Armut in Österreich & die Volkshilfe Benefizgala

Tranchierte Hühnerbrust mit exotischem Currysalat, Grießnockerlsuppe, gebratenes Forellenfilet mit Wurzelgemüse und Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster waren nur einige der köstlichen Speisen, die den Gästen bei der 14. Benefizgala "Nacht gegen Armut" am 13. Juni 2018 im Festsaal des Wiener Rathauses gereicht wurden. Unter dem Ehrenschutz von Margit Fischer bereitete die Volkshilfe Österreich als Veranstalter bei der Nacht gegen Armut 2018 ein künstlerisch hochwertiges Programm vor und sammelte Geldspenden für die ärmsten Menschen. Mehr über

  • die Nacht gegen Armut & weitere Bilder - hier
  • Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger über den Schmerz der Ausgrenzung - hier
  • Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker über Armut - hier
  • Bundesratspräsident Reinhard Todt - hier
  • Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross - hier
  • Margit Fischer über den Kampf gegen Armut - hier

Fotos / Redaktion (c): Kelo, AP, SCHNAPPEN.AT

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Ina Regen, Tagträumer & Roman Gregory

Bei der 14. Nacht gegen Armut im wunderschönen Festsaal des Wiener Rathaus gastierten u.a. Musiker wie Ina Regen und Florian Cojocaru, die steirisch-burgenländische Popband "Tagträumer" und Roman Gregory mit Horst und Edi Mayr und Hans Nemetz. Durch das Abendprogramm führte die Moderatorin Sonja Kato.

Fotos / Redaktion (c): Kelo, AP, SCHNAPPEN.AT

 

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Sozialer Zusammenhalt und gemeinsame Zukunft

MargitFischerVolkshilfeFotoPrinzSCHNAPPENatMargit Fischer, die die "Nacht gegen Armut" von Beginn an geprägt und auch 2018 wieder den Ehrenschutz übernommen hat: "Österreich gilt im internationalen Vergleich als wohlhabendes Land. Unser Bruttosozialprodukt pro Kopf der Bevölkerung liegt bei 40.000 Euro pro Jahr. Und damit liegen wir etwa auf dem Niveau von Deutschland, Schweden oder den Niederlanden. Doch trotzdem gibt es bittere Armut, Hoffnungslosigkeit und Deklassierung in Österreich."

Margit Fischer warnt in ihrer Rede bei der 14. "Nacht gegen Armut"-Benefizgala im Wiener Rathaus vor einer ungerechten Einkommens- und Vermögensverteilung in Österreich: "Die Armen sind nicht ärmer geworden, aber die obersten Schichten der Bevölkerung sind sehr rasch um vieles reicher geworden. Und das ist nicht gut für eine Gesellschaft. Die Einkommensunterschiede werden rasant größer."

 

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"50 Prozent der armen Kinder bleiben arm"

2018VolkshilfeGeschaeftsfuehrerErichFenningerUeberArmutFotoPrinzSCHNAPPENatVolkshilfe-Direktor Erich Fenninger: "Die Langzeitstudien die es gibt belegen eindeutig, dass die armutsbetroffenen Kinder zu über 50 Prozent in einer Armutslage bleiben. Über 50 Prozent schaffen es nicht, sich aus der Armut der Eltern zu befreiein, wenn sie erwachsen sind. Sie haben nicht die Anerkennung, die Unterstützung von zuhause, ihre Grundverhältnisse sind schlecht. Sie können nicht so viele soziale Kontakte aufbauen, sie werden nicht so gefördert wie andere Kinder." 

"Schmerz der Ausgrenzung tut weh"

Die Volkshilfe möchte ein Modell präsentieren, wie sich die Armut in Österreich abschaffen lässt. Fenninger über die armutsbetroffenen Kinder in Österreich: "Es tut weh, dieser Schmerz der Exklusion, der Ausgrenzung. Es tut Kindern weh, wenn sie nachschauen mussen, wenn der Schulbus eine Woche mit den anderen Kindern zu einer Schulveranstaltung wegfährt. Es tut weh, wenn man Fußballspielen möchte und keine Fußballschuhe bekommt. Es tut weh, wenn andere Kinder ins Kino gehen und man daheim bleiben muss. Und es tut weh, wenn man an so vielen Bereichen des Lebens nicht teilnehmen kann, wenn man sieht, die einen werden gefördert und die anderen nicht."

 

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Armut grenzt aus

PraesidentinBarbaraGrossVolkshilfeFotoPrinzSCHNAPPENatBarbara Gross, die Präsidentin der Volkshilfe Österreich: "Die Nacht gegen Armut bildet einen von vielen Höhepunkten im Volkshilfejahr. Das Gefühl, mit dem ich dieses wunderschöne Rathaus jedes Jahr aufs neue verlasse, ist ein ganz spezielles. Nicht nur dieses wunderschöne Ambiente, sondern vor allem gehe ich von dieser Veranstaltung mit einem Gefühl der Solidarität nach Hause. Wenn eine Gesellschaft durch die wenigen Mächtigen viele benachteiligt, dann richtet sich die Ungerechtigkeit gegen die Menschlichkeit."

Spenden für Menschen in Notsituationen

"Die Not in unserer Gesellschaft ist groß", sagt die Volkshilfe-Präsidentin und erläutert "die Not wächst. Viele kommen zurecht mit den gegebenen Verhältnissen. Jene, die ohnehin unter sehr schlechten Bedingungen leben mussten, kommen unter noch stärkeren Druck. Armut lässt sich unter finanziellen Aspekten messen und berechnen. Wer arm ist, dem stehen nicht die Chancen offen, die die Gesellschaft anderen bietet und ermöglicht. Armut grenzt aus."

Barbara Gross ruft zum Spenden auf: "Mit dem Geld wird Menschen in Notsituationen geholfen."

 

 

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Eine halbe Million arme Menschen in Österreich

ReinhardTodtBundesratOesterreichFotoPrinzSCHNAPPENatBundesratspräsident Reinhard Todt über den größten Benefizevent gegen Armut in Österreich: "Ich habe mir das Motto 'digitale Zukunft  sozial gerecht gestalten' gewählt und habe einen besonderen Fokus auf die Kinder- und Altersarmut gesetzt. Wenn wir unsere Zukunft sozial gerecht gestalten wollen ist es wichtig sich mit dem digitalen Fortschritt zu beschäftigen. Wir müssen darauf achten, dass der Nutzen der Technik einer breiten Bevölkerungsschicht zugängig ist. Obwohl Österreich zu den reichsten Ländern der Welt gehört, sind die Kinder- und die Altersarmut noch immer ein reales Problem.

"Sozialschwache Familien fördern"

Todt, über die 200.000 Pensionisten und 300.000 Kinder und Jugendliche, die in Österreich armutsgefährdet sind: "Das ist eine halbe Million schutzbedürftiger Menschen in unserem Land. Für mich steht fest, dass jeder Mensch der von Armut betroffen oder gefährdet ist, einer zu viel ist. Denn, Armut tut weh, seelisch und oft auch körperlich."

Der Bundesratspräsident betont: "Wir müssen alles daran setzen, dass das Armutsrisiko in Österreich gesenkt wird. Bei der Bekämfpung der Kinderarmut geht es um den Schutz von Menschen, die sich nicht selbst helfen können. Ein Kind sucht sich nicht aus, in welche Familie es hineingeboren wird. Wenn wir den Kampf gegen Armut aktiv angehen wollen, dürfen wir das Kind nicht isoliert betrachten. Wir müssen bei seinem Umfeld ansetzen, das bedeutet, dass wir sozialschwache Familien fördern müssen. Armut in Österreich dürfen wir nicht hinnehmen."

 

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"...die es nicht geschafft haben, auf eigenen Beinen zu stehen"

PeterHackerSozialstadtratWienFotoPrinzSCHNAPPENatWiens Sozial-Stadtrat Peter Hacker: "Es ist gar nicht falsch ein Fest gegen Armut zu feiern, es ist ein Fest der Solidarität und ein Fest des Miteinanders. Wir haben uns in Wien entschieden, dass wir den Kampf gegen die Armut nicht einfach so zur Kenntnis nehmen."

Hacker weiter: "Der Kampf gegen die Armut ist kein Kampf gegen die Reichen. Der Kampf gegen die Armut ist auch kein Kampf gegen die Mittelschicht. In Wirklichkeit ist es die Aufgabe eine Gemeinschaft zu sein. Es war immer schon eine der Kernaufgabe einer Gemeinschaft, sich um die zu kümmern, die es nicht geschafft haben, auf eigenen Beinen zu stehen. Das ist für uns der Kampf gegen die Armut".

 

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  • Mehr über die Nacht gegen Armut 2019 - hier
  • Die Nacht gegen Armut 2017 - hier
  • Eindrücke von der Nacht gegen Armut im Jahr 2016 - hier
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