Wein Burgenland Geschäftsführer: "Gesundes Glaserl Wein gibt es doch"

Der Wein Burgenland Geschäftsführer Christian Zechmeister über die Weinlese 2024, die Qualität der Weine, das Konsumverhalten, den Klimawandel und die Antialkoholkampagnen: "Ein gutes Glaserl Wein ist etwas Großartiges, das man genießen und sich nicht vermiesen lassen sollte."

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  • das Gespräch mit Christian Zechmeister über
    • die Weinlese 2024, die Weinqualität 2024 - hier
    • das Konsumverhalten bei den Weinkomsumenten - hier
    • den Klimawandel und Probleme beim Rotwein - hier
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Christian Zechmeister, Geschäftsführer der Wein Burgenland.

Foto: Wilhelm Böhm

 

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Wein Burgenland: Interview mit Christian Zechmeister

SCHNAPPEN.AT: Wie sieht die Weinlese 2024 aus?

Zechmeister: Wir waren sehr früh dran. In der Region Neusiedlersee erfolgte der Start teilweise schon Mitte August und Ende September sollte die Lese bereits im ge- samten Burgenland fertig sein. Der Hitze geschuldet gibt es 15 bis 20 Prozent weniger Ertrag, aber insbesondere beim Rotwein ist hohe Qualität gegeben. Mit früherer Ernte sind aber auch beim Weißwein Frische und Säure erhalten geblieben und es wurde höchste Qualität erzielt.

Verschiedene Maßnahmen können auch bei ständiger Sonne den Zuckergehalt der Trauben niedrig halten und interessant ist, dass durch das wärmere Klima höhere Lagen beim Weinbau hinzukommen aber tiefere Lagen wegfallen. Ergänzend sei noch gesagt, dass der Traubenpreis gleich wie 2023 ist.

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Das gehobene Segment beim Weinkonsum

SCHNAPPEN.AT: Wie hat sich das Konsumverhalten geändert? 

Zechmeister: Allgemein kann man sagen, dass Österreich nach wie vor ein Weintrin- kerland ist. Der Trend geht generell zu leichteren Speisen und zu leichteren Weinen. Neue Stile wie Natural- und Orangeweine gewinnen dabei an Bedeutung. Die Weinwirt-schaft ist nun gefordert den Wein für den Konsumenten einfacher zu machen. Gerade die Jungen interessiert nicht, was da alles an Sonderbezeichnungen, Riedenangabe, Nährwertkennzeichnung usw. auf der Etikette steht.

Sie wollen zu guten Speisen den passenden guten Wein. Sie trinken zwar weniger, aber dafür mehr im gehobenen Segment. Sie interessiert viel mehr, ob der Wein nachhaltig produziert wurde. Um der Jugend niederschwellig und kostengünstig den Zugang zum guten Wein zu ermöglichen, sollte die Weinwirtschaft diverse Weinfeste auch wegen des sozialgesellschaftlichen Aspektes am Leben erhalten.

Auch der Weintourismus wird hier noch eine deutlich prominentere Rolle spielen. Hier sind wir aber auf einem guten Weg.

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Klimawandel: Probleme beim Rotwein

SCHNAPPEN.AT: Ist man für den Klimawandel gerüstet und gibt es ein Problem beim Rotwein? 

Zechmeister: Klimamäßig sind wir mit unseren Hauptsorten wie Zweigelt und Blaufrän- kisch sowie Grüner Veltliner gut aufgestellt und traditionel- le Sorten wie Furmint und Welschriesling feiern ein Revival.

Beim Rotwein ist es im mittleren Preissegment am Exportmarkt und in der Gastronomie etwas zäh. Auch da gilt es einfacher zu werden, Stilistik ändern, neue Wege wie Rose erschließen und Rotwein bei 16 Grad und nicht Zimmertemperatur servieren.

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Antialkoholkampagnen: Was kann man dagegen tun?

SCHNAPPEN.AT: Was tun gegen massive Antialkoholkampagnen? 

Zechmeister: Mit bereits geplanten Gegenkampagnen besonnen aufklären, dass das alte Kulturgut Wein nicht auf die alleinige Substanz Alkohol zu reduzieren ist. Der gesundheitliche Mehrwert beim Wein liegt beim Genuss, bei der Entspannung, der Geselligkeit, beim Stressabbau, aber auch beim Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze sichert.

SCHNAPPEN.AT: Wie steht es mit der Gesundheit?

Zechmeister: Das alles trägt über die sogenannte Umwegrentabilität zur Gesundheit bei und wiegt den Nachteil der reinen Substanz Alkohol um ein Vielfaches auf.

Sogar bei der substanziellen Beschaffenheit bescheinigen Studien dem Wein abseits vom Manko Alkohol einige Substanzen, die der Gesundheit zuträglich sind. Aber diese werden von den Alkoholgegnern tunlichst verschwiegen und der Wein als Gesamtprodukt verteufelt.

Ich aber halte es mit Paracelsus, der da meinte, die Dosis macht das Gift. Ein gutes Glaserl Wein ist etwas Großartiges, das man genießen und sich nicht vermiesen lassen sollte!

 

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