WWF über Zustand der österreichischen Wälder besorgt

"Nur etwa zehn Prozent der in Österreich befindlichen EU-rechtlich geschätzten Waldlebensraumtypen befinden sich in einem günstigen Erhaltungszustand", schlägt die Naturschutzorganisation WWF Alarm und legte im September 2023 den neuen WWF-Bericht auf den Tisch.

europaweit geschützt

Neben den Erhaltungszuständen von Arten und Lebensräumen gibt die Analyse auch Einblick in die Belastungsfaktoren und diskutiert notwendige Schutzmaßnahmen. Die Analyse basiert auf öffentlich verfügbaren Daten der Bundesländer zu in Österreich vorkommenden, Waldlebensraumtypen und Waldarten, die durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geregelt und europaweit geschützt sind.

Monokulturen & Kahlschläge

"Die verwendeten Daten zeigen, dass sich hier die zu starke Bewirtschaftung der heimischen Wälder mit ihren jahrzehntelang forcierten Monokulturen, der überbordenden Beseitigung von Alt- und Totholz und den zu häufigen Kahlschlägen rächt", kritisiert Magdalena Bauer vom WWF. Mehr über

  • den besorgniserregenden Zustand der österreichischen Wälder - hier

Fotos (c): WWF/Walther Gastinger/Anton Reiter/Christian Lendl/Karin Enzenhofer/Gerhard Egger

Zum Seitenbeginn

 

WWF-Bericht über den besorgniserregenden Zustand der Wälder

OesterreichsWaelderFoto(c)ChristianLendlMit dem EU-Beitritt hat sich Österreich zur Einhaltung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verpflichtet und damit auch zum Erhalt der 20 Waldlebensraumtypen sowie der zahlreichen Tiere und Pflanzen, die die Richtlinie hierzulande schützt.

Besorgniserregend

"Diese Zeit wurde jedoch nicht genützt. Unsere Wälder sind daher in einem besorgniserregenden Zustand", fordert die WWF-Biodiversitätsexpertin Magdalena Bauer neben dem strengen Schutz der letzten Ur- und Naturwälder und einer größeren Naturnähe von Wirtschaftswäldern auch eine Intensivierung der Waldforschung.

Fortstgesetz

"Es braucht außerdem eine rasche Umsetzung der geplanten Forstgesetz-Novelle sowie ein verbessertes Wildtiermanagement", so die WWF-Expertin, die auch bei den Waldarten einen massiven Handlungsbedarf sieht weil es gerade einmal ein Fünftel der für Wälder typischen Spezies in einem günstigen Erhaltungszustand stünden und die Tendenz weiterhin fallen würde.

Schutzgebiete

Bauer: "Besonders eine positive Entwicklung unserer Wälder ist ein besseres Management der Schutzgebiete an sich, damit sie ihre Wirkung voll entfalten können."

die WWF-Expertin weiter: "So sind etwa die pannonischen Flaumeichenwälder in der alpinen Region Österreichs zu rund 80 Prozent durch Schutzgebiete abgedeckt. Dennoch erreichen sie keinen günstigen Erhaltungszustand. Eine hohe Abdeckung alleine reicht also nicht aus, um Arten und Lebensräume ausreichend zu schützen."

 

Zum Seitenbeginn

 

  • Infos über aktuelle Veranstaltungen - hier