Damit auch kleinen regionalen Kulturvereinen und Kunst- und Kulturschaffendn durch die Corona-Krise geholfen wird, stellt das Burgenland Kulturgutscheine und Stipendien als Hilfe bereit. "Großes Ziel ist es, burgenländische Künstler und Kulturinitiativen vor dem finanziellen Aus zu bewahren", erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskoziel am 2. Juni 2020 im Eisenstäster Kultur- und Kongresszentrum. Mehr über
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Fotos (c): Bgld. Landesmedienservice
Hilfe auch für kleine Kulturvereine und Kunstschaffende
Nicht nur große Festivals und kommerzielle Veranstalter wurden durch die Coronavirus-Krise schwer getroffen, sondern vor allem auch kleine Kulturvereine und Kunst- und Kulturschaffende.
Vor "Aus" bewahren
Aufgrund der Covid19-Pandemie konnten viele kulturelle Veranstaltungen nicht oder nicht im geplanten Umfang stattfinden. Auch der Absatzmarkt für Kunst- und Kulturprodukte ist eingebrochen. Diese Krisensituation wird sich, trotz der stufenweisen Rücknahme der COVID-19 Maßnahmen, nur langsam entschärfen.
Das Burgenland spannt daher ein Sicherheitsnetz im Rahmen der Kulturförderung. „Großes Ziel ist es, burgenländische Künstler und Kulturinitiativen vor dem finanziellen Aus zu bewahren und den damit verbundenen langfristigen kulturellen Schaden für das Burgenland zu verhindern“, betonte Landeshauptmann Doskozil grundsätzlich,
Kulturgutschein & Stipendien
"Wir bieten einerseits einen vom Land Burgenland kofinanzierten Kulturgutschein an, mit dem Produkte und Leistungen burgenländischer Künstlerinnen und Künstler erworben werden können. Andererseits schreiben wir Arbeitsstipendien aus, um Künstlern die Umsetzung von Projekten zu ermöglichen", präsentiert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit Energie Burgenland-Vorstandsvorsitzenden Michael Gerbavsits die Förderprogramme.
Finanzielles Sicherheitsnetz
Über die Kulturgutscheine sollen mit einem Kofinanzierungsanteil des Landes von 200.000 Euro insgesamt 800.000 Euro in die Kulturlandschaft gepumpt werden.
Für die Arbeitsstipendien sind – auch durch einen Sponsoranteil der Energie Burgenland – insgesamt 100.000 Euro vorgesehen.
2,2 Millionen Euro
Abgerundet wird das finanzielle Sicherheitsnetz für Burgenlands Kultur durch die reguläre Kulturförderung des Landes, die durch Sonderrichtlinien auch Erleichterungen in Hinblick auf die Corona-Viruspandemie vorsieht.
In der ersten Tranche wurden 2,2 Millionen Euro genehmigt, für Juni stehen nochmals 500.000 Euro an. Das Kulturhilfspaket des Landes löst damit Investitionen von 3,6 Millionen Euro aus.
Kulturförderung & Marktsituation
Das Land Burgenland legt eine limitierte Edition von Kulturfördergutscheinen auf, die in der burgenländischen Kulturszene bis 30. April 2021 eingelöst werden können. Jeder Gutschein ist zu 25% vom Land subventioniert: Ein Kulturgutschein um 100 Euro kostet für den Käufer also 75 Euro, 25 Euro trägt das Land.
"Dieses Pilotprojekt soll die Marktsituation für burgenländische Künstler, Kunsthandwerker und Kulturschaffende verbessern und auch privates Geld aktivieren“", sagt Landeshauptmann Doskozil.
Die Kulturgutscheine können ab 15. Juni 2020 direkt bei der Kulturabteilung des Landes, in jeder Bezirkshauptmannschaft und in den Kulturzentren erworben oder über einen Online-Shop bestellt werden.
Eingelöst werden können sie bei allen KünstlerInnen und Vereinen, die sich zuvor listen lassen. Für dieses Pilotprojekt ist vorerst ein Kofinanzierungsbetrag von 200.000 Euro vorgesehen, mit dem Investitionen in die Kultur von 800.000 Euro ausgelöst werden sollen. Zielgruppe sind Kulturschaffende als Personen bzw. kleine, regionale Kultur- und Kunstvereine.
Keine Almosen, sondern anerkannte Leistungsträger
Arbeitsstipendien
Um die Erwerbssituation burgenländischer Künstlerinnen und Künstler zu verbessern, vergibt das Land für ausgewählte Projekte in den Bereichen Literatur, Bildende Kunst, Medienkunst, Musik und Film 40 Arbeitsstipendien in der Höhe von je 2.500 Euro.
Das Gesamtvolumen für diese Aktion beträgt 100.000 Euro, ein Viertel davon übernimmt als Kultursponsoring die Energie Burgenland. Künstler erhalten damit die Möglichkeit, weiterhin künstlerisch tätig zu sein bzw. ein Projekt (z.B. Ausstellung, Buch, Theaterstück, Drehbuch, CD-Aufnahme) vorzubereiten und umzusetzen.
Die Vergabe der Stipendien erfolgt auf Grundlage eines schriftlichen Antrages auf Vorschlag einer unabhängigen Expertenjury. KünstlerInnen müssen den Hauptwohnsitz im Burgenland haben (oder hier aufgewachsen sein) und ihr Erwerbseinkommen überwiegend aus ihrer künstlerischen Tätigkeit bestreiten. Anträge können ab sofort eingebracht werden. Die Aktion läuft bis 01. September 2020.
"Wir unterstützen Künstlerinnen und Künstler damit, kreativ zu sein – und nicht, indem wir ‚Almosen‘ vergeben. Das entspricht mit Sicherheit auch dem Selbstverständnis der Betroffenen, die keine Bittsteller sein sollen, sondern anerkannte Leistungsträger", zeigte sich Landeshauptmann Doskozil überzeugt.
Er hoffe, dass sich aus diesem Projekt auch eine "großartige Leistungsschau zeitgenössischer Kunst und Kultur ableiten lässt."
Energie Burgenland
Als burgenländisches Paradeunternehmen sei sich die Energie Burgenland ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst und komme dieser auch gerne nach, so der Vorstandsvorsitzende der Energie Burgenland Michael Gerbavsits: "Wir fühlen uns mit unserem Heimatland und seinen Menschen verbunden, weit über die Energieversorgung hinaus. Als größter Kultursponsor des Burgenlandes unterstützen wir deshalb auch diese Stipendienaktion sehr gerne."
Kulturförderungen & Pandemie-Probleme
Das Land Burgenland hat am Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie im April 2020 die bestehenden Förderrichtlinien nach dem Burgenländischen Kulturförderungsgesetz auf die schwierige Lage für den Kunst-, Kultur- und Bildungsbereich angepasst.
Demnach können auch bei Projekten, die aufgrund der Eindämmung von COVID-19 abgesagt werden mussten oder nur teilweise realisiert werden, angefallene Kosten als förderungswürdig anerkannt werden.
Fördernehmer sind jedoch verpflichtet, zur Minimierung des Schadens allfällige Fördermaßnahmen des Bundes in Anspruch zu nehmen. Auch die seit 2020 möglichen mehrjährigen Förderverträge im Kulturbereich tragen dazu bei, das wirtschaftliche Risiko der Kunst- und Kultureinrichtungen sowie der hiesigen kulturellen Dachverbünde zu verringern.
158 eingebrachte Anträge
34 Kultureinrichtungen haben heuer von dieser neuen Möglichkeit einer mittelfristigen budgetären Planung Gebrauch gemacht. Insgesamt werden für die 158 eingebrachten Anträge Förderungen im Gesamtausmaß von 2,2 Millionen Euro abgewickelt. In der nächsten Tranche mit dem Einreich-Ende 01. Juni 2020 kommen weitere 500.000 Euro zur Vergabe.
"Wir versuchen in jedem einzelnen Fall auf die Bedürfnisse der Veranstalter einzugehen. Ziel ist, dass für die Kultur reserviertes Geld möglichst auch im Kulturbereich bleibt. Kein Veranstalter, kein Kulturverein soll auf der Strecke bleiben", gab Doskozil zu verstehen, der auch ein neues Angebot bekannt gab: Veranstalter, die sich aufgrund der Lockerungsmaßnahmen doch zur Durchführung entschlossen haben, werden vom Land begleitet und unterstützt.
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