"I bin nur a Bauer und a Gärtner", so der 1954 geborene, seit 50 Jahren verheiratete Hans Posch aus Untergiem in der Stadtgemeinde Feldbach im Bezirk Südoststeiermark (Österreich), der nun schon seit über 40 Jahren Raritäten, Oldtimer, alte Teddybären und Puppen, Küchen- und Wohnutensilien, antike Radios, seltene Erfindungen und Schmetterlinge sammelt.
Im Bild: Johann Posch in seinem Museum der Nostalgiewelt in Untergiem.
Außergewöhnliche Liebhaberstücke
Seit 2020 sind die außergewöhnlichen Liebhaberstücke, vom alten Passagier-Flugzeug bis zum ersten Fahrrad, in der Nostalgiewelt gleich neben der Gärtnerei Posch an der B66 untergebracht.
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Fotos (c): A. Prinz, SCHNAPPEN.AT
9000 Teddybären, alte Puppen & wahre Raritäten
Die BesucherInnen der Nostalgiewelt sind beeindruckt von den vielen Schätzen und Liebhaberstücken, die der Vater von drei Kindern im Laufe der Zeit zusammengetragen und hergerichtet hat. In der Zwischenzeit sitzen bereits etwa 9.000 alte Teddybären und Puppen zwischen den Oldtimern in den Regalen.
Im Bild: Kraftfahrzeuge ab 1886 in der Nostagliewelt.
Flohmärkte & willhaben
Hans Posch: "Ich habe immer sehr viel bei 'willhaben', auf ebay, auf Flohmärkten und Sammlerauflösungen gekauft. Die Oldtimer waren mein erstes Hobby, die haben wir alle selbst restauriert."
Fotos (c): AP, PK, SCHNAPPEN.AT
Vom Bauer zum Gärtner und zum Raritätensammler
"Wir hatten eine ganz kleine Landwirtschaft. Von der Schule heimkommen, essen, umziehen und arbeiten", erinnert sich Hans Posch an den Alltag seiner Kindheit.
Blumen
Mit 18 Jahren übernahm Hans Posch die Landwirtschaft seiner Eltern. Nachdem er sich nicht so sehr für die Arbeit mit den Tieren interessierte stellte er schon bald auf eine Gärtnerei mit Gemüseanbau und in den 80er Jahren auf den Anbau von Blumen um.
"Das ist so gut gegeangen, kein Baumarkt hatte damals Blumen", kaufte die Familie Posch weitere Gründe an und baute das Geschäft weiter aus.
Im Bild: Die Gärtnerei Posch an der B66 in Untergiem.
Technik: Große Leidenschaft mit einfachsten Mitteln
Hans Poschs große Leidenschaft war und ist allerdings die Technik. Es findet sich kaum ein Gerät im "Technik von gestern"-Ausstellungsbereich, das nicht selbst gebaut ist.
Im Bild: Hans Posch erklärt den Bau einer Batterie.
Nach dem Naturgesetz
Hans: "Wenn man die Natur und die Physik versteht, funktioniert einfach alles was man in die Hand nimmt. Egal ob das ein Elektromotor oder etwas anderes ist. Es muss gehen, wenn du es nach dem Naturgesetz machst."
"So einfach ist eine Batterie"
"Ich mache alles mit den einfachsten Mitteln", zeigt Hans Posch auch interessierten Schul- und Kindergruppen, wie zum Beispiel die Batterie gebaut wird, die vor 220 Jahren erfunden wurde.
Putzfetzen und Essigwasser
Dazu nimmt er verschiedene Edel- und Unedel-Metalle einen Putzfetzen und Essigwasser und schon lässt sich ein Volt Spannung erzeugen.
"Einfach mit diesen drei Dingen. Und wenn ich das wiederhole, nennt sich das Reihenschaltung in der Physik und ich kann tausende oder zehntausende Volt daraus machen", so der Steierer.
Im Bild: Der längste Elektromotor der Welt in der Nostalgiewelt Untergiem.
Einfachste Mittel
"Das ist Physik. Ich hab so viele Versuche, die könnt ich an drei Tagen nicht zeigen, weil es so viele sind", würde Johann gerne stundenlang über sein Hobby erzählen, für das sich viele Kinder und Erwachsene interessieren.
Johann schmunzelt und sagt: "Manche denken ich bin ein Zauberer, weil ich alles mit so einfachen Mitteln mache. Aber es hat nun mal alles so einfach im 18. Jahrhundert begonnen. Heute ist alles auf mehr Leistung, Geschwindigkeit und Design ausgerichtet, das war anfangs ja nicht so."
Die Menschen, Genies und die Zukunft
"Jetzt lebe ich ganz locker dahin. Seit das Museum offen ist, habe ich schon so viele liebe Leute und Genies kennenlernen dürfen. Es gibt so viele Genies und wir wissen gar nichts davon."
Im Bild: Hans Posch bei seinem Schreibtisch im Nostalgiemuseum.
Verlorengegangener Physiklehrer
Ist mit Hans Posch ein Physiklehrer verloren gegangen?
Hans: "Ja, das meinen die Leute immer. Es kommen so viele aus ganz Österreich und möchten etwas sehen. Dann machen wir etwas mit Wasserstoff oder wir bauen einen Motor, der sich dreht. Das sind nur ein paar einfache Handgriffe und das taugt mir."
Die Zukunft: "An und für sich bin ich wunschlos"
Nach dem Zitat von Artur Hazelius, das lautet "Es kann der Tag kommen, da all unser Gold nicht reicht, um uns ein Bild von der entschwundenen Zeit zu formen", ist es wohl einer der größten Wünsche von Hans Posch, dass die Nostalgiewelt erhalten bleiben kann.
Im Bild: Oldtimer und selten Sammlerstücke im Nostalgiemuseum
Was noch?
Hans Posch: "Ich hab ja noch ein paar Autos zuhause, vielleicht kommen die auch noch ins Museum. Jetzt muss ich die Gelegenheit abpassen, vielleicht könnte ich noch ein Glashaus umbauen zu einem Museum."
"Auch hätte ich noch gerne eine Motorradsammlung, die Puch vor allem. Auch eine Traktorensammlung und ganz gerne hätte ich einen richtig alten, schönen Wurlitzer. Aber an und für sich bin ich wunschlos", so der rüstige Pensionist mit einem Schmunzler auf den Lippen.
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