Das Dorfmuseum in Mönchhof, das Freilichtmuseum im burgenländischen Seewinkel (Österreich) liefert mit 35 alten Gebäuden, Geschäften, Werkstätten, einer Tankstelle, der Post, dem Gemeindeamt und dem Kreisarzt, einem Gasthaus, dem Kino von Mönchhof, dem Bahnhof und einer Kirche einen wunderbaren Einblick in das Leben im Burgenland von cirka 1890 bis 1960.
Geöffnet ist das Dorfmuseum, das auch von vielen Touristen, Schülern und an Volkskunde Interessierten gerne besucht wird, von 1. April bis zum zweiten November-Wochenende. Mit dem Abbau der Häuser an einem Platz und dem Aufbau der Häuser im Dorfmuseum starteten Josef "Peppo" Haubenwallner und seine Ehefrau Christine bereits im Jahr 1990. Damals ging es darum, Altes zu erhalten. Heute ist das privatbetriebene Freilichtmuseum zu einem Ort herangewachsen, der aus der burgenländischen Museumslandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Mehr über
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- das Gespräch mit Christine Haubenwallner, die mit ihrem Mann Josef "Peppo" das Museum betreibt, über:
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Fotos (c): Prinz, SCHNAPPEN.AT
Vom alten Bauernhaus bis zum Bahnhof
Die 35 alten Häuser und alle Gebäude die heute im Dorfmuseum vereint im originalgetreuen Zustand zu besichtigen sind, wurden komplett von einer Stelle in Mönchhof und anderen Seewinkler Ortschaften abgebaut und im Freilichtmuseum der Familie Haubenwallner wieder aufgebaut.
Ausgestattet sind die Gebäude mit Utensilien, Geräten und Werkzeugen aus alten Zeiten und lassen bei den älteren Museums-BesucherInnen wieder Kindheitserinnerungen aufleben.
Fotos (c): Prinz, SCHNAPPEN.AT
Die Entstehung des Dorfmuseum: "Schon als Kind gesammelt"
SCHNAPPEN.AT: Wie hat die Entstehung des Dorfmuseums im Jahr 1990 in Mönchhof begonnen?
Christine Haubenwallner: Mein Mann hat als Kind schon gesammelt. Ich hab damals zu ihm gesagt, er soll es mal probieren, dann sehen wir wie es aussieht. Wir waren beide berufstätig und das Museum haben wir nebenbei gemacht. Wir haben vor 31 Jahren begonnen und es ist immer wieder etwas dazugekommen, es ist gewachsen.
Wissenschaftlich
SCHNAPPEN.AT: Wussten Sie vor 31 Jahren, dass es ein Museum werden sollte?
Christine Haubenwallner: Nein, der Grundgedanke war, das Alte zur erhalten. Doch schon nach einiger Zeit haben wir die UNI informiert, um alle Teile wissenschaftlich aufzuarbeiten und inventarisieren zu lassen. 25 Jahre waren die Leute von der Universität bei uns.
Mönchhof & Niedersulz
SCHNAPPEN.AT: Ist euer Museum ähnlich entstanden, wie jenes im niederösterreichischen Niedersulz - hier?
Christine Haubenwallner: Ja, das ist auch so ähnlich entstanden. Damals kannten wir das aber nicht. Heute sind wir gut befreundet mit dem Josef Geissler, der einst das Freilichtmuseum in Niedersulz errichtet hat.
Neue Kirche
SCHNAPPEN.AT: Gibt es auch neugebaute Gebäude im Dorfmuseum?
Christine Haubenwallner: Ja, die Kirche. Die Kirche wurde neu gebaut mit Stücken, die wir bekommen haben. Zum Beispiel die Stiegen von einem kleinen Kloster in Nickelsdorf und ein neugotischer Hochaltar von der Kapelle in Zaissenhof.
Die "jüngsten" Gebäude
SCHNAPPEN.AT: Was sind die jüngsten Gebäude?
Christine Haubenwallner: Die "jüngsten" Gebäude und Bauten sind der Mönchhofer Bahnhof, die Unterführung und der Bauhof. Der Bauhof ist jetzt schon fast fertig.
Die Lebensaufgabe
SCHNAPPEN.AT: War das Dorfmuseum stets eine Lebensaufgabe?
Christine Haubenwallner: Ja, schon. Anfangs wußte ich es nicht, aber nach einiger Zeit schon. Es war bald klar, dass es weiter geht und dass das nicht aufhört. Die Tochter kümmert sich auch schon ums Museum.
Schilfhütten bauen
SCHNAPPEN.AT: Und die Zukunftspläne?
Christine Haubenwallner: Nächstes Jahr wollen wir zeigen, wie man Schilfhütten herstellt. Kinder und Erwachsene wissen nicht mehr, wie das funktioniert.
Vom alten Postamt zum urigen Milchhaus
In Mönchhof sind auch sehr viele Gegenstände aus den verschiedensten Handwerksberufen ausgestellt. Selbst zwei voll ausgestattete Zigeuner-Wagen befinden sich am Museumsareal.
Fotos (c): Prinz, SCHNAPPEN.AT