Der Schulbeginn Anfang September 2020 und die steigenden Zahlen an Coronavirus-Infektionen äußern sich bei Eltern und PädagogInnen mit großer Unsicherheit. Ein schulspezifisches Corona-Ampel-System soll helfen, um eine Ausbreitung des Coronavirus in Bildungseinrichtungen einzudämmen. Burgenlands Bildungslandesrätin Daniela Winkler, die Gruppenvorständin für Bildung, Gesundheit und Soziales im Amt der Landesregierung Sonja Windisch und Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz präsentierten am 24. August 2020 einen Corona-Leitfaden. Mehr über
- die Corona-Maßnahmen zur sicheren, angstfreien Aufrechterhaltung des Unterrichts - hier
- Verdachtsfall: Sperre erst bei positivem Test - hier
- die Corona-Ampel & die Vorgaben des Bildungsministeriums - hier
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Fotos (c): Landesmedienservice Burgenland
"Bildung muss immer und überall funktionieren"
Bildungslandesrätin Daniela Winkler: "Bildung muss unter allen Umständen immer und überall funktionieren – am besten in der Schule. Im Burgenland sind wir auf verschiedenste Szenarien gut vorbereitet. Die in den burgenländischen Schulen verwendeten elektronischen Programme sind nicht nur gute Voraussetzungen für alternative Unterrichtsformen, sondern garantieren auch eine rasche, sichere und umfassende Kommunikation. Das Tragen von Masken während des Unterrichts ist aus meiner Sicht nicht zumutbar und somit nicht zielführend."
Vorkehrungen, Maßnahmen, Empfehlungen
Die Gesundheitsbehörden des Landes Burgenland haben daher gemeinsam mit der Bildungsdirektion für verschiedene Szenarien Vorkehrungen getroffen und sowohl für den elementarpädagogischen Bereich als auch für die Schulen konkrete Maßnahmen und Empfehlungen erarbeitet.
Im Leitfaden finden sich allgemeine Informationen zu COVID-19, zu den Ansteckungsgefahren sowie zu den Vorsorgemaßnahmen, grundlegenden pädagogischen und hygienischen Maßnahmen. Aber auch über das Vorgehen bei Verdachts- oder Krankheitsfällen, den Umgang mit Kontaktpersonen sowie über das Verhalten bei positiven Verdachtsfällen in und außerhalb einer Bildungseinrichtung wird aufgeklärt.
Nur fünf Prozent Kinder
"Nur fünf Prozent aller COVID-19-Erkrankten sind Kinder. Dennoch ist es wichtig, kranke Kinder schnell aus der Schule herauszunehmen und abzuklären, ob es sich um einen Verdachtsfall handelt. Dafür haben wir klare Leitlinien für PädagoInnen und Eltern entworfen. An sie richtet sich auch der Appell, verantwortungsvoll zu handeln und abklären zu lassen, ob das Kind wirklich an COVID-19 erkrankt ist – nicht jeder Schnupfen ist COVID", sagt Sonja Windisch, Gruppenvorständin für Bildung, Gesundheit und Soziales im Amt der Burgenländischen Landesregierung.
Verdachtsfall: Sperre, erst bei positivem Test
Windisch weiter: "Wenn ein Kind ein Verdachtsfall ist, bleiben alle anderen Kinder im Kindergarten oder in der Schule. Erst wenn ein Kind positiv getestet ist, müssen sich seine engen Kontaktpersonen in eine zehntägige Quarantäne begeben. Aber ein Sperren von Gruppen oder Klassen wird es nicht geben."
Distance Learning
Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz dazu: "Obwohl das Distance Learning ganz gut funktioniert hat, kann es den Regelunterricht nicht gänzlich ersetzen, daher ist eine Aufrechterhaltung des Regelunterrichts wichtig. Mit diesen Maßnahmen wollen wir Sicherheit geben statt Angst zu schüren."
"Es ist wichtig, dass die Eltern wissen, wer was in welcher Situation entscheidet, denn wir brauchen die Rückendeckung der Eltern bei der Umsetzung der Maßnahmen. Aber auch die PädagogInnen brauchen klare Richtlinien", fügt Burgenlands Bildungsdirektor hinzu.
Corona-Ampel & Bildungsministerium
Die konkrete Umsetzung einzelner Maßnahmen im Unterricht, wie etwa das Stattfinden und die Form einzelner Unterrichtsgegenstände, wie Turnen oder Musik, wird sich an der Corona-Ampel und der jeweiligen von den Gesundheitsbehörden festgelegten Ampelphase orientieren.
Genaue Informationen, wann welche Phase zu Anwendung kommt, werden aber noch vom Bildungsministerium erwartet, so Daniela Winkler.
Kindergärten und Kinderkrippen
Da sich die Anforderungen des elementarpädagogischen Bereichs von jenen der Schule wesentlich unterscheiden, wurde der bestehende Leitfaden für die Kindergärten und Kinderkrippen adaptiert und angepasst. Darin ist unter Berücksichtigung der Vorgaben des Bildungsministeriums klar und übersichtlich skizziert, wie bei Verdachtsfällen oder Bekanntwerden von COVID-Erkrankungen rasch und adäquat zu handeln ist.
Hygieneleitfaden für Sicherheitsgefühl
Für Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sind der Maßnahmenkatalog und der Hygieneleitfaden "weitere Schritte, um für die Menschen eindeutige, klare und verständliche Richtlinien zu formulieren. Mit konkreten Vorschlägen und Vorgaben für unterschiedliche Szenarien und einer ausführlichen Information darüber wird das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt."
Skooly und LMS
Um Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich unverzüglich umzusetzen und relevante Informationen so schnell wie möglich im Umlauf bringen zu können, setzt das Burgenland mit den Systemen Skooly für Volksschulen und LMS für höhere Schulen auf digitale Vernetzung und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein.
Um diese digitale Vernetzung künftig auch für Kindergarten und Kinderkrippe zu gewährleisten, hat Landesrätin Winkler die Entwicklung einer Applikation in Auftrag gegeben, die speziell auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern dieser Einrichtungen angepasst ist.
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