Der plötzliche Kälteeinbruch führte Ende April 2016 in manchen österreichischen Regionen, wie in Kärnten, Steiermark, Niederösterreich und im Burgenland zu massiven Frostschäden im Obst- und Weinbau. Diese liegen teilweise bei einem Ausmaß von 100 Prozent. Landwirte und Weinbauern sind verzweifelt, schwand doch die Hoffnung auf einen guten Ernte-Jahrgang - gleichermaßen wie die Temperaturen auf unter 0 Grad. Mehr dazu - hier.
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"Vorarbeit mit einem Schlag zunichte"
"Die Frost- und Schneekatastrophe mit Schadenssummen in Millionenhöhe trifft die Landwirtschaft in einer akuten Krisensituation. Der anhaltende Preisverfall in praktisch allen Betriebszweigen, bei Schweinen, Milch, Zucker, Getreide, Zucht- und Schlachtvieh sowie Holz, und nun auch noch die enormen Ernteverluste bei Obst wie auch Wein nehmen zehntausenden Bauern jede Chance auf wirtschaftlichen Erfolg", so Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich und LK Niederösterreich.
"Laut den derzeitigen Schätzungen sind ein Drittel bis die Hälfte der burgenländischen Weinerte durch den Frost geschädigt. Dies hat für die Winzer und das Weinland Burgenland, sowie ganz Österreich dramatische und langfristige Folgen, da es aufgrund der geringer ausfallenden Ernte nicht möglich sein wird alle Märkte mit Weinen zu bestücken", so Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld.
Liegenfeld fürchtet arge wirtschaftliche Auswirkungen: "Es kann passieren, dass die burgenländischen Betriebe, die nicht liefern können, durch andere Betriebe ersetzt werden, womöglich aus dem Ausland. Jahrelange Vorarbeit wäre somit mit einem Schlag zunichte gemacht".
Liegenfeld fordert: "Als Voristzender des Regionalen Weinkomitees und Burgenländischer Weinbau-Präsident fordere ich die öffentliche Hand zur Hilfe in dieser dramatischen Situation. Derzeit lässt sich der entstandende Schaden in der burgenländischen Weinwirtschaft mit etwa 100 bis 150 Millionen Euro beziffern".
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Andrä Rupprechter kündigte am 4. Mai 2016 den von den Frostschäden betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben rasche Hilfe an: "Viele Betriebe sind akut in ihrer Existenz gefährdet".