Seit Schließung der Schulen aufgrund der Covid19-Krise, lernen die SchülerInnen unter dem Einsatz von digitalen Lerntools von zu Hause aus. Das "Distance Learning", wie Bundesminister Heinz Faßmann die Schulsituation bezeichnet, betrifft in Österreich cirka 1,1 Millionen SchülerInnen. Niederösterreichs Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras zogen in Niederösterreich am 23. März 2020 positive Bilanz: "Die Zahlen sprechen für sich: Über 90 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer und über 80 Prozent der Eltern haben nach der ersten Woche mit den neuen Maßnahmen rückgemeldet, dass der Lernstart gut gelungen ist". An der Ferdinand Porsche FernFH in Wiener Neustadt wurden erstmals sogar Bachelorprüfungen per Videokonferenz durchgeführt.
Allen Kindern, die aufgrund der Berufstätigkeit ihrer Eltern nicht zu Hause betreut werden können, stehen die geschlossenen Schulgebäude mit einer Betreuung auch während der Ferienzeit bis 13.4.2020 durch LehrerInnen offen. Mehr über
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Bildungsminister Heinz Faßmann zu den Maßnahmen gegen die Corona-Krise in Österreich.
Foto (c): BKA, Andy Wenzel
Gesamter Schulbetrieb auf digital umgestellt
"Die Situation ist für uns alle neu und stellt uns gewiss vor einige Herausforderungen. Wir möchten an dieser Stelle auch betonen, dass sich weder Eltern noch Schülerinnen und Schüler Sorgen um Noten oder Leistungsbeurteilungen machen müssen. Es werden die aktuellen besonderen Umstände jedenfalls berücksichtigt werden", so die Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister und der Bildungsdirektor Johann Heuras.
Teschl-Hofmeister weiter: "Nach einer Woche sehen wir aber, dass das „System Schule“ ein sehr flexibles ist und es innerhalb kürzester Zeit gelungen ist, den gesamten Schulbetrieb umzustellen."
SchoolFox und Lernplattformen
"Es hat sich gezeigt, dass sich der Aufbau diverser Lernplattformen und Kommunikationskanäle, wie School Fox oder LMS, durchaus bewährt haben. Sie funktionieren gut und auch der laufende Kontakt zwischen den Lernenden und den Lehrenden ist gewährleistet - sei dies über Mail, eigenen Kommunikations-Plattformen oder über das Telefon", führt Heuras aus und betont, dass seitens der Bildungsdirekton darauf geachtet werde, dass weder SchülerInnen noch Eltern alleine gelassen werden. Der Bildungsdirektor weiter: "Kein Schüler und keine Schülerin darf in dieser herausfordernden Zeit zurückbleiben."
Foto: Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras.
Foto (c): NLK, Burchhart
"Um ein qualitative Fortführung des Unterrichts auch von zu Hause aus sicherstellen zu können ist es notwendig, dass die Lerninhalte trotz räumlicher Trennung von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern, pädagogisch wertvoll aufbereitet und vermittelt werden können. Die Kinder werden heute mit Neuen Medien, Smartphones und Tablets groß. Für sie gehören diese Dinge zum ganz normalen Lebensalltag. Umso wichtiger ist es daher, ihnen sinnvolle Einsatzmöglichkeiten mit auf den Weg zu geben", so die Bildungs-Landesrätin.
Das Land Niederösterreich hat für den Schulmessenger, dem digitalen Mitteilungsheft „SchoolFox“-Lizenzen für alle niederösterreichischen Pflichtschulen erworben. Über "SchoolFox" ist über den Computer oder per mobiler App eine direkte, einfache Kommunikation zwischen Schulen und Eltern möglich. Die App "SchoolFox" wird bereits von mehr als 520 niederösterreichischen Pflichtschulen in 2.920 Klassen verwendet um via App Nachrichten und Dateien an die Eltern zu versenden, die sie dann unkompliziert bestätigen können.
Bachelorprüfung von zu Hause aus
Die 2006 gegründete Ferdinand Porsche Fern-Fachhochschule reagierte sehr rasch auf die Coronavirus-Krise und führte erstmals Bachelorprüfungen per Videokonferenz durch. Alle vier Studierenden des Studienganges "Aging Services Management" haben die Prüfungen bestanden und können nun als Fachkräfte im Gesundheitsbereich ihren Einsatz finden.
„Es hat alles sehr gut funktioniert und alle haben bestanden“, freut sich Tanja Adamcik, die Studiengangsleiterin des Bachelorstudienganges "Aging Services Mangagement". Adamcik weiter: "Nach heute kann ich sagen, dass man Studienabschlussprüfungen sehr gut online durchführen kann und die Qualität dieselbe ist wie bei einer Präsenzprüfung."
Schülerbetreuung & Osterferien
Seit Beginn der Koronakrise sind die Schulgebäude für knapp 1,1 Millionen SchülerInnen in Österreich geschlossen, der Unterricht erfolgt über Heimunterricht zu Hause. Auch während der Osterferien von 6.4.2020 bis 13.4.2020 bleiben die Gebäude gesperrt.
Allen Kindern, die aufgrund der Berufstätigkeit ihrer Eltern nicht zu Hause betreut werden können, stehen auch während der Osterferien die Schulen mit einer Betreuung durch LehrerInnen offen.
Tatsächlich angewiesen auf die Betreuung während der Ferien sind in Österreich pro Tag zwischen 1400 und 1800 SchülerInnen (in Niederösterreich sind es 430, in Wien 362 SchülerInnen). Von den, laut Bundeministerium 22.000 LehrerInnen, die sich freiwillig gemeldet haben, um Kinder während der Ferienzeit zu betreuen, werden österreichweit bis zu 2.300 Lehrer für Betreuungen zur Verfügung stehen.
Es kommt auch während der Ferienzeit jenes Betreuungsmodell zur Anwendung, das seit 16. März 2020 als eine „Corona-Maßnahme“ bundesweit umgesetzt wird. Auch wenn kein konventioneller Unterricht stattfindet, betreuen Lehrerinnen und Lehrer in den Bildungseinrichtungen Schülerinnen und Schüler, deren Eltern entweder aufgrund der Ausübung ihres Berufes oder aus anderen wichtigen Gründen keine Möglichkeit einer Kinderbetreuung haben.
Burgenland: Ferien-Betreuung für 40 SchülerInnen
Im Burgenland haben sich 1.040 Lehrerinnen und Lehrer bereit erklärt, für Schüler-Betreuungen zur Verfügung zu stehen. Im Burgenland wurde Betreuungsbedarf für durchschnittlich 40 Schülerinnen und Schüler pro Tag angemeldet. Die Zeiten der Betreuung in der Osterwoche orientieren sich an der normalen Schulzeit. Am Karfreitag endet die Betreuung um 12:00 Uhr.
Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler zeigt sich von dieser großen Bereitschaft überwältigt: „Ich danke allen Pädagoginnen und Pädagogen, die in diesen schwierigen Zeiten mit ihrem außergewöhnlichen Engagement ein starkes Zeichen setzen. Sie leisten damit, abgesehen von ihrem täglichen Einsatz, für die Familien einen wichtigen Beitrag.Die Einteilung der Betreuungsleistung während der Osterferien erfolgt wie bisher schulautonom über die Schulleiterinnen und Schulleiter. Lehrerinnen und Lehrer, die zu den Risikogruppen zählen, werden nicht für die Betreuung herangezogen.
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