"Seit Jahren lebt der 1990 geborene Benjamin Knöbl aus Marz (Burgenland, Österreich) in den USA und arbeitet in Hollywood im Filmgeschäft. Am 30. Dezember 2024 feierte der junge Filmemacher mit seinem Schock-Horror-Märchen "Red Lilies" im, mit 220 BesucherInnen ausverkauften, Cineplexx-Kinosaal in Mattersburg die Österreichpremiere.
Im Bild: Österreichpremiere von "Red Lilies" im Cineplexx Mattersburg. 220 BesucherInnen waren dabei.
Größte Ehre
"Die größte Ehre, die man als Filmemacher haben kann ist, dass Leute kommen, die den Film sehen wollen", bedankte sich Benjamin Knöbl beim Publikum.
Neben dem Kurzfilm "Red Lilies", der auf Filmfestivals gespielt werden wird, zeigte der Jungregisseur bei der Vorstellung in Mattersburg auch seinen im Jahr 2010 entstanden Dokumentarfilm "Four Alwaan" und den Kurzfilm "Impetus", der am 2021 am Marzer Kogel gedreht wurde.
Mehr über
- das Schock-Märchen "Red Lilies" und die Entstehung - hier
- den Kinokurzfilm "Impetus" von Filmemacher Benjamin Knöbl - hier
- den Film "Impetus" und die Geschichte -hier
- ein Gespräch mit Filmregisseur Benjamin Knöbl - hier
- die Idee zum Film & der Inhalt - hier
- den Burgenland-Film: Vom Dialekt bis zur Musik - hier
- die Verbindung zur Hauptfigur im Film & das Suchen - hier
- Verbindung zwischen Film und 100 Jahre Burgenland - hier
- die Zukunft & den Kurzfilm bei Filmfestivals - hier
- über die österreichische Crew & keine besseren Leute in L.A. zu finden - hier
- künftige Projekte in Österreich & Europa - hier
- die Haupt- und Nebendarsteller - hier
Fotos (c): AP, SCHNAPPEN.AT
Benjamin Knöbl und sein Schockmärchen "Red Lilies"
Benjamin Knöbl lebte drei Jahre mit seiner Familie in Dubai und studierte dort Film, bevor es ihn mit 25 Jahren 2015 nach Los Angeles zog.
Hollywood
In Hollywood arbeitet Benjamin Knöbl für eine Filmproduktionsfirma und hat als Filmemacher bereits einige eigene Filme gedreht.
Unter anderen auch den Kurzfilm "Red Lilies", mit dem er der Ende 2024 in Mattersburg Österreich-Premiere feierte.
Im Bild: Benjamin Knöbl aus Marz.
"Red Lilies", ein Film mit Herausforderungen
"Wir haben den 2021 entstanden Film 'Impetus' ein Jahr lange auf Festivals gezeigt und dann habe ich ein unheimliches Märchen geschrieben. Das ist 'Red Lilies' geworden", so Benjamin über sein Schock-Märchen, das im Sommer 2023 in Los Angeles auf Schmalfilmformat "Super 16-mm" gedreht wurde.
Erstmals mit Kind gedreht
"Eine Herausforderung war, ich habe zum ersten Mal mit einem sechsjährigen Kind gearbeitet. Und es ist mit professionellen Stunts gedreht worden, das war ein sehr spannendes Projekt", erzählte der junge Filmemacher bei der Österreich-Premiere.
Der Film "Red Lilies" löste beim Publikum, weil er sich als Horror-Film entpuppte, leicht schockierende Überraschungsmomente aus.
Im Bild: Patricia Spieß spricht mit Benjamin Knöbl bei der Österreichpremiere.
Wie kam es zur Entstehung des Horror-Märchens "Red Lilies"?
Benjamin Knöbl: "Ich habe einen Faible für Märchen. Es beginnt mit einer Idee, einer Inspiration und spinnt sich dann so weiter. Ich hab mir gedacht, das Schlimmste wäre, wenn das Kind eines Elternteils plötzlich weg wäre und man nicht mehr weiß, wo es ist."
"Was ist", so der Filmemacher weiter, "wenn man das Publikum an der Nase herumführt und zuerst ein Bild zeichnet, das eigentlich falsch ist, um es dann im Endeffekt umzukehren. Das war die Inspiration."
Das menschlich Verborgene
Benjamin Knöbl: "Ich liebe Horrorfilme und irgendwie liebe ich es auf die dunkle Seite zu schielen, um zu schauen, was sich dahinter verbirgt."
Benjamin weiter: "Das menschlich Verborgene finde ich sehr spannend zu beleuchten. Das manifestiert sich manchmal horrormäßig und manchmal mystisch religiös."
Mit Kinofilm "Impetus" von Hollywood ins Paulinerkloster am Kogel
"Ich wohne in Amerika, kehrte aber während der Coronazeit nach Österreich zurück. Als ich bei einem langen Spaziergang beim Paulinerkloster in Baumgarten vorbeigekommen bin, war ich fasziniert", erzählt der in Los Angeles lebende, in Marz im Bezirk Mattersburg aufgewachsene Filmemacher Benjamin Knöbl, der die Corona-Zeit in Österreich nutzte, um anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Burgenlandes den Kurzfilm "Impetus" zu drehen.
Nach langen Gesprächen mit Priestern und Zeitzeugen, nach einer Woche Klosterleben, Recherchen über die Geschichte des Burgenlandes und fünf Drehtagen im Oktober und November 2020 entstand im Kloster am Fuße des Kogels im Bezirk Mattersburg der burgenländische Film "Impetus".
Die Cast- & Crew-Premiere des billanten Filmes "Impetus" fand am 23. August 2021 im Cineplexx Mattersburg statt. Auch einige Schauspieler und Crew-Mitglieder waren gekommen, um dem begeisterten Publikum Fragen zu beantworten. Vor der Impetus-Vorstellung zeigte Benjamin Knöbl noch seinen kurzen Stummfilm "Burning teabags", der vor zehn Jahren in Österreich entstand und von dem die Kinobesucher ebenso sehr beeindruckt waren. Mehr über
- den Film "Impetus" und die Geschichte -hier
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Impetus & der Novize Paulinus im Zwiespalt zwischen Kirche und Welt
Der Kurzfilm "Impetus" spielt im Jahre 1929 und es geht um den jungen Novizen Paulinus, dessen größte Leidenschaft der Dienst für die Kirche ist. Paulinus steht kurz davor seine ewigen Ordensgelübde abzulegen und sich damit lebenslang an das Kloster zu binden.
Sein einziger regelmäßiger Kontakt in die Welt jenseits der Klostermauern ist der junge Bauernsohn Jakob, der das abgeschiedene Kloster täglich mit Lebensmitteln beliefert.
Als Paulinus' Gefühle für Jakob über die Freundschaft hinauswachsen, findet er sich im Zwiespalt zwischen Kirche und Welt wieder. Bevor er diese wichtigste Entscheidung seines Lebens treffen kann, muss er erst herausfinden wo sein Platz im Leben wirklich ist.
Fotos (c): Benjamin Knöbl, AP, SCHNAPPEN.AT
Fasziniert vom Paulinerkloster, Darsteller & die Filmenstehung
Haupt- und Nebendarsteller
Bei der Premiere am 23. August 2021 war auch der Hauptdarsteller des Historienfilms, der ROMY-nominierte Schauspieler Markus Freistätter, der vor allem durch die Titelrolle des Films "Erik und Erika" über das Leben von Skirennläufer Erik Schinegger bekannt geworden ist, vertreten.
Paulinus & die Entscheidung
Freistätter: "Mich fasziniert Paulinus, weil er in jungen Jahren eine Entscheidung treffen muss, die er nie wieder zurücknehmen kann. Er übernimmt damit eine große Verantwortung für sich selbst und die Menschen um ihn herum."
Die Rolle des Jakob spielte im Film "Impetus" der Film- und TV-Schauspieler Felix Stichmann, der auch in der neuen Staffel der Serie "Vienna Bood" zu sehen sein wird.
Den ehrwürdigen Abt des Kosters stellte der Josefstadt-Schauspieler Johannes Seilern dar.
Pater Aloisius
Und, in die Rolle von Pater Alioisius schlüpfte der deutsche Schauspieler Uli Plessmann, der bei der Premiere in Mattersburg ebenso wie die Tamburizzaspielerin Viktoria Palatin den Kinobesuchern Fragen beantwortete.
Idee zum Film und die Geschichte
SCHNAPPEN.AT: Wie ist die Idee zum Film entstanden?
Benjamin Knöbl: Die Idee ist tatsächlich bei einem Corona-Spaziergang im Burgenland entstanden. Ende April, Anfang Mai 2020 bin ich beim Paulinerkloster vorbeigekommen und es hat mich sofort fasziniert. Ich wollte schon lange eine Geschichte im Burgenland bringen.
SCHNAPPEN.AT: Wie ging es dann mit dem Filmemachen weiter?
Benjamin Knöbl: Ich habe eine Woche Klosterleben bei den Zisterziensern im Stift Lilienfeld mitgelebt und gute Einblicke in das Klosterleben bekommen können.
Auch hab ich mich mit der Geschichte des Burgenlandes intensiv beschäftigt und lange Gespräche mit Zeutzeugen und Priestern geführt, viel recherchiert und viel gelesen.
Und, nachdem ich ohnehin nicht nach Amerika zurück konnte, habe ich die ganze Zeit nur dem "Impetus"-Projekt gewidmet. Die fünf Drehtage waren dann im Oktober und November 2020 angesetzt.
Verbindung zur Hauptfigur im Film
SCHNAPPEN.AT: Gibt es für Sie eine Verbindung zur Hauptfigur im Film?
Benjamin Knöbl: Ich bin persönlich nicht jemand, der eigene Geschichten in Drehbücher setzt. Aber die Figur Paulinus hat sicher etwas von mir.
SCHNAPPEN.AT: Was genau?
Benjamin Knöbl: Das Suchen. Man versucht immer inneren Impulsen zu folgen, das hat sicher etwas von mir.
Verbindung zwischen Film und 100 Jahre Burgenland
SCHNAPPEN.AT: Was hat der Film mit 100 Jahre Burgenland zu tun?
Benjamin Knöbl: Impetus spiegelt sich auch im Handlungsort, dem Burgenland wider. Paulinus muss sich im Film auf seinen Impetus, seinen Impuls besinnen um herauszufinden wohin er gehen soll. In derselben Situation befand sich auch das Burgenland als es 1921 im Grenzlande zwischen Österreich und Ungarn geschaffen wurde. Hauptdrehort war das Paulinerkloster in Baumgarten, das seit über 100 Jahren verlassen steht und daher auch mit authentischen Innenräumen dienen konnte.
SCHNAPPEN.AT: Wo wurde der Film gedreht?
Benjamin Knöbl: Hauptdrehort war das Paulinerkloster in Baumgarten, das seit über 100 Jahren verlassen steht und daher auch mit authentischen Innenräumen dienen konnte. Weitere Drehorte waren unter anderem das Dorfmuseum Mönchhof sowie ein alter Streckhof in Pöttelsdorf.
Der erste Burgenlandfilm: Dialekt und Musik aus dem Burgenland
SCHNAPPEN.AT: Ist das ihr erster Burgenland-Film?
Benjamin Knöbl: Ja, mein erster großer Burgenland-Film. Vor zehn Jahren drehten wir zwar schon einmal im burgenländischen Marz, aber der Film wurde dort nur gedreht, hatte aber nicht unbedingt mit dem Burgenland zu tun.
Bei "Impetus" ist alles aus dem Burgenland, vom burgenländischen Dialekt bis zur burgenländischen Musik.
Kurzfilm bei Filmfestivals
SCHNAPPEN.AT: Wo wird der Film zu sehen sein?
Benjamin Knöbl: Der Plan ist, dass der Kurzfilm bei Filmfestivals zu sehen sein wird. Ich habe schon begonnen den Film bei Filmfestivals einzureichen.
Semifinale Flickers' Festival
SCHNAPPEN.AT: Erste Erfolge?
Benjamin Knöbl: Ja, wir haben einen ersten Erfolg, der schon vor der Premiere da war: Wir sind im Semifinale des Flickers' Festival in Rhode Island in Amerika. Seineszeichens eines der Top zehn Festivals in den USA für Kurzfilme.
Keine besseren Leute in L.A.
SCHNAPPEN.AT: Was ist der Unterschied zwischen dem Filmemachen in den USA und in Österreich?
Benjamin Knöbl: Ich finde, dass ich mit dem Cast und der Crew viel Glück hatte. Ich hätte auch in L.A. keine besseren Leute finden können.
Zukunft: Projekte in Österreich und Europa
SCHNAPPEN.AT: Pläne für die Zukunft?
Benjamin Knöbl: Demnächst werde ich wieder nach L.A. reisen und nach dem Rechten sehen. Durch das Projekt "Impetus" sind in Österreich Kontakte zur österreichischen Filmindustrie und zu so vielen talentierten Leuten entstanden. Ich werde auch in Zukunft die Augen offen halten für Projekte in Österreich und in Europa.
SCHNAPPEN.AT: Herzlichen Dank für das Gespräch
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