Wimpassing & der 52 ha Sonnenpark: "Nein" bei Volksbefragung

In Wimpassing an der Leitha im Burgenland soll auf 52 Hektar die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs entstehen. Das Land Burgenland forciert den Ausbau von Photovoltaik und möchte damit schon 2030, also zehn Jahre vor dem Bund, klimaneutral und damit europaweiter Vorreiter sein. Im Jänner 2022 stellten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, Landesrat Heinrich Dorner und Bürgermeister Ernst Edelmann das Projekt vor.

Am 6.2.2022 allerdings, stimmten die GemeindebürgerInnen bei einer Volksbefragung gegen den geplanten "Sonnenpark Wimpassing" ab. 58,91 Prozent beteiligten sich an der Volskbgefragung. 491 WimpassingerInnen (61,15 Prozent) stimmten dagegen, 310 (38,61 Prozent) stimmten dafür, zwei Stimmen waren ungültig. Mehr über

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Landesrat Heinrich Dorner, Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, Bürgermeister Ernst Edelmann
Foto (c): Bgld. Landesmedienservice
 

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"Statt Öl und Gas saubere Energie" - Volksbefragung in Wimpassing

Gemeinsam mit der Energie Burgenland plant das nordburgenländische Wimpassing a.d.L. am Ortsrand der Gemeinde auf einem Areal von 52 Hektar die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, dem sogenannten "Sonnenpark Wimpassing".

Klimaziele

"Klar ist: Wenn wir unsere selbst gesetzten Klimaziele im Burgenland erreichen und klimaneutral werden wollen, müssen wir raus aus Öl und Gas und stark auf saubere Energien setzen", betont Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf die Bedeutung des Projektes.

Photovoltaik

Das Land Burgenland forciert den massiven Ausbau von Photovoltaik als einen der zentralen Schwerpunkt der 75 bestehenden Maßnahmen der burgenländischen Klima- und Energiestrategie.Neben dem Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern sollen zukünftig auch Freiflächen verstärkt genutzt werden um dieses ambitionierte Klimaziel zu erreichen. Wichtige Partner zur Erreichung der Klimaziele sind die burgenländischen Gemeinden. 

Sonnenpark

Die Anlage soll als Agri-PV-Anlage ausgeführt werden, das heißt, dass die Photovoltaik-Paneele auf Ständern errichtet werden und der Boden darunter landwirtschaftlich genutzt werden kann. Es werden maximal 50 Prozent der Fläche mit Paneelen bestückt. Das Gelände soll mit einem Grüngürtel eingefasst werden, um einen Sichtschutz zu gewährleisten. Damit ist sichergestellt, dass die Anlage vom Ortsgebiet Wimpassing aus nicht einsehbar ist. Des Weiteren sollen Wildwechselzonen geschaffen werden, um die Tierwelt möglichst wenig einzuschränken.

Landschaftsbild

"Uns ist es in diesem gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess wichtig, dass alle Beteiligten miteingebunden sind um letztendlich auch die Akzeptanz für dieses Vorzeigeprojekt in der Bevölkerung zu schaffen. Wir werden das Landschaftsbild im Wimpassing erhalten und auch eine Mehrfachnutzung – zum Beispiel durch Heuproduktion, Tierhaltung etc. – auf dieser Fläche sicherstellen. In weiterer Folge bedeutet das auch, dass es zu keiner Versiegelung des Bodens kommen wird", versichert auch Landesrat Heinrich Dorner."

Schluss mit Florianiprinzip

Bürgermeister Ernst Edelmann ist überzeugt von dem Projekt: "Wir wissen, dass der Stromverbrauch in den nächsten Jahren stetig steigen wird. Durch den Sonnenpark können wir als Gemeinde einen wesentlichen Teil zur ökologischen Stromproduktion und zur Erfüllung der Klimaziele beitragen. Das ist wichtig für die Zukunft der nächsten Generationen. Wir reden nicht nur darüber, wir tun etwas gegen den Klimawandel. Es muss Schluss sein mit dem Florianiprinzip beim Klimaschutz."

"Nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht ist der Sonnenpark für die Gemeinde Wimpassing das Beste, was wir uns wünschen können", fügt der Ortschef hinzu.

Realisierung

Das Projekt würde nach Realisierung sichere Einnahmen bringen, um in den nächsten Jahren in der Gemeinde verschiedenste Projekte umzusetzen. Die Anlage hat eine Leistung von 52 MWh und ist damit geeignet, rein rechnerisch mehr als den Jahresbedarf an Strom der Gemeinde Wimpassing/Leitha zu produzieren. Wimpassing würde damit als eine der ersten Gemeinden in Österreich klimaneutral werden.

 

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Volksbefragung: "Nein" zu Sonnenpark Wimpassing

Am 6. Februar 2022 waren die Gemeindebürgerinnen und -bürger von Wimpassing/Leitha dazu aufgerufen, in einer Volksbefragung über das Projekt Sonnenpark Wimpassing abzustimmen.

Die Frage lautete: Soll die Photovoltaik-Eignungszone in der Gemeinde Wimpassing an der Leitha, für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen, dahin gehend umgewidmet werden, dass in dieser Photovoltaik-Eignungszone Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichtet werden können?

Umwidmung

Denn für die Errichtung der 52 Hektar großen Photovoltaikanlage wäre eine Umwidmung der Esterhazy-Gründe am Ortsrand von Wimpassing in Richtung Hornstein notwendig gewesen. Der Gemeinderat sprach sich mehrheitlich für das Projekt aus, die Einwohner stellten sich allerdings gegen das Projekt.

Mehrheit der Einwohner dagegen

Von den 1363 wahlberechtigten Einwohnern beteilgten sich 58,91 Prozent an der Volksbefragung. 491 WimpassingerInnen (61,15 Prozent) stimmten dagegen, 310 (38,61 Prozent) stimmten dafür, zwei Stimmen waren ungültig.

 

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