Am 29. Dezember 2020 fand im Tierschutzhaus Sonnenhof in Eisenstadt die Verleihung des Burgenländischen Tierschutzpreises 2020 statt. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: "Menschen wie die heute Geehrten sind es, die dieses Land zu einem tierfreundlichen Land machen und vielen Tieren ein würdevolles Leben ermöglichen." Mehr über
Fotos (c): Landesmedienservice Burgenland
Tierschutz und die aufopfernde, anstrengende Arbeit
Der Tierschutzpreis wurde 2020 in vier Kategorien verliehen. Mit dem Preis sollen zum einen private Personen und Vereine, zum anderen landwirtschaftliche Betriebe in den Blickpunkt gerückt und ihr oft im Verborgenen liegendes Engagement einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und gewürdigt werden.
Es wurden jeweils ein Preis für Privatpersonen und für Tierschutzorganisationen sowie zwei Preise für landwirtschaftliche Betriebe vergeben: einer für wirtschaftliche Haltung alternativer Nutztierrassen und ein zweiter für Bio-Haltung mit Direktvermarktung.
Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Verleihung im Dezember 2020: "Menschen wie die heute Geehrten tragen wesentlich zum Stellenwert des Tierschutzes im Land bei, der ohne sie in dieser Form nicht aufrechtzuerhalten wäre. Es ist mir bewusst, dass kein Preis dieser aufopfernden und bisweilen anstrengenden Arbeit gerecht werden kann. Es ist mir deshalb ein umso größeres Anliegen, jene Personen vor den Vorhang zu holen und zu würdigen, die ihr Leben dem Wohl der Tiere verschrieben haben.
Kategorie Heimtiere, Privatperson
Preisträgerin in der Kategorie Privatperson ist Angela Auer aus Neufeld an der Leitha. Seit mehr als 20 Jahren kümmert sie sich um Streunerkatzen und verletzte, kranke oder ausgesetzte Hauskatzen, die sie tierärztlich versorgt und gesundpflegt. Seit Jahren hilft sie auch bei Kastrationsprojekten mit.
Auch verletzte Wildtiere
Auch verletzte oder erkrankte Wildtiere wie Igel, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Feldhasen und Wildkaninchen werden von ihr versorgt und nach zeitintensiver Betreuung wieder ausgewildert oder an qualifizierte Institutionen übergeben. Von den rund 150 Tieren, die ihr heuer zur Pflege anvertraut wurden, konnten die meisten gesund wieder ausgewildert werden.
Kategorie Heimtiere, Tierschutzorganisation
Den Heimtierpreis für eine Organisation durfte Obfrau Nina Stern für „dogangels“ in Mischendorf entgegennehmen. Der Verein betreut herrenlose, verwahrloste, misshandelte oder unerwünschte Tiere, hilft bei Kastrationsprojekten oder beim Transport kranker Tiere und vermittelt bei Notfällen.
Die Kosten für tierärztliche Versorgung und Unterbringung übernimmt meist der Verein, der sich ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Charity-Events wie der jährlichen “Tierischen Seeparty” in Rauchwart finanziert. Beim Projekt “Mensch und Tier” in Kooperation mit SeneCura Österreich wird versucht, geeignete Hunde aus Tierheimen mit älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen zusammen zu bringen.
Die Kosten werden vom Verein getragen.Ebenfalls im Projekt “Mensch und Tier” übernimmt der Verein auch Tierarztkosten, wenn Tierbesitzer in Not geraten sind.
Kategorie Nutztiere, "wirtschaftliche Haltung"
In der Kategorie "wirtschaftliche haltung einer alternativen Nutztiereart ging der Preis an Christian Janisch, der seit mehr als fünf Jahren Weinbergschnecken in Stegersbach züchtet. Klimawandel und Pestizideinsatz haben die Population stark dezimiert.
Seit 1983 steht die Weinbergschnecke, die zu den Nützlingen zählt, unter Naturschutz und darf nur aus Zuchtbetrieben erworben werden.
Weinbergschnecke
Die heimische Weinbergschnecke ist bei Gärtnern beliebt, da sie das Gelege der roten Nacktschnecke tilgt. In der Gastronomie erlebt die Weinbergschnecke ein Revival und wird als Delikatesse geschätzt.
Regionalität
Die Zuchtanlage besteht aus vier Beeten, in denen auch Kräuter und Gemüsepflanzen angebaut werden. Janisch setzt bei der Zufütterung auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Kürbiskernmehl wird aus der Region zugekauft und auf Soja verzichtet, im Sommer heimisches Gemüse zugefüttert.
Kategorie Nutztiere, "biologisch wirtschaftender Betrieb"
Der Tierschutzpreis in der Kategorie Nutztiere "biologisch wirtschaftender Betrieb mit Direktvermarktung tierischer Produkte" geht an den Bioschafhof von Alexander und Julia Elpons aus Bildein.
2007 gründeten Alexander und Julia Elpons als Neueinsteiger in die Landwirtschaft den Bioschafhof Elpons in Bildein im Südburgenland.
Bio-Richtlinien
Die Familie bewirtschaftet nach Bio-Richtlinien derzeit rund 60 ha Grünland in Bildein und Umgebung. Der Schwerpunkt liegt auf der Zucht des Krainer Steinschafs (dzt. insgesamt 350-400 Tiere), einer hochgefährdeten traditionellen Nutztierrasse. Die Haltung ist besonders tiergerecht mit mindestens 240 Tagen Weidehaltung im Jahr. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt muttergebunden. Der Betrieb ist Mitglied beim Tiergesundheitsdienst Burgenland.
Pinkatal
Die Herden weiden auf Wiesen im Pinkatal, die für die maschinelle Bearbeitung ungeeignet sind, und helfen so als Landschaftspfleger mit, die für den Naturpark „Weinidylle Südburgenland“ typische Kulturlandschaft zu erhalten, die wiederum wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ist. Die schonende Schlachtung im eigenen Betrieb liefert hochwertiges Bio-Lammfleisch, das direkt am Hof vermarktet wird.
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