldtimer-Museum und Steak-Restaurant hat sich auch sehr gut etabliert."
Stefan Reitgruber, der Obman des Vereines zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken brachte den BesucherInnen der Ausstellungseröffnung die Geschichte der ÖAF, die sich als Gründer der Fiat-Werke 1971 mit Gräf & Stift fusionierte, näher.
Der ausgestellte Kaiserwagen in Wiener Neustadt
Reitgruber über den ausgestellten Kaiserwagen: "Der Kaiserwagen wurde vom Obersthofmeister zu Schönbrunn bestellt und 1914 geliefert. Der spätere Kaiser Karl ist an alle Fronten des Krieges gefahren und hat ihn dann ins Exil mitnehmen dürfen. Bei seinem zweiten Restaurationsversuch des Fahrzeuges wurde es beschlagnahmt und verblieb in der Schweiz. 1974 wurde das Auto über Christie's versteigert."
Im Bild: Kaiserwagen von Gräf & Stift, ausgestellt im Oldtimer-Museum der Familie Fehr in Wiener Neustadt. Friedrich und Ronald Fehr sitzen im Fahrzeug.
1,2 Millionen Schilling
ÖAF Gräf & Stift AG ersteigerte Wagen und brachte ihn wieder nach Österreich zurück. Stefan Reitgruber erinnert sich: "Der Wagen wurde bis zum Rahmen zerlegt und in meiner Lehrwerkstätte wieder zusammengebaut. Allerdings gab es Arbeiten, die wir im Haus nicht machen konnten."
Nach der Abrechnung der Total-Restauration, die 1,2 Millionen Schilling kostete, entschied der Firmenvorstand alle Fahrzeuge zu verkaufen, zu verschenken und zu verschrotten.
Und genau das war der Moment der Initialzündung für die Gründung des Vereines zur Förderung der historischen Fahrzeuge der österreichischen Automobilfabriken.
Rennauto am Dachboden & die ÖAF-Lehrlinge
Reitgruber, selbst Lehrling bei ÖAF: "Die Lehrlinge sind bei so einer Fabrik natürlich immer neugierig, so ich auch. Wir entdeckten eine Tür, die zum Dachboden führte, auf dem ganz wunderbare Sachen deponiert waren. U.a. standen dort drei Fahrzeuge in einem erbarmungswürdigen Zustand. Bei einem fehlten die Türen, die Reifen und der Motorraum. Aber es genügte dafür, dass sich ein Lehrling reinsetzte und die anderen anschoben."
Im Bild: Stefan Reitgruber, Obman des Vereines zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken.
Dellen und Beulen
Reitgruber erzählte weiter und die BesucherInnen lauschten höchst interessiert: "So sind wir über den ganzen Dachboden der Firma gebrettert. Natürlich haben wir die Kurven nicht immer so bekommen, wie gewollt. So manche Beule und Delle in der Karosserie zeugte dann vom Willen der Lehrlinge. Jahrzehnte später kaufte Johannes Zieser das Auto und ich hoffe dass er nicht gram ist, dass einige dieser Dellen wahrscheinlich von mir stammen."
Staatskarosse C12
Auch der Gräf & Stift-Wagen C12, Baujahr 1938 ist bei der Sonderausstellung in Wiener Neustadt zu sehen. Stefan Reitgruber: "Das war ein Auto, das eigentlich in der Firma niemand wollte. Am 13. Juli 1935 ist der damalige Bundskanzler Schuschnig mit seiner Familien bei Linz verunglückt, die Gattin des Kanzlers kam zu Tode und der Kanzler, sein Sohn und sein Chaffeur wurden schwer verletzt."
Kein Mercedes
Schuschnig bekam dann einen anderen Dienstwagen, aber Kreise in der Regierung drängten ihn einen Mercedes anzuschaffen, als Zeichen zu Hitler-Deutschland. Das aber wollte Schuschnigg nicht und so bat er Gräf & Sift um einen typisch österreichischen Wagen.
Direktionswagen
Reitgruber: "Das ist das Auto dann geworden. Allerdings kam das Auto zu spät. Kanzler Schuschnigg trat mit den berühmten Worten 'Gott schütze Österreich' zurück und das Auto wurde am Ballhausplatz weder von neuen Machthabern übernommen noch bezahlt. Daher verwendete Gräf & Stift den C12 letztendlich als Direktionswagen."
Oldtimer Museum Wiener Neustadt: Sonderausstellung "125 Jahre ARBÖ"
- die Sonderausstellung "125 Jahre ARBÖ" - hier
- Ausstellung "Seltene BMW-Fahrzeuge" im Jahr 2023 - hier
- das Oldtimermuseum & den Werdegang von Friedrich Fehr - hier
- die Porsche-Ausstellung vom 30.11.2022 bis 31.3.2023 - hier
- die Ausstellung "Steyr-Automobile" im Jahr 2021 - hier
- weitere historische Fahrzeuge im Oldtimer Museum der Familie Fehr - hier
- aktuelle Ausstellungstermine im Oldtimer Museum - hier
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Sonderausstellung 2024: "125 Jahre ARBÖ"
Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (kurz ARBÖ), der früher die Bezeichnung "Arbeiter Radfahrerbund Österreichs" trug, feiert im Jahr 2024 das 125jährige Bestandsjubiläum. Einen schönen Rahmen um die Pannenfahrzeuge aus alten Zeiten der Öffentlichkeit vorzustellen, bildet das Oldtimer Museum der Familie Fehr in Wiener Neustadt.
"Kein verstaubtes Museum"
Friedrich Fehr über die Ausstellungen im Oldtimermuseum: "Wir haben uns gesagt, wenn wir ein Oldtimermuseum gründen, dann machen wir kein verstaubtes Museum, sondern ein Museum, das lebt. Da Wiener Neustadt eine Stadt ist, wo immer Fahrzeuge gebaut wurden, haben wir uns auf Fahrzeuge mit Österreichbezug und österreichische Unternehmen, die mit Fahrzeugen zu tun haben, spezialisiert."
Der erste Pannenfahrer
Es war ein Puch 500, ausgestattet wie eine Auto-Werkstatt. Mit 16 PS war er zur Stelle, wo immer auch Autofahrer eine Panne hatten. 125 Jahre ist es her, dass der ARBÖ im Gasthaus "zur roten Brenz'n" in Wien Ottakring gegründet wurde.
Erst waren es Radfahrer
Erst war der ARBÖ ausschließlich eine Vereinigung von Radfahrern, ehe sich in den späten 1950er-Jahren und mit dem Einsetzen der Massenmotorisierung immer mehr Kraftfahrer als Mitglieder begrüßt werden konnten.
"Damals"
Friedrich Beidler, der Präsident der ARBÖ-Landesorganisation Wien erzählte Spannendes über einige der alten Pannendienst-Fahrzege, u.a. über das ausgestellte Hochrad: "In den 80er, 90er Jahren des 18. Jahrhunderts haben die Leute mit dem Radfahren begonnen. Bei den gemeinsamen Ausfahrten gab es immer einen Fähnchenträger."
Beidler weiter: "Die Wege waren geschottert, die Reifen waren nicht von heutiger Qualität, so brauchte es natürlich einen Begleiter mit Pickzeug, das war der erste Pannenfahrer. Und ihm zur Seite stand auch einer mit einem Trinkhorn, wie auf dem ausgestellten Hochrad. Bevor einer unterwegs verreckt ist, wurde er mit Bier gelabt."
Pannendienst
Was vor 125 Jahren mit ganz wenig Technikern begann ist in der Zwischenzeit auf 90 ARBÖ-Standorte und 800 -MitarbeiterInnen angewachsen. Jedes Jahr fahren die cirka 500 ARBÖ-TechnikerInnen im Schnitt zu 105.000 Pannen aus und führen etwa 200.000 §57a Überprüfungen durch.
Die ARBÖ-Flotte besteht 2024 aus bereits 500 Fahrzeugen.
Mechanische Pannen
Franz Pfeiffer, ARBÖ-Präsident aus Niederösterreich, der früher selbst Pannenfahrer war: "ich bin selbst mit dem VW Käfer gefahren. Man hatte die notwendigste Ausrüstung untergebracht. Natürlich war der Pannendienst zu dieser Zeit ausgerichtet, mechanische Pannen zu beheben."
Wiener Neustadt
Bürgermeister Klaus Schneeberger, der auch die offizielle Eröffnung gemeinsam mit Frierich Fehr vornahm, bedankte sich bei den Ausstellungsbetreibern: "Wiener Neustadt ist immer schon mit Fahrzeugen am Boden oder in der Luft verbunden. Die Geschichte sieht man hier im Oldtimermuseum. Es ist einzigartig, was hier geboten wird und das ist nicht selbstverständlich. Das ist auch eine Auszeichnung für die Stadt Wiener Neustadt."
Die offizielle Eröffnung der Ausstellung "125 Jahre ARBÖ"
Ganz besondere Sammlerstücke im Oldtimer Museum Wiener Neustadt
Seit mehr als vierzig Jahren sammelt Friedrich Fehr, der Betreiber des Oldtimermuseums in Wiener Neustadt alte Fahrzeuge.
König George & Frank Sinatra
Friedrich Fehr über die Highlights im Olditmermuseum: "Wir haben im Obergeschoß den Rolls Royce von König George VI, dem Vater der Königin Elisabeth. Dann haben wir auch den Bentley von Frank Sinatra und den Cadillac von Elvis Presley. Das ist übrigens das einzige Fahrzeug, das je auf Elvis Presleys Namen angemeldet war und er es auch bis zum Schluß gefahren ist. Wir haben auch den Jaguar von Fritz Muliar und zur Zeit zwei hundertjährige, u.a. den "Dietmar Urban", von dem es nur mehr ein Fahrzeug gibt."
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