Am zweiten Samstag im Oktober ist der Welt Hospiz- und Palliative Care-Tag, der 2005 eingeführte Welthospiztag. Jener internationale Gedenk- und Aktionstag, der auf oft tabuisierte Themen wie das Sterben, den Tod und die Trauer aufmerksam machen soll. An diesem Tag wird auch an die wertvolle Arbeit der professionellen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen im Hospizbereich erinnert.
Das Burgenland ist das einzige österreichische Bundesland, dass bis 2024 über keine eiegne Hospizstation verfügt. Das soll sich bald ändern. 2026 geht die geplante stationäre Hospiz- und Paliativbetreuung in Betrieb.
Hospiz- und Palliativversorgung
Im Burgenland sprachen Soziallandesrat Leonhard Schneemann und Johannes Zsifkovits, der Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland (SDB), bei einer Pressekonferenz im Oktober 2024 über die Wichtigkeit der Hospiz- und Palliativversorgung. Schneemann: "Allein 2023 wurden für den Hospiz- und Palliativbereich im Burgenland rund 900.000 Euro aufgewendet, unter anderem für Maßnahmen wie die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen für die Arbeit mit Hospiz- und Palliativklientinnen und -klienten oder die Etablierung mobiler Hospizteams in jedem Bezirk."
Meilenstein: Stationäre Hospiz
Der Soziallandesrat weiter: "Als zentralen Meilenstein im Aus- und Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung planen wir gerade das erste stationäre Hospiz im Burgenland, das in Oberpullendorf errichtet werden und schon 2026 in Betrieb gehen soll. Um eine optimale und würdige Versorgung von Nord bis Süd auch im Palliativ- und Hospizbereich gewährleisten zu können, planen bzw. sind wir bereits in Umsetzung eines Ausbaus der Versorgung auf allen Ebenen, von der mobilen bis zur stationären Betreuung."
Mehr über
- die Hospiz- und Palliativversorgung im Burgenland - hier
- Veranstaltungen im Burgenland und in Österreich - hier
Soziallandesrat Leonhard Schneemann und soziale-Dienste-Burgenland-Geschäftsführer Johannes Zsifkovits.
Fotos (c): Landesmedienservce Burgenland
Burgenland einziges Bundesland ohne Hospizstation
Das Burgenland ist das einzige österreichische Bundesland, dass bis 2024 über kein stationäres Hospiz verfügt, deshalb soll in Oberpullendorf ein eigenes stationäres Hospiz errichtet werden. Die Planungen laufen bereits, die Betreiber, die Landesunternehmen Soziale Dienste Burgenland bzw. Burgenländische Pflegeheim BetriebsGmbH geht von der Inbetriebnahme im Jahr 2026 aus.
Erstes stationäre Hospiz
Schneemann: "Damit schließen wir die Lücke der Versorgung vollständig."
Zehn Betten
Das geplante stationäre Hospiz soll zehn Betten zur Palliativversorgung beherbergen. 25 Voll- und Teilzeitbeschäftigten, von denen ein großer Teil aus Pflegekräften bestehen soll, die auf Palliativbetreuung spezialisiert sind werden im stationären Hospiz arbeiten. Daneben sollen Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Soziale Arbeit, Psychologie, Psychotherapie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Diätologie sowie Verwaltungspersonal das multiprofessionelle Team vervollständigen.
Mobile Hospizteams
Ein weiteres Kernstück der Palliativ- und Hospizversorgung im Burgenland, sind mobile Hospizteams, die sterbende Menschen und ihre Angehörigen bis zum Schluss begleiten und nun im Burgenland etabliert werden. Künftig gibt es pro Bezirk jeweils ein mobiles Hospizteam mit einer hauptamtlichen Hospizkoordination, mit Ausnahme der Bezirke Güssing und Jennersdorf, die ein gemeinsames Team bekommen.
Hospizteam für Kinder
Hinzu kommt außerdem ein spezielles Hospizteam für Kinder. "Hier leistet das Land Burgenland seinen Beitrag, denn auf Basis des burgenländischen Mindestlohns werden die Gehaltskosten gefördert. Derzeit laufen ganz intensiv Gespräche und Verhandlungen mit den Trägern, um das Projekt flächendeckend im Land umzusetzen", so Schneemann, der auch auf die Unterstützung der Teams durch Ehrenamtliche hinwies: "Pro Bezirk finden sich zehn bis 20 Ehrenamtlichen, die bei der Begleitung und Pflege auf den letzten Weg unterstützen. Da zeigt sich wieder das große Herz und das Miteinander im Burgenland."
Bis jetzt: Zwei Mobile Palliativteams
Bereits jetzt betreuen die Sozialen Dienste Burgenland PalliativpatienInnen im gesamten Burgenland durch zwei mobile Palliativteams. Um eine optimale Versorgung zu gewährleisten, erfolgt die Betreuung der schwer erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen von Eisenstadt und Güssing aus. An den beiden Standorten sind derzeit insgesamt zwölf Personen beschäftigt. Die Teams arbeiten eng mit den jeweiligen stationären Einrichtungen wie Palliativstationen oder Onkologie, aber auch mit HausärztInnen sowie der Hauskrankenpflege zusammen. Weitere Unterstützung bei der mobilen Palliativversorgung erfolgt durch Psychologinnen und Psychologen, PhysiotherapeutInnen sowie ÄrztInnen, die auf Honorarbasis mitarbeiten und bei Bedarf hinzugezogen werden können.
Uverzichtbare Arbeit
SDB-Geschäftsführer Johannes Zsifkovits sagte: "Durch die mobilen Palliativteams können Menschen bei schwerer Krankheit länger in den eigenen vier Wänden bleiben, wenn sie dies wünschen. In diesem Bereich wird unverzichtbare Arbeit geleistet, wobei der Fokus der Betreuung nicht nur auf den erkrankten Personen liegt, sondern auch auf den Angehörigen, die in diesen belastenden Situationen ebenfalls Unterstützung benötigen."
Betreut
Im Jahr 2023 wurden durch die mobilen Palliativteams insgesamt 557 Personen betreut, während es bis Oktober 2024 bereits 537 Personen waren. Die Betreuung im Jahr 2023 erfolgte durch mehr als 2.300 Hausbesuche, wobei rund 7.400 Betreuungsstunden geleistet wurden. Bis Oktober 2024 haben die mobilen Palliativteams bereits 7.057 Betreuungsstunden verzeichnet. Im Jahr 2023 legten die Teams insgesamt 132.148 Kilometer im Einsatz für die burgenländische Bevölkerung zurück.
- Veranstaltungen im Burgenland und in Österreich - hier