Norbert Janitsch, der 67jährige Kabarettist und pensionierte Kriminalbeamte gastierte am ersten April-Wochenende 2025 mit seinem "Kiebarett" im Jazz Pub in Wiesen (Österreich).
Im Bild: Norbert Janitsch und sein "Kiebarett". Foto (c): Prinz, SCHNAPPEN.AT
Die unfassbaren Geschichten
Janitsch war die ersten fünf Jahre als uniformierter Polizist und von 1981 bis 2023 im Kriminaldienst beschäftigt, davon 31 Jahre in Wien, zwei Jahre in Tirol und 13 Jahre am LGK im Burgenland.
Janitsch nach 46 Jahren und vier Monaten Kriminaldienst: "In dieser Zeit haben sich unzählige und unfassbare Geschichten in mein Leben geschrieben."
Von Innenministern und Polizeijuristen
Den BesucherInnen brachte der Kriminalist zum Auftritt in Wiesen jede Menge Geschichten aus seiner Kripo-Karriere mit, erzählte u.a. über die 19 Innenminister, die zeit seines Berufslebens der Polizei vorstanden, die Polizeijuristen und gab ein paar Lieder über die österreichischen Kirminalbeamten zum Besten.
Sprache der Kiebara
"Aber", so der Kriminalist zu den BesucherInnen, "sie müssen schon ein bisschen stark sein, weil die Sprache der Kiebara ist alles andere als politisch korrekt. Sie ist ganz schön tief manchmal und auch ziemlich derb."
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- den Auftritt von Norbert Janitsch mit seinem Kiebarett 2025 im Burgenland - hier
Fotos (c): APK, SCHNAPPEN.AT
2025: Norbert Janitsch und sein Programm "Kiebarett - haben fertig"
Nach der Begrüßung von Juliane Bogner im Jazz Pub Wiesen erzählte der Kabarettist Norbert Janitsch über seinen Beruf und auch die 19 InnenministerInnen, die sich während seiner Dienstzeit in Österreich ablösten.
Janitsch: "Von diesen 19 Ministern waren drei Frauen und 16 Männer. Und, von diesen 19 Innenministern war ein einziger nur im Häfn. Für Berufspolitiker ist das nicht viel."
Im Bild: Norbert Janitsch als Kronzeuge. Foto (c) Prinz, SCHNAPPEN.AT
"I weiß nimma"
"Wenn Sie mich fragen, warum ich zur Polizei gegangen bin", sagte Janitsch, "hören sie von mir nur die Untersuchungsausschußantwort 'I weiß es nimma'.
Die "Heh" = die Polizei
Das Ü-50-Publikum erlebte beim Kiebarett-Auftritt einen Rückblick in die Zeit von gestern, als die Polizei noch die "Heh" war und die Krimineser, die Kiebara.
Der ehemalige stellvertretende Chef der Kripo Burgenland Norbert Janitsch versinnbildlichte beim "Kiebarett" auf lustige Weise die Unterschiede zwischen den damaligen und heutigen Polizeibeamten.
Am Ende des Kabaretts führte Janitsch mit seinem Publikum noch ein Kriminal-Quiz durch und verloste einige seiner "Tatort"-Bücher.
Norbert Janitsch: "Waunst de Heh brauchst, daun ruafs net au"
Clip(c): Prinz, SCHNAPPEN.AT
Norbert Janitsch im "Kiebarett" über die Rasterfahndung
Clip(c): Prinz, SCHNAPPEN.AT
Interview mit dem Kiebarettisten Norbert Janitsch
Ein Gespräch mit Norbert Janitsch, dem in Lackenbach im Burgenland geborenen "Kiebarettisten".
SCHNAPPEN.AT: Wann ist dein Interesse am Kabarett entstanden?
Schmähbruder
Norbert Janitsch: Das war schon in der Kinderzeit, als ich beim Fußballverein "Rapid Wien" gespielt habe. Das war immer ein Kabarett. Der Sinn für Schmäh ist dort für mich entstanden und begleitet mich bereits mein ganzes Leben.
SCHNAPPEN.AT: Auch als Polizist?
Norbert Janitsch: Ja, da war ich auch ein Schmähbruder.
Die Festnahme von Joe Cocker
SCHNAPPEN.AT: Wann hat das Kabarettschreiben begonnen?
Norbert Janitsch: Eigentlich so um 1984 mit der Festnahme von Joe Cocker. Ich hab die Geschichte, die gespickt war von Kabaretteinlagen, niedergerschrieben und in kleinerem Rahmen vorgelesen. Es entwickelte sich ein Stand-Up-Kabarett.
Sechs bis acht Auftritte pro Jahr
SCHNAPPEN.AT: Warum hast du dich dann für Kabarett-Auftritte entschieden und wann war der erste Auftritt?
Norbert Janitsch: Eigentlich hab ich erst mit 56 oder 57 Jahren begonnen, das Kabarett auf die Bühne zu bringen, weil ich mal am Totenbett nicht alles im Konjunktiv sagen wollte. Im Oktober 2015 war bei einer Benefizveranstaltung vom "Weißen Ring" die Premiere. Seither habe ich etwa sechs bis acht Auftritte pro Jahr.
SCHNAPPEN.AT: Was macht für Dich das Kabarett aus?
Norbert Janitsch: Jede neue Vorstellung. Ich mache es mit Leidenschaft. Ich lebe nicht davon, aber es ist ziemlich geil Menschen zum Lachen zu bringen.
Der zweifelnde Kriminalist
SCHNAPPEN.AT: Der an allem zweifelnde Kriminalist als Kabarettist?
Norbert Janitsch: Ja. Ein krankhafter, paranoider Kiebarer, der alles im Leben anzweifelt. Ich schau ständig Trump aufs rechte Ohr, weil es nicht so aussieht, als wäre es je durch ein Projektil getroffen worden. Die Blutabrinn-Spur war auch komisch, am Ohr hätte es anders bluten müssen. Meine Zweifel sind unerschöpflich.
"Die Wahrheit als einzig wirklicher Freund"
SCHNAPPEN.AT: Welcher österreichische Kabarettist gefällt dir besonders gut?
Norbert Janitsch: Jene, mit denen ich mich spiegle. Die aus dem Beruf heraus spielen, zum Beispiel Markus Hirtler als Ermi-Oma. Der Beste für mich ist Alex Kristan, natürlich auch Klaus Eckel, Resetarits und Vitasek....
Message an die Welt
SCHNAPPEN.AT: Was liegt Norbert Janisch besonders am Herzen, was ist der größte Wunsch, die Message an die Welt?
Norbert Janitsch: Die Wahrheit, das ist die Botschaft. Die Wahrheit zum einzigen, ultimativen wirklichen Freund zu machen und den Schas, den sie dir einreden wollen, nicht anzunehmen.
- Infos über einige Wiesen- & Jazz Pub-Termine - hier