Schweinehaltung & das Verbot von Spaltböden in der Tierhaltung

In sehr vielen Schweinezuchtbetrieben leben die Schweine nicht auf Stroh in einem Stall, sondern auf Vollspalt- oder Teilspaltböden, auf mit Kot bedeckten harten Betonspalten.

"Der Großteil der Schweine in Österreich wird auf Vollspaltböden gehalten. Mit der Verfassungsklage soll der Vollspalthaltung in Österreich – im Interesse des Tierwohles – ein Riegel vorgeschoben werden", fordert Burgenlands Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf ein Verbot gegen diese Art der Tierhaltung und betont, dass auch die Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln verpflichtend eingeführt werden müsse. Mehr über

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Biobauer Andreas Schlögl aus Oberrabnitz und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf setzen sich für ein Verbot von Spaltböden in der Tierhaltung und eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmittel ein. 

Fotos (c): Landesmedienservice Burgenland, VGT.at

 

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In fünf EU Ländern verboten: In Österreich prüft Verfassungsrichter

ZuWenigPlatzSchweineLiegenAmTeilspaltbodenOhneEinstreuFotoVGTatDie Schweinehaltung auf Vollspaltböden ohne Stroh und Einstreu ist für die Tiere eine Qual und seit Jahren höchst umstritten. In fünf europäischen Ländern sind Vollspaltenböden bereits verboten, darunter befindet sich neben den Niederlanden, Finnland, Schweden und der Schweiz auch Dänemark, der größte Schweineproduzent der EU.

Immer wieder decken Tierschützer skandalöse Zustände in Schweinehaltungsbetrieben auf, so brachte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) Bilder in die Medien, wo Schweine ohne Stroheinstreu dicht gedrängt auf mit Fäkalien verschmutzten Volspalt- oder Teilspaltböden leben müssen und Geschwüre und Verletzungen am Körper aufweisen.

Beton, Spalten und Kot

"Diese häufig in Verwendung stehenden Vollspaltenböden decken den gesamten Lebensbereich der Schweine ab und setzen sich aus kleinen Auftrittsflächen – meist aus Beton – und Durchlässen in der Form von Spalten für Kot und Harn zusammen", weiß Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, dass in Österreich rund 60 Prozent der Schweine auf vollständig perforierten Böden, sogenannten Vollspaltenböden gehalten werden.

Im Burgenland gibt es laut Statistik Austria 327 Betriebe mit cirka 41.000 Schweinen, das sind 1,5 Prozent der Schweine, welche in Österreich gehalten werden. Rund 40 Betriebe mit ca. 20.000 Mastplätzen arbeiten mit Vollspaltenböden.

Verfassungsgerichtshof prüft

VerbotSpaltbodenhaltungBurgenlandFotoBgldLandesmedienserviceEisenkopf, die sich für ein Verbot von Vollspaltböden ausspricht: "Im Landtag haben wir bereits im September einen Entschließungsantrag betreffend Verbot von Vollspaltböden eingebracht. Mir ist es wichtig, dass bei der Tierhaltung der Schwerpunkt auf tiergerechte Haltungssysteme mit hohen Tierwohl-Standards, die über die Mindestanforderung hinausgehen, gelegt werden. Der Verfassungsgerichtshof muss nun prüfen, ob die in der 1. Tierhaltungsverordnung verankerten Anforderungen für die Schweinehaltung verfassungs- und gesetzeskonform sind."

Tierschutz

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 24. März 2022 plädierten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Biobauer Andreas Schlögl aus Oberrabnitz (Burgenland) für eine Verbesserung der Schweinehaltung in Österreich. Eisenkopf:"Aus unserer Sicht steht die von vielen Seiten zu Recht kritisierte Haltung auf Vollspaltböden nicht im Einklang mit dem in der Bundesverfassung verankerten Tierschutz." Jetzt hat der Verfassungsrichter zu entscheiden.

Herkunftsbezeichnung

Handlungsbedarf sieht Eisenkopf auch bei der Herkunftsbezeichnung von Lebensmittel. Diese soll verpflichtend eingeführt werden, betont Eisenkopf: "Von den Landwirten wird das schon seit vielen Jahren gefordert. Auch die Konsumenten, die wissen wollen, wo die Lebensmittel herkommen, werden immer mehr. Eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung stärkt den Absatzmarkt für regionale Produkte und sichert faire Preise und Einkommen für die Landwirte."

Eisenkopf: "Das Land Burgenland brachte schon im Herbst 2021 einen Antrag ein, der die Bundesregierung auffordert, eine verpflichtende und kontrollierte Kennzeichnung von Lebensmitteln nach Herkunft und Haltung im Handel, in Direktvermarktungsbetrieben und Manufakturen, in der Gastronomie und in Großküchen durchzusetzen, damit sich die KonsumentInnen für reginale Produkte vorrangig in Bioqualität entscheiden können."

Jüngere für regionale Lebensmittel

Bio-Landwirt Andreas Schlögl aus Oberrabnitz: "Wir sehen, dass vor allem jüngere Menschen bewusst zu regional produzierten Lebensmitteln greifen. Bei den kommenden Generationen wird sich dieser Trend noch verstärken. Wir müssenn uns entscheiden, ob wir für oder gegen den Markt produzieren."

 

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