Weinidylle im Südburgenland: Mit dem Kostglas auf Weinreise

60 Winzer öffneten ihre Weinkeller und die Weinidylle-Besucher begaben sich, ausgestattet mit Kostglas und Plan, auf Weinreise. Bereits zum sechsten Mal fand 2017 der Weinfrühling im Südburgenland statt. Nach dem Auftakt am 28.4.2017 auf Burg Güssing, wo die besten Blaufränkisch- und Welschriesling-Weine der Region gekürt wurden, öffneten am 29. und 30. April die südburgenländischen Weinbauern von Rechnitz über Eisenberg, nach Deutsch Schützen, den Csaterberg und den Wintener Berg bis nach Bildein, Eberau, Gaas und Moschendorf ihre Kellertüren und schenkten die edelsten Tropfen aus. Mehr über

Fotos / Text (c): PK, Prinz, SCHNAPPEN.AT

 

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A Hetz und a Gaudi: Mit Kostglas im Südburgenland

EngelbertKenyeriObmannNaturparkGeschriebensteinFotoPrinzSCHNAPPENatBeim Infopoint Rechnitz begrüßte bereits Obmann des Naturparks Geschriebensteins Altbürgermeister Engelbert Kenyeri die Weinidylle-Besucher.

Er übergab den Gästen, die teilweise mit dem Autobus angereist waren, um den Weinfrühling im Südburgenland zu erleben, ein Kostglas, einen Weinfrühlings-Plan und ein Weinidylletascherl, das sich die Besucher mitsamt dem Glas um den Hals hängen konnten. Und, schon begann die erlebnisreiche, idyllische Wein-Tour.

 

Mit dem Schnauferl von Winzer zu Winzer

Eine Tour von Winzer zu Winzer, von Buschenschank zu Buschenschank, von Weinregion zu Weinregion, durch die Weinidylle im Südburgenland, die den ganzen Grenzraum der österreichisch-ungarischen Grenze umfasst. Eine Reise von Rechnitz über Eisenberg, Deutsch Schützen, Eberau bis Moschendorf, die nicht nur wegen des Weines und der urig-idyllischen Kellerstöckl, sondern auch aufgrund der wunderschönen Landschaft viele Touristen, Weinliebhaber und Gäste anlockt.

Engelbert Kenyeri: "Hauptsächlich kleine Weinbauern mit Weinanbauflächen unter 10 Hektar und sehr viele Nebenerwerbsweinbauern vermarkten hier ihren Wein selbst." "Nach einem alten Gesetz, wonach sie ihre Weine steuerlich begünstigt im Heurigen, im Buschenschank verkaufen dürfen", betont Kenyeri, der auch selbst Wein anbaut.

2017BesucherDerWeinidylleSuedburgenlandFotoPrinzSCHNAPPENatWährend der Tage der offenen Kellertür stand den Wein-Touristen im Südburgenland ein Shuttle-Service zur Verfügung, das regelmäßig zwischen den jeweiligen Weinbaugebieten verkehrte, um die Gäste zu selbst entlegenen Weinkellern und Buschenschenken zu bringen. In Rechnitz fuhr sogar ein Schnauferl, ein Traktor mit Anhänger von Buschenschank zu Buschenschank, um die gut gelaunten Wein-Touristen zu transportieren.

 

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Weinsorten & Weintourismus

Der Obmann des Naturparks Geschriebensteins Engelbert Kenyeri holt aus und erzählt, warum so viele Weinsorten in der gesamten Region angebaut werden: "Früher hat jeder das angebaut, was ihm selbst geschmeckt hat. Wein wurde produziert, um ihn selbst zu trinken und Wein war die Versorgung für die Feldarbeiter. Man hat den Wein selbst genossen."

Kenyeri weiter: "Erst in den vergangenen 30, 40 Jahren hat man begonnen, die Weine in den Buschenschenken zu vermarkten. Deswegen haben wir im Raum Rechnitz auf unseren kalkhältligen, leichteren Böden hauptsächlich "Welschriesling". Am Csaterberg und Eisenberg sind eher die schweren, roten Weine beheimatet, was zur Zeit allerdings auf die Produktion von mehr Weißweinen umgestellt wird."

 

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Uhudler & Haustrunk 

UhulderAmEisenbergImSuedburgenlandFotoPrinzSCHNAPPENatAuch wenn es in allen Teilen des Südburgenlandes schon immer den berühmten Uhudler gab, haben sich Winzer in der Weinbaugegend um Moschendorf auf diese Rebsorte spezialisiert und die Uhudler-Trauben kultiviert.

Der Uhudler hatte, einst verboten, eher einen schlechten Ruf, weil Uhudler-Trinker angeblich blind und taub geworden sein sollen. Naturpark-Obmann Kenyeri: "Ja, sagt man, aber es hat ihn immer gegeben. Der Uhudler war damals nicht sehr beliebt, ist aber immer getrunken worden. Er wurde früher als reiner Uhudler nicht kultiviert."

Engelbert Kenyeri weiter: "Ich kann mich erinnern, meine Großmutter hatte einen Weingarten, mit den verschiedensten Weinsorten. Die wurden gelesen und die Trauben nicht getrennt. Gemeinsam vergoren entstand der Hauswein. Und jeder Weinbauer hatte seinen eigenen Geschmack, das war das Gute."

Kenyeri über den typischen Haustrunk: "Früher wurde sogar der Trester, der Pressrückstand nochmals mit Wasser übergossen - das war der Haustrunk. Das geht natürlich heute nicht mehr. Heute haben alle Weinbauern auf Qualitätswein umgestellt. Die Qualität ist extrem hoch. Selbst ganz kleine Winzer mit knapp einem Hektar Anbaufläche fahren auf Weinbewerbe und erreichen hohe Auszeichnungen."

 

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Auszeichnungen und edle Tropfen

VerkostungImBuschenschankLokalHorvathInRechnitzFotoPrinzSCHNAPPENatSo gewann zum Beispiel das Weingut Thomas Straka aus Rechnitz bei der wichtgsten Weinveranstaltung des Südburgenlandes, der Wein Trophy am 28. April 2017 auf der Burg Güssing in der Kategorie "Welschriesling" und wurde für den besten Welschriesling aus der gesamten Region ausgezeichnet.

In der Kategorie "Blaufränkisch Klassik" gewannen die Weinbauern Anita und Eduard Weber aus Deutsch Schützen und in der Kategorie "Blaufränkisch Reserve" siegte das Weingut Eduard Wachter aus Deutsch Schützen.

"Unsere Hauptsorte ist zu 80 Prozent der Welchschriesling, dann der Weißburgunder und Sauvignon blanc. Die Vermarktung unserer Weine erfolgt zu 80 Prozent ab Hof und der Gastronomie und zu 20 Prozent über den Buschenschank", erklärt Jürgen Horvath, Weinhauer und Buschenschankbetreiber in Rechnitz und meint über seinen Lieblingswein, den Welchsriesling: "Da kann man genug trinken und man bekommt nicht genug."

 

 

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Im Herzstück der Weingärten

WeinidylleInRechnitzGaesteBeiThomasStrakaFotoPrinzSCHNAPPENatThomas Straka, der mitten in der burgenländischen "Toskana", in den Weinbergen von Rechnitz einen idyllisch gelegenen Buschenschank betreibt: "Für mich ist diese Gegend hier eine der wichtigsten Lagen. Es ist das Herzstück der Rechnitzer Weingärten." Bilder von Thomas Strakas Buschenschank im Heurigenkalender - hier

Thomas Straka, Obmann des Weinbauvereines in Rechnitz, Vorstandsmitglied von Eisenberg-DAC und der Weinidylle, baut in seinem eigenen Betrieb 70 Prozent Weißwein und 30 Prozent Rotwein an.

Der Obmann des Weinbauvereines über die Weinsorten: "Wir bieten eine Sortenvielfalt an, wie es selten ist in ganz Österreich. Muskateller, Sämling, Veltliner, Welschriesling, Blaufränkisch,  Zweigelt, Merlot, Cabernet, bei uns gibt es alles, was man auf sehr kleinen Raum finden kann. Für die Leute ist das interessant."

 

Fremdenzimmer & der höchste Berg im Burgenland

Thomas Straka über die Bedeutung des Wein-Tourismus für die gesamte Region: "Wir haben in letzter Zeit viele Fremdenzimmer dazubekommen. Die Betriebe haben die Möglichkeit geschaffen, dass wir Leute herziehen, die hier übernachten können. Wein ist in Verbindung mit Thermen, Wandern, Radfahren im Südburgenland durch den Ausbau der Übernachtungsmöglichkeiten stärker geworden."

Straka über das "andere" Burgenland: "Interessant ist für die Touristen auch das 'andere' Burgenland. Nicht das flache, sondern das mit dem Geschriebenstein, dem mit 884 Metern höchsten Berg im Bundesland. Oder der Eisenberg mit 418 Meter und die leicht hügelige Landschaft, eher das Burgenland im Toskana-Style."

 

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Weinidylle Burgenland: Spass & Gemütlichkeit

Fotos / Text (c): PK, Prinz, SCHNAPPEN.AT

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 Videoclip: Weinidylle-Stimmung am Eisenberg (bei Weinbauer Berzkovics)

 

 

 

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