Plusminus & der Ruf nach mehr österreichischer Musik im Radio

Die beiden Österreicher Marco Prinner (Gitarrist und Sänger) und Fabian Fladerer (Percussionist und Sänger) aus der Steiermark veröffentlichten Anfang Mai 2020 unter ihrem Bandnamen "Plusminus" die Single "Moulin Rouge". Im Interview mit SCHNAPPEN.AT sprechen die beiden Akustik-Rock-Pop-Musiker über ihre Zeit während der Coronakrise, neue Musikveröffentlichungen und die Hoffnung auf Unterstützung österreichischer Musiker in Radiosendern. Mehr über

  • die harte Zeit für die Musikwirtschaft & die Zeit zum kreativen Austoben - hier
  • existenzbedrohte Künstler & Förderungen - hier
  • ein halbes Jahr ohne Einnahmen, da entgehen Kulturbetrieben hohe Geldbeträge - hier
  • die Musikszene und was sie zur Zeit dringend brauchen würde - hier
  • Online-Live-Streams & Videokonzerte - hier
  • die besondere Kreativität während der Coronazeit - hier
  • neue Chancen, neue Wege & den Ruf nach mehr österreichischer Musik im Radio - hier
  • weitere Interviews über die Auswirkungen und Chancen der Coronavirus-Krise - hier
 
2020PlusminusMoulinRouge65FotoPlusminusPlusminus, die österreichischen Akustik-Rock-Pop-Musiker Marco Prunner und Fabian Fladerer.
 
Fotos (c): Plusminus
 
 
 
 

 

 

"Harte Zeit für Musikwirtschaft & Zeit für kreatives Austoben

FabianFladererMarcoPrinnerFotoPlusminusSCHNAPPEN.AT: Was bedeutet für euch als Künstler die Absage der Veranstaltungen 2020?

Plusminus: Für Plusminus ist das Jahr 2020 ohnehin ein Jahr der Releases. Wir haben noch einige Songs, die wir veröffentlichen wollen.

Wir nutzen die Zeit einfach weiter, um uns kreativ auszutoben und Überlegungen anzustellen wohin es gehen soll.

Marco trifft es als Berufsmusiker hart, da etliche Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wurden. Generell ist es eine harte Zeit für die Musikwirtschaft.

 

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Existenzbedrohung und Förderungen

SCHNAPPEN.AT: Ist die Situation existenzbedrohend?

Plusminus: Wir als Newcomer sind nicht so hart betroffen wie andere KollegInnen die sich schon einen Namen gemacht haben und ganze Touren canceln mussten. Aber auch „kleinere“ KünstlerInnen, die viele Auftritte im Jahr haben sind sehr davon betroffen. Da kann unser Marco wie gesagt auch ein Liedchen singen.

MarcoPrinnerGitarristSaengerFotoPrinnerSCHNAPPEN.AT: Wie weit werdet ihr vom Land, Bund und Organisationen unterstützt?

Plusminus: Wir haben einen kleinen Betrag von der WKO erhalten, jedoch stehen die Erträge nicht zu dem, was an Gagen für Live-Auftritte hineingekommen wäre. Dies bezieht sich zwar nicht explizit auf Plusminus, jedoch auf die anderen Projekte, in die wir involviert sind.

 

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Halbes Jahr konzertlos - enorme Verluste

SCHNAPPEN.AT: Was denkt ihr, wie könnte sich die Corona-Krise auf die Musik- und Kulturszene auswirken?

Plusminus: Die Corona-Krise wirkt sich ja bereits auf die Musik- und Kulturszene aus. Die Kulturbetriebe waren als erste von den Maßnahmen betroffen. Ein halbes Jahr ohne Konzerte, da entgehen vielen KünstlerInnen hohe Geldbeträge. Man denke daran, dass viele Projekte, welche ein Jahr oder länger vorbereitet wurden – wo viel Geld investiert wurde, vor existenzbedrohenden Situationen stehen.

Auch Positives, wie Solidaritätsbekundungen

Auf Dauer werden wir sehen wohin sich die Dinge entwickeln. Mit Schutzmasken auf Konzerte gehen – da würden die ZuhörerInnen dann wahrscheinlich auch das Interesse an Live-Konzerten verlieren. Aber es gibt auch positive Dinge, die sich aufmachen, vor allem in Bezug auf die Solidaritätsbekundungen.

 

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Bezahlte Live-Auftritte im Internet & Social Media Plattformen

SCHNAPPEN.AT: Was würde die Musikszene genau jetzt brauchen?

Plusminus: Bezahlte Live Auftritte im Internet. Eine App oder Social Media Plattformen für Künstler, z.B. wie "twitch", wo man auch Geld verdienen kann, wären in dieser Situation bedeutend. Ähnlich aufgebaut wie das Kennenlern-Netzwerk "Lovoo".

Adrenalin & Menschen fehlen via Internet

SCHNAPPEN.AT: In welcher Form sind digitale Auftritte und virtuelle Bühnen für euch interessant?

Plusminus: Ja, es ist eine nette Zwischenlösung, aber die Adrenalinausschüttung vor Live-Auftritten kann das nicht ersetzen. Uns interessiert der Kontakt mit den Menschen – die direkte Interaktion.

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Live-Streams & Videokonzerte

SCHNAPPEN.AT: Habt ihr während der Coronavirus-Krise bereits Live-Streams oder Videokonzerte aufgenommen?

Plusminus: Instagram ist für uns Musiker natürlich toll, aber mittlerweile sehr schwer Leute zu erreichen. Es gibt einfach wahnsinnig viel auf dem Markt. Wir sind stetig dabei neuen Content auf den diversen Plattformen zu veröffentlichen. Zur Zeit aber noch vor allem auf unseren eigenen Kanälen.

 

 

Zur Zeit besonders kreativ: "Da kommt noch einiges auf euch zu"

SCHNAPPEN.AT: Seid ihr zurzeit besonders kreativ, sind neue Songs und Ideen entstanden?

Plusminus: Ja, wie schon gesagt nutzen wir die Zeit sehr kreativ und produktiv. Viele neue Ideen, Songs und Videos entstehen gerade in dieser Zeit. Da kommt noch einiges auf euch zu ;)

 

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Neue Wege & der Ruf nach österreichischer Musik im Radio

SCHNAPPEN.AT: Könnte es durch die Corona-Krise neue Chancen und neue Wege für Musiker geben?

Plusminus: Live ist Live, das kann man nicht ersetzen. Aber natürlich entstehen neue Chancen und Wege, man sieht es auf vielen Ebenen – natürlich auch in den sozialen Netzwerken. Der Kreativität sind nach wie vor keine Grenzen gesetzt.

Auch hoffen wir weiter, dass KünstlerInnen noch mehr von diversen Radiosendern unterstützt werden und in die Rotationen aufgenommen werden. Der Ruf nach „Mehr österreichischer Musik“ ist Hierzulande jedenfalls da! :)

 

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