WWF: "March bekommt durch Uferrückbau ein Stück Natur zurück"

Die March und die Marchauen sind eine der artenreichsten und bedeutendsten Flusslandschaften Mitteleuropas. Von einem der fischreichtsen Flüsse in Österreich, leben heute allerdings nur noch fünf bis zehn Prozent der ursprünglichen Fischmenge dort. Durch Renaturierungsarbeiten, wie das Entfernen der Uferverbauung oder das Wiederanbinden von Nebenarmen, wird der March wieder ein Stück Natur zurückgegeben.

Im Februar 2022 wurde der bisher größte Uferrückbau fertiggestellt. Diesem Meilenstein soll noch 2022 ein Uferrückbau auf slowakischer Seite folgen. "Davon profitieren die zahlreichen Fisch-, Muschel- und Vogelarten der March, wie zum Beispiel Aitel, Kleine Flussmuschel oder Eisvogel und Uferschwalbe", klärt WWF-Gewässerschutzexperte Michael Stelzhammer auf. Mehr über

  • den Uferrückbau und die Vorteile für die Natur - hier

Fotos (c): WWF, Johannes Roither, H. Kretschmer, Günther Schattauer, Rudo Jurecek

Zum Seitenbeginn

 

Mehr Lebensraum für Fische, Vögel & Muscheln

UferrueckbauMarchAbgeschlossenFoto(c)JohannesroitherDie Regulierungseingriffe des vergangenen Jahrhunderts und die Klimakrise machten sich auch im Bereich der March (Österreich) bemerkbar: Die ursprüngliche Fischmenge verringerte sich um 90 bis 95 Prozent.

Durch die Renaturierungsarbeiten, wie das Entfernen der Uferverbauung oder das Wiederanbinden von Nebenarmen im Bereich der March profitieren Menschen, Tiere und Pflanzen.

Stück Natur

"Nach zweimonatiger Bauzeit konnten wir am 10. Februar 2022 den letzten Wasserbaustein bei Zwerndorf im Bezirk St. Pölten (Niederösterreich) entfernen und der March ein Stück Natur zurückgeben", zeigt sich Franz Steiner, Projektleiter der zuständigen Flussbauverwaltung viadonau erfreut.

Längste unverbaute Ufer

Durch die 705 Meter lange Wiederherstellung von naturnahem Lebensraum entstanden im WWF-Auenreservat Marchegg in Niederösterreich zwei Kilometer durchgängig unverbaute Uferlinie. 

Nachdem sich flussauf und flussab des Rückbaus keine Uferverbauungen befinden, ist dies das längste unverbaute Ufer im gesamten Grenzabschnitt der March.

Das Leben im Fluss

"Schon frühere Projekte an der March haben gezeigt, wie wichtig solche Maßnahmen für das Leben im Fluss sind. Die Ufer werden abwechslungsreicher und das Flussbett bekommt wieder eine vielfältigere Struktur mit Kiesbänken, Flachbereichen und Tiefstellen", so Michael Stelzhammer, der Gewässerschutzexperte des WWF (World Wide Fund For Nature) über das Entfernen der Uferverbauung und das Wiederanbinden von Nebenarmen.

Tiere profitieren

FlussmuschelUnionCrassusFoto(c)GuentherSchattauerStelzhammer weiter: "Davon profitieren die zahlreichen Fisch-, Muschel- und Vogelarten der March, wie zum Beispiel Aitel, Kleine Flussmuschel oder Eisvogel und Uferschwalbe. Allein die Jungfischmenge hat sich in den renaturierten Flussbereichen verdreifacht.

Stelzhammer über die Wichtigkeit von Totholz im Wasser: "Diese Bereich wirken für Flüsse wie Korallenriffe – dort leben sieben Mal mehr Fische als in gleich großen Abschnitten mit Uferverbauungen."

Grundwasserreserven

Der Gewässerexperte weiter: "Angesichts der Klimakrise ist es besonders wichtig, das zur Verfügung stehende Wasser so lange wie möglich in der Landschaft zu halten. Damit erhalten wir nicht nur wertvolle Lebensräume für gefährdete Pflanzen und Tiere, sondern sichern auch Grundwasserreserven und schaffen Naherholungsgebiete für den Menschen."

 

Zum Seitenbeginn

 

 

  • Infos über aktuelle Veranstaltungen in Niederösterreich - hier