Die mittelburgenländische Gemeinde Deutschkreutz (Österreich) ist seit Jahren auf der Überholspur. Und, Bürgermeister Manfred Kölly ist dabei seit vielen Jahren federführend tätig. Im Gespräch mit SCHNAPPEN.AT blickt er zurück und nennt auch einige hochinteressante Projekte für die Zukunft
Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Manfred Kölly über
- die Heimat Deutschkreutz - hier
- das betreute Wohnen, das Haus Lisa & die Jugend - hier
- die Vereine, das Vinarium & die Feuerwehr -hier
- den Straßenbau & die Windräder - hier
- den Tourismus, das Radwegenetz, das Ortszentrum und das Wellnesshotel - hier
- die Verbindung zum Juvina Mineralwasser - hier
- die Abwanderung und die Kultur in der Gemeinde - hier
Redaktion / Fotos (c): Wilhelm Böhm
Aktuelle Themen der Gemeinde Deutschkreutz - hier
Deutschkreutz ist die Heimat
SCHNAPPEN.AT: Was waren die Schwerpunkte der Gemeindepolitik in den letzten Jahren?
Manfred Kölly: Ich bin nun seit 15 Jahren in der Politik und für mich persönlich war Deutschkreutz als meine Heimat immer wichtiger Bestandteil meines Lebens. Hier wurde in diesen 15 Jahren zusammen mit der Bevölkerung sehr viel bewirkt. Von dieser bekomme ich auch viel positives feedback an meinen wöchentlichen Sprechstunden am Samstag oder wenn ich in der Gemeinde unterwegs bin. Angefangen vom Wirtschaftsspark, wo viele Unternehmen gegründet wurden und sich noch immer ansiedeln, wurden auch viele Arbeitsplätze geschaffen. Dort gibt es jetzt einen sehr guten Branchenmix.
Vom betreutem Wohnen zur Jugend
SCHNAPPEN.AT: Das "Haus Lisa" und auch die Jugend war ihnen auch immer ein besondere Anliegen?
Manfred Kölly: Ja, auch im Sozialbereich ist viel geschehen: Mit betreutem Wohnen und dem Haus Lisa sowie dem Bürgerbus, der die bedürftigen Menschen abholt und zum Einkaufen oder zu Behördenwege und Ärzten führt. Die Nachfrage nach einem Pflegeplatz im Haus Lisa ist so groß, dass man dort um eine Erweiterung nicht umhin kommen wird.
Und zum Thema Jugend ist in erster Linie zu sagen, dass das Jugendzentrum im Ortszentren von den jungen Menschen super angenommen wird. Da ist immer was los. Das trägt ebenso zur Ortskernbelebung bei, wie die erfreuliche Tatsache, dass die Siedlungsgenossenschaften wieder im Ortszentrum wirklich leistbare Wohnungen bauen. Und die Nachfrage nach Wohnungen steigt stark an.
Viele Vereine, das Vinarium und die Feuerwehr
SCHNAPPEN.AT: Wie entwickelt sich das gesellschaftliche Leben in Deutschkreutz?
Manfred Kölly: Deutschkreutz hat 65 Vereine, die wir nach Kräften unterstützen und auch entsprechende Räumlichkeiten dafür bereitstellen. Das alleine dokumentiert, dass es ein reges gesellschaftliches Leben bei uns gibt. Dabei war der Bau des örtlichen Vinariums ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der heute nicht mehr aus dem Gemeindeleben weg zu denken ist. Auch die dort beheimatete Gebietsvinothek wurde zur Erfolgsgeschichte. Die Winzer, die wir so wie den gesamten Blaufränkischbereich im Bezirk unterstützen sind jedenfalls sehr zufrieden.
Auch den Ausbau des Bahnhofes betreiben wir weiter, wenngleich es etwas mühsam ist, da bei der ÖBB ständig neue Leute kommen und neu informiert werden müssen. Aber wir bleiben dran. Mein Bemühen ist dabei auch, die Frachtgüter aus der Ortschaft raus zu bekommen, um den Anrainern Ruhe und gute Lebensqualität sichern zu können. Bezüglich Bahnhof sollte bis 2020 oder 2022 alles umgesetzt sein, wobei das alles zwischen 12 und 20 Millionen kosten wird. Doch rund 600 Tagespendler verpflichten uns da weiter was tun.
Erfolgreich war auch die Zusammenlegung unserer beiden Feuerwehren im modernen, neuen Feuerwehrhaus. Das funktioniert besten und sollte für das gesamte Land Vorbild sein. Denn da könnte einiges fusioniert werden. Es muss nicht jede kleine Siedlung ihr eigenes Feuerwehrhaus haben.
Ein Kilometer Straße = eine Million Euro
SCHNAPPEN.AT: Wo wurde noch investiert?
Manfred Kölly: Beim Straßenbau, wo es keine Förderungen des Landes gibt, sind wir auch immer step by step vorgegangen, denn ein Kilometer Straße kosten heute eine Million Euro. Aber es gelang uns viele neue Straßen zu bauen bzw. viele zu sanieren. Auch für eine Autobahnführung um Sopron nach Wien setze ich mich weiter ein und 2020 sollte da was entstehen. Apropos Grenze, da haben wir Fläche und Gebäude des Grenzüberganges gekauft und vermieten das jetzt über Jahre hinaus an das Innen- und Verteidigungsminiserium, die dort weiter die Grenze kontrollieren wollen.
Uns ist aber auch energiepolitisch ein wichtiger Schritt gelungen, in dem wir mittlerweile 9 Windräder bei uns stehen haben. Zu diesen sollen noch drei dazukommen, aber bei 12 Stück ist dann Schluss, weil das Potential dann ausgereizt ist.
Tourismus, Wellnesshotel & Ortszentrum
SCHNAPPEN.AT: Was tut sich im Tourismus in Deutschkreutz?
Manfred Kölly: Auch in Sachen Torusimus sind wir gut unterwegs und im Gegensatz zu anderen Gemeinden haben wir ein ständig besetztes Tourismusbüro und bei "Blaufränkischland pur" sind wir ebenfalls engagiert. Um da aber etwas in die Zukunft zu blicken, möchte ich erwähnen, dass ich daran bin, ein tolles Wellnesshotel auf den Weg zu bringen. Wir haben dazu auch das beste Wasser und zwischen Nikitsch und Deutschkreutz einen wunderschönen Standort. Das könnten wir bis 2020 auf die Reihe bringen. All diese Themen spornen mich an nochmal als Bürgermeister zu kandidieren. Schnappen.at: Wo ist Handlungsbedarf in Deutschkreutz
Kölly: Beim 48 Jahre alten Gemeindeamt ist dringend Handlungsbedarf. Dazu wollen wir mitten im Ortskern ein Gemeindezenrum inklusive Ärztezentrum errichten. Es kommen aber auch Wohnungen und Geschäfte samt Parkgarage und Fußgängerzone und somit ein Ortszentrum das alle Stücke spielt. Die Gründe dazu sind alle schon gekauft und schon in den kommenden Jahren kann das verwirklicht werden. Und wann, wenn nicht jetzt, wo man für Kredite fast keine Zinsen zahlt.
Wichtig erscheint mir aber auch, dass wir unser Radwegenetz erhalten und weiter ausbauen, da immer mehr mit dem Rad gefahren wird. Dabei wollen wir aber nicht noch mehr asphaltieren, sondern das vorhandene Netz an Güterwegen optimieren. Bestrebt sind wir auch weitere günstige Bauplätze für Jungfamilien zu schaffen und auch die Photovotaik wird weiter forciert.
Auch das Haus Lisa wird erweitert, ebenso wie das Projekt 50 plus. Wir schaffen als weiter Arbeitsplätze aber auch soziale Voraussetzungen für ältere Menschen. Nochmal, jetzt da die Zinsen im Keller sind, ist zu investieren. Gewisse Dinge wie auch die Sanierung der 50 Jahre alten Leichenhalle müssen einfach passieren.
Deutschkreutz, Sport & das Juvina Mineralwasser
SCHNAPPEN.AT: Wie weit ist Deutschkreutz noch mit Juvina Mineralwasser verbunden?
Manfred Kölly: Sehr intensiv sogar. Die Familie Starzinger investiert viel Geld in die Modernisierung und sichert somit 20 bis 40 Arbeitsplätze.
Bezüglich Sozialeinrichtung möchte ich noch das Schwimmbad erwähnen, das bestens angenommen wird und in Sachen Freizeit sei auch auf die Paragleitergeschichte hingewiesen und auch die Pflege der Partnerschaften zu Gemeinden in Deutschland und Ungarn funktioniert.
SCHNAPPEN.AT: Wie sieht es mit dem Sport Deutschkreutz aus?
Manfred Kölly: Am Fußballplatz wurden soeben moderne Kabinen errichtet ie Kabinen und der Fußballklub steht heute ohne Schulden. Er macht sehr viel für die Jugend der Gemeinde und rein sportlich gesehen wollen weiter Landeliga spielen.
Ganz toll hat sich auch der Tennisverein samt neuem Klubhaus entwickelt. Da tut sich sehr viel.
Die Abwanderung und das kulturelle Leben
SCHNAPPEN.AT: Wie sieht es mit Zu- bzw. Abwanderung aus?
Manfred Kölly: Bei der Abwanderung schaut es in Deutschkreutz eher schlecht aus. Auch deswegen, weil viele die in Wien arbeiten und in Deutschkreutz wohnen, wegen des Parkpickerls in Wien hauptgemeldet sind. Dadurch verlieren wir als Gemeinde viele Ertragsanteile.
SCHNAPPEN.AT: Wie entwickelt sich die Kultur in der Gemeinde?
Manfred Kölly: Da arbeiten wir weiter eng mit dem Schloß Deutschkreutz, sprich Prof. Anton Lehmden und seiner Tochter Barbara zusammen. Die Aktivitäten im Schloß bringen uns ganz tolle kulturelle Ereignisse. Ein Fixpunkt sind aber auch die Envents rund um Karl Goldmark. Dieses Thema wollen wir neu aufrollen auch baulich soll da was passieren.
Mit dem Vinatrium ist ein besonderes Kulturzentrum gegeben. Es finden hier laufend Auftritte von renomierten Künstlern und Gruppen statt. Mir ist dabei auch die Belebung des Orkernes wichtig, zu der auch die Eröffnung des neuen Sparmarktes beigetragen hat.
SCHNAPPEN.AT: Warum sollen Leute in Deutschkreutz bleiben bzw. nach Deutschkreutz kommen?
Manfred Kölly: Ganz einfach darum, weil Deutschkreutz eine sehr lebenswerte Gemeinde ist, wo viel für Jungfamilien getan wird. Mit dem Bahnhof mit stündlich Abfahrten sind wir auch verkehrstechnisch sehr gut aufgestellt.
Deutschkreutz hat dazu einen hervorragenden Ruf als Weinbaugemeinde mit intakter Natur und es gibt hier einfach alle Annehmlichkeiten für ein schönes erfülltes Leben.