Am 18. September 2024 wurden in der restaurierten historischen Synagoge Kobersdorf im Burgenland (Österreich) zum dritten Mal die Wissenschaftspreise des Landes Burgenland vergeben.
"Innovation, Talentförderung und Anerkennung sind Gründe, warum es wichtig ist, in Wissenschaftspreise zu investieren", gratulierte Landesrat Leonhar Schneemann den PreisträgerInnen Katherina Sandra Egger, Luca Prior-Erdt, Susanne Dragan, Karina Teichmeister, Herbert Brettl, Erwin Hausensteiner und Thomas Sieberer.
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Fotos (c): Landesmedienservice Burgenland
Wissenschaftspreise : Talenteförderung, Innovation, Anerkennung
"Wissenschaft ist gerade in herausfordernden Zeiten von entscheidender Bedeutung. Die globalen Ereignisse zeigen deutlich, dass wir vorausschauend handeln und gleichzeitig flexibel bleiben müssen. Nur durch kontinuierliche Forschung können wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen", so Landesrat Leonhard Schneemann bei der Preisverleihung in Kobersdorf.
Schneemann weiter: "Im Burgenland arbeiten wir an innovativen Lösungen, die unsere Gesellschaft voranbringen und unsere Lebensgrundlagen verbessern. Ein Beispiel ist die Energiewende, in die wir enorm investieren und die wir nur durch stetige Forschung und Entwicklung vorantreiben können."
Young-Science-Wissenschaftspreise
Verliehen wurden die Preise an:
- Katherina Sandra Egger (Theresianum Eisenstadt, Betreuung: Sabine Pawischitz) für die Arbeit "Das Aussterben der burgenlandkroatischen Sprache"
- Luca Prior-Erdt (Theresianum Eisenstadt, Betreuung: Walter Dujomovits) die Arbeit "Der Fall des Eisernen Vorhangs: Die Auswirkungen auf das Burgenland"
- Susanne Dragan und Karina Teichmeister (BAfEB Oberwart, Betreuung: Jutta Pradl-Hodits) für die Arbeit "Bis zur Stille und darüber hinaus: Der Zusammenhang zwischen selektiven Mutismus und Mehrsprachigkeit"
Im Bild: Abteilungsvorständin der Abteilung 7 - Bildung, Kultur und Wissenschaft Claudia Priber, Erwin Hausensteiner, Luca Prior-Erdt, Herbert Brettl, Katherina Sandra Egger, Thomas Sieberer, Martina Köppel und Doris Horvath (beide MS Kobersdorf), Susanne Dragan, Landesrat Leonhard Schneemann und Karina Teichmeister. Foto: Landesmedienservice Burgenland
Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis
Der nach dem ehemaligen Bundeskanzer Fred Sinowatz benannte Preis ist mit dem Preisgeld in der Höhe von 5.000 Euro einer der renomierstesten Wissenschaftspreise des Landes.
Der Preis ging an Herbert Brettl für die Publikation "Sichtbar Machen: Erinnerungslandschaft – Orte und Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland".
Im Bild: Abteilungsvorständin der Abteilung 7 - Bildung, Kultur und Wissenschaft Claudia Priber, Thomas Sieberer und Landesrat Leonhard Schneemann. Foto: Landesmedienservice Burgenland
Herbert Brettl ist Historiker und Pädagoge aus Frauenkirchen. Mit einem tiefen Interesse an der Regionalgeschichte des Burgenlandes hat er sich als Experte auf diesem Gebiet etabliert. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Zeitgeschichte.
Als Netzwerkkoordinator von www.erinnern.at und Projektleiter der "Initiative Erinnern Frauenkirchen" engagiert er sich für die Aufarbeitung und Vermittlung der regionalen Vergangenheit.
Anerkennungspreis
Architekt, Fotograf und Lektor an der Technischen Universität Wien und Mitglied des Vereins "Architektur Raumburgenland" Thomas Sieberer erhielt den Anerkennungspreis im Rahmen des Fred-Sinowatz-Wissenschaftpreises des Landes Burgenland 2024 verliehen.
Im Bild: Thomas Sieberer (Mitte) bei der Preisverleihung. Foto (c) Landesmedienservice Burgenland
Der in Gols aufgewachsene und mit dem Leben im burgenländischen Dorf vertraute, hat aber durch sein Studium an der Technischen Universität Wien den Blick von außen bekommen. Ausgezeichnet wurde er für seine Publikation "Bruch & Kontinuität. Zu Wachstum und Wandel des nordburgenländischen Dorfes".
Simon Goldberger Preis: "Gedenkinitiative"
In der Kategorie "Gedenkinitiative" wurde Erwin Hausensteiner mit dem Simon-Goldberger-Preis, dem 2022 initiierte Würdigungspreis in der Höhe von 5.000 Euro, ausgezeichnet. Den Preis erhielt Erwin Hausensteiner für sein jahrzehntelanges Engagement in Bezug auf die Aufarbeitung und Vermittlung der jüdischen Geschichte von Kobersdorf.
Im Bild: Abteilungsvorständin der Abteilung 7 - Bildung, Kultur und Wissenschaft Claudia Priber, Erwin Hausensteiner und Landesrat Leonhard Schneemann. Foto: Landesmedienservice Burgenland
Erwin Hausensteiner erforscht seit Jahrzehnten die Geschichte seiner Heimatgemeinde, besonders die der ehemaligen jüdischen Gemeinde Kobersdorf. Neben Publikationen widmet er sich der Vermittlungsarbeit und führt regelmäßig Rundgänge durch das ehemalige jüdische Kobersdorf.
Sein Buch "Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf" zeugt von seiner Forschung. Besonders wichtig ist ihm die Erinnerungs- und Gedenkkultur. Ein Beispiel ist das Mahnmal, dessen inhaltliche Vorarbeit er leistete. Der Entwurf stammt vom Künstler Ernst Fuchs, dessen Sohn Emanuel Fuchs die Umsetzung betreute. Die Eröffnung fand 2017 statt. Hausensteiner pflegt bis heute Beziehungen zu Personen der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Als Gründer und Obmann des Gedenkvereins Kobersdorf ist er eine wichtige Verbindung zu Vertriebenen und Nachfahren der Kobersdorfer Juden.
Simon Goldberger Preis: "Schule"
In der Kategorie "Schule" ging der Simon-Goldberger-Preis an die Mittelschule Kobersdorf. Die Die Mittelschule Kobersdorf erhielt den 1.000 Euro dotierten Preis für das Projekt "Gemeinsam leben und glauben – Spuren jüdischen Glaubens in Wein und Kobersdorf".
Die im Rahmen des Projektes erarbeiteten Inhalte wurden in einem Booklet mit dem Titel "Judentum begreifen" zusammengefasst.
Im Bild: Abteilungsvorständin der Abteilung 7 - Bildung, Kultur und Wissenschaft Claudia Priber,Schulleiterin Carina Werba (4. von rechts) mit Team der Mittelschule Kobersdorf und Landesrat Leonhard Schneemann. Foto: Landesmedienservice Burgenland
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