Landesforstgarten Weiden: Nachhaltig und aktiver Klimaschutz

Den Landesforstgarten (LFG) Weiden im Burgenland (Österreich), wo auf 12 Hektar jedes Jahr 30.000 Stück heimische Baum- und Strauchpflanzen produziert werden, besuchten Ende April 2021 LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, Landesrat Heinrich Dorner, LAbg. Kilian Brandstätter, der Vorstand der Energie Burgenland Stephan Sharma und Josef Wagner von der Landesregierung und überzeugten sich von der Nachhaltigkeit, der biologischen Vielfalt und dem aktiven Klimaschutz. Mehr über

Leiter des Landesforstgartens Herbert Herdits, Landesrat Heinrich Dorner, Energie Burgenland-Vorstand Stephan Sharma, LH-Stellvertreterin Astrid Eisennkopf und Josef Wagner von der Bgld. Landesregierung.

Fotos (c): Bgld. Landesmedienservice

 

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Vom kleinen Landesbetrieb zum Vollanbieter im Aufforstungsbereich

HerbertHerditsLRHeinrichDornerEBVorstandStephanSharmaAstridEisenkopfJosefWagnerFotoLandesmedienserviceBurgenlandSchon 1950 wurde in Weiden am See der Landesforstgarten gegründet und zusammenhängende Windschutzanlagen angelegt, um der Bodenerosion durch Windabtrag entgegenzuwirken. "Aus den Windschutzanlagen früherer Zeiten mit raschwüchsigen Kurzumtriebsbaumarten werden ökologisch höchst wertvolle Lebensräume mit Bedachtnahme auf die Landschaftsästhetik, den Bodenschutz, den Artenschutz und den integrierten Pflanzenschutz geschaffen. In diesen ökologischen Nischen wird die Artenvielfalt bei Fauna, mit Insekten, Bienen und Vögeln unterstützt", sagt Astrid Eisenkopf, die für Naturschutz zuständige Landesrätin beim Besuch in Weiden.

Heimische Wälder

Der Landesforstgarten hat sich vom kleinen landeseigenen Betrieb im Bereich der Errichtung von Windschutzgürtel hin zu einem Vollanbieter im Aufforstungsbereich mit jahrezehntelangem Knowhow entwickelt.

Höchstes Pflanzengut, welches hier gezogen und vermehrt wird, sorgt für Bodenschutz, für den Schutz der heimischen Wälder und aktiven Klimaschutz. Ein Baum könne im Laufe des jahres 12,5 Kilogramm vom Treibhausgas speichern. 80 ausgewachsene Bäume speichern dadurch eine Tonne CO2. 

"Hier tragen die heimische Forstwirtschaft und die gestartete Bauminitiative des Landes aktiv zum Klimaschutz bei", so Landesrat Heinrich Dorner

Kooperationen geplant

Für die zukünftigen Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels sind Kooperationen und Forschungen mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), dem Bundesamt für Wald, Wien (BFW) und der landeseigenen Biologische Station Illmitz (BSI) geplant und bereits im Laufen.

Nachhaltigkeit

"Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass heuer erstmals Samen, die von veredelten Ablegern von über hundertjährigen burgenländischen Eichen stammen, hier im Saatbeet des Landesforstgartens heranwachsen und für zukünftige klimaangepasste und resistente Waldbestände sorgen werden. Hier wird forstliche Nachhaltigkeit für die nächsten hundert Jahre gelebt und die grüne Infrastruktur gestärkt. Der LFG Weiden ist hier die grüne Schatzkiste des Burgenlandes", sagte Dorner.

30.000 autochthone Pflanzen

HeinrichDornerAstridEisenkopfUndEnergieBurgenlandForstandStehpanSharmaFotoLandesmedienserviceBurgenlandIm Landesforstgarten, kurz LFG Weiden werden auf einer Fläche von 12 Hektar pro Jahr etwa 30.000 Stück autochthone Baum- und Strauchpflanzen produziert.Derzeit werden 15 Baum- und 10 Straucharten im Forstgarten gezogen.

Mit einer Belegschaft von einer Arbeiterin und fünf Arbeitern können cirka zehn Hektar neue Flächen aufgeforstet werden. Zusätzliches Baum- und Strauchmaterial wird für Pflanzungen entlang von Landesstraßen und im landeseigenen Wasser- und Güterwegebau verwendet. Im heurigen Jahr konnten bis jetzt über 15.000 heimische, autochthone Bäume und über 5.000 Sträucher gesetzt werden. Das entspricht einer Fläche von über zehn Hektar.

Weiterdenker.at

Das Land Burgenland und Energie Burgenland startete 2021 für ein klimaneutrales Burgenland die gemeinsame Plattform "weiterdenker.at". Dabei übernehmen registrierte Kunden der Energie Burgenland Patenschafen für Bäume, die der Landesforstgarten Weiden setzt. 500 Bäume wurden bereits geordert. Stephan Sharma, der Vorstand der Energie Burgenland: "Mit weiterdenker.at zeigen wir, dass jeder seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Das beginnt beim Pflanzen eines Gratis-Baums, soll aber dort nicht enden". 

Gratis-Bäume

Sharma weiter: "Dieser Baum ist auch das sichtbare Symbol dafür, wo unsere Wurzeln liegen und dass es an uns liegt, die Schritte zu setzen, um das Burgenland für unsere Kinder als wunderschönen Lebensraum zu erhalten. Wir wollen gemeinsam die Klimaneutralität bis 2030 erreichen. Energie Burgenland und der Landesforstgarten Weiden pflegen eine bereits jahrzehntelange Partnerschaft im Bereich der Ersatzaufforstungen für Windkraftanlagen."

Grüner Strom

"So konnten in den vergangenen Jahrzehnten an die 30 ha ökologisch höchst wertvolle Windschutzgürtel und Biotoptrittsteine angelegt werden. In Zukunft werden wir gemeinsam weitere Partnerschaften eingehen. Im Bereich der Flächenphotovoltaikanlagen werden umrandende Grüngürtel gesetzt werden, die zur ökologischen Aufwertung für Insekten, Amphibien und Vögel dienen sollen. Somit wird eine mehrfache Wirkung erreicht: grüner Strom auf grüner Fläche ohne Eingriff ins Landschaftsbild", sagt Stephan Sharma.

"Der LFG Weiden sorgt durch seine Arbeit für Nachhaltigkeit, Biodiversität und aktiven Klimaschutz. Es freut mich sehr, dass durch die Schaffung von Synergien und Kooperationen zwischen Natur- und Landschaftsschutz und dem Bereich Forstwirtschaft durch die jährliche Produktionsmenge von 30.000 Pflanzen ca. 300 Tonnen COgebunden werden. Das entspricht einem Äquivalent von ca. 200.000 Litern Erdöl", stellte Eisenkopf abschließend fest.

 

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